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deutscher klassischer Musiker, Komponist und Hochschullehrer Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Kolja Lessing (* 15. Oktober 1961 in Karlsruhe) ist ein deutscher Geiger, Pianist, Komponist, Musikwissenschafter und Hochschullehrer.
Lessing wurde in Karlsruhe geboren. Die grundlegende musikalische Ausbildung vermittelte ihm seine Mutter. Ab 1978 besuchte er die Meisterklasse für Violine von Hansheinz Schneeberger in Basel. Bei Peter Efler in Basel studierte er ab 1979 Klavier. Seine Konzertexamen legte er 1982 und 1983 ab. Prägende Impulse erhielt er zudem durch die Zusammenarbeit mit Berthold Goldschmidt, Ignace Strasfogel und Zoltán Székely. Als Professor für Violine lehrte er von 1989 bis 1993 an der Hochschule für Musik Würzburg, ab 1993 an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig und folgte 2000 einem Ruf an die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart. Von 1998 bis 2015 war er regelmäßiger Gastdozent am Banff Centre. 2009 war er Artist in Residence in der Villa Esche in Chemnitz.[1] Seit 2011 arbeitet er mit dem israelischen Schriftsteller Elazar Benyoetz zusammen. 2022 promovierte er mit einer Arbeit über den Komponisten Ignace Strasfogel zum Dr. phil.[2]
Lessing konzertiert weltweit als Geiger und Pianist, außerdem hält er musikwissenschaftliche Vorträge und leitet Meisterklassen an europäischen und kanadischen Hochschulen.
Lessing widmet sich einem stilistisch weit gefächerten Repertoire, insbesondere dem Schaffen der in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgten Künstler, darunter Franz Schreker und dessen Schülerkreis. Stilistisch unterschiedlich geprägte und von Lessing als Widmungsträger uraufgeführte Kompositionen für Solovioline von Haim Alexander, Tzvi Avni, Abel Ehrlich, Jacqueline Fontyn, Berthold Goldschmidt, David Paul Graham, Ursula Mamlok, Krzysztof Meyer, Ulrich Schultheiss, Klaus Hinrich Stahmer, Hans Vogt und anderen tragen seiner Spielweise Rechnung. Ebenso wurden zahlreiche Violin- und Klavierkonzerte durch Lessing uraufgeführt, so die Klavierkonzerte Rivages solitaires von Jacqueline Fontyn, Suite von Rudolf Hindemith und A Child’s Day von Ignace Strasfogel, die Violinkonzerte von Haim Alexander, Sidney Corbett (Yael), Abel Ehrlich, Stefan Hippe, Zoltán Székely (Allegro), Dimitri Terzakis (A une Madone) und Grete von Zieritz (Le Violon de la Mort). Außerdem spielte er 2022 die Uraufführung der ihm gewidmeten Gottesfinsternis. Drei Elegien für Violine und Orgel von Axel Ruoff.
Seine umfangreiche geigerische und pianistische Diskographie umfasst zahlreiche Erst- und Gesamteinspielungen, darunter:
Kadenzen zu allen Violinkonzerten von Ernst von Gemmingen und zu Mozarts Violinkonzerten KV 218 und KV 219.