Klaus Servene

deutscher Schriftsteller Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Klaus Servene

Klaus Servene (* 26. Februar 1949 in Marburg) ist ein deutscher Herausgeber und Autor, der in Hamburg lebt.

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Klaus Servene im Lesezelt auf der Frankfurter Buchmesse 2002

Leben

Zusammenfassung
Kontext

Klaus Servene machte 1967 am Staatlichen Neusprachlichen Gymnasium in Hermeskeil Abitur. Er studierte Germanistik und andere philologische Fächer an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und an der Philipps-Universität Marburg und schloss eine betriebswirtschaftliche Ausbildung ab. Nach verschiedenen Tätigkeiten in Hamburg, Westerland und Stendal, begann er 1995 literarisch zu schreiben und publizierte 1999 seinen Debütroman Hitzkopf.

1997 bis 2017 lebte er in Mannheim.[1][2]

Der Autor veröffentlichte mehrere Romane, Erzählungen, Kurzgeschichten und lyrische Texte in verschiedenen Anthologien (letztere auch in je zwei eigenständigen Lyrik- und Kurz-Prosa-Büchern).

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Klaus Servene & Carl Weissner

2013 erschien sein Kurzer Roman vom Fell in der von Vladimir Zarev und Vladimir Minkov in Sofia herausgegebenen literarischen Zeitschrift Sawremennik (Zeitgenosse).[3] Die Übersetzung durch Emilia Draganova wurde finanziert vom Förderkreis Deutscher Schriftsteller in Baden-Württemberg e. V. mit Mitteln aus dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg. Die Herausgeber stellen fest, „dass Fell eine eindrückliche Innenansicht in unbekannte Dimensionen deutschen Lebens, deutscher Provinz, deutscher Mentalität gibt, in einer herausragenden und originalen literarischen Sprache, voller ausdrucksstarker Szenen und Bilder.“[4]

Nachdem Servene im Jahr 2000 den Andiamo Verlag initiiert hatte, betätigte er sich ab 2001 auch als Herausgeber, als Initiator und Mitorganisator verschiedener Literaturwettbewerbe, als Juror und als Moderator literarischer Veranstaltungen. Erstveröffentlichungen als Herausgeber z. B.: Ein Licht über dem Kopf von Dimitré Dinev (2000), Zigi übers Meer von Zsuzsa Bánk (2008; ein Auszug aus ihrem noch unveröffentlichten Roman Die hellen Tage) und Der Rucksack von Massum Faryar (2008).

Mehrere Jahre unterstützte er die Arbeit der Wiener Edition Exil, einiger Literaturgruppen und Kulturinitiativen, z. B. (2001 bis 2016) die Lesereihe Europa Morgen Land[5] der Städte Ludwigshafen und Mannheim, sowie den Verein KulturQuer-QuerKultur.[6]

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Klaus Servene & Massum Faryar

2008 gab er mit der Stadt Mannheim, Sudabeh Mohafez und Dimitré Dinev die Anthologie Grenzen. Überschreiten heraus, das Buch zum Internationalen Kurzgeschichtenwettbewerb 2007 der Stadt Mannheim (Texte von Marica Bodrožić, Irena Brežná, Yadé Kara u. v. a.).[7]

2011, 2012 (mit Thomas Frahm) und 2013 gab er das europabrevier grenzenlos heraus. Thema: Migration und Europa.[8] Ab 2013 widmete sich Klaus Servene besonders dem Aufbau einer Werkauswahl des Bonner Schriftstellers Jan Turovski.

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Klaus Servene & Dimitré Dinev

2015 entwickelte sich eine Zusammenarbeit mit dem Schauspieler und Regisseur Limeik Topchi für die Theaterbühne.[9][10][11] Im gleichen Jahr versammelte der Autor seine z. T. unveröffentlichten, vor allem aber recht verstreut publizierten eigenen „relevantesten Texte“ in einer vierbändigen „Schreibbilanz“ („Werkauswahl“, siehe unten).

2022 engagiert sich auch Klaus Servene gegen die Invasion der Ukraine durch Truppen der Russischen Föderation, beispielsweise durch seine Teilnahme an der großangelegten Dokumentation Stimmen gegen den Krieg, initiiert von der IG Autorinnen Autoren Österreich.[12][13]

Werke

Zusammenfassung
Kontext

Bücher – Auswahl

  • Heilungen (Erzählung), Bad Schönborn 1998.
  • Hitzkopf (Roman), Mannheim 1999, 8. Auflage in einer Werkauswahl Band 4, Mannheim 2015, ISBN 978-3-936625-72-1.
  • Manchmal träum' ich von Marrakesch (Biografischer Roman – mit dem Schweigemönch Canis Dei), Mannheim 2000, ISBN 3-8311-0790-4.
  • Deutschland-Tango (Lyrik und Kurztexte), Mannheim 2001, ISBN 3-8311-2177-X.
  • Zugereist (Ausgewählte Prosa 1995–2007), Mannheim 2007, ISBN 978-3-936625-10-3.
  • Mannheim, Germany (Stories), Acht 2010, ISBN 978-3-9812372-4-5.
  • Fell & Seife (Zwei Romane), 5. Auflage in einer Werkauswahl Band 3, Mannheim 2015, ISBN 978-3-936625-74-5.
  • Aus der Enge – Gedichte & Textamente (Lyrik, kurze Prosa & Essays), Buxtehude 2013, 3. Aufl. 2014 ISBN 978-3-944643-38-0.
  • Wilder Honig – Lyrik, Essays, Szenen; Werkauswahl Band 1, Mannheim 2015, ISBN 978-3-936625-73-8.
  • Und über uns – die Brücke der Erwartung; Erzählungen; Werkauswahl Band 2, Mannheim 2015, ISBN 978-3-936625-70-7.

Theater – Auswahl

  • Totensonntag, Bühnenstück, 2000; überarbeitet 2015
  • Das tragische Ende des August von Kotzebue, szenische Arbeit im Rahmen des Literatursommers Baden-Württemberg, UA Mannheim 2002, Hauptfriedhof Mannheim-Wohlgelegen, Regie: Sascha Koal
  • Die Krise ist machbar!, Groteske, 2010
  • Mühlbach verreist, Einpersonenstück, 2014
  • Flirt mit dem Tod, Bühnenstück, UA Capitol (Mannheim) 2016, Regie: Limeik Topchi, Übertragung ins Bulgarische 2016 durch Emilia Draganova.
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    Klaus Servene & Limeik Topchi
  • Nathan der Weise, Überarbeitung von Gotthold Ephraim Lessings Stück für das Internationale Ensemble Unser Theater, Regie: Limeik Topchi, 2016, u. a. im März 2017 aufgeführt im Rahmen der UN-Wochen gegen Rassismus (Koordination Stadt Heidelberg) in der Mannheimer Abendakademie und im Lincoln-Theater Worms.[14][15]

Beiträge – Auswahl

  • Mannheim, Germany (Kurzgeschichte, in: Mannheim – was sonst? Anthologie des Literarischen Zentrums Rhein-Neckar e. V. Die Räuber '77; Gelnhausen 2001), ISBN 3-89774-186-5
  • Experten-Ball u. a. (satirische Lyrik und Kurztexte, in: Maskenball-Anthologie, J.Neuling-Verlag, Bruchköbel 2002), ISBN 3-936526-02-8
  • Schandflecken (Erzählung, in: Nehmt mich beim Wort, C.Bertelsmann-Verlag, München 2003), ISBN 3-570-00808-8
  • Der Esel von Arbanassy (Kurzgeschichte, in: Geschichten vom Fliegen II, Münster 2007), ISBN 978-3-938568-71-2
  • Ein Haus in Bulgarien, (Erzählung, in: Wilde Vögel fliegen, Achter-Verlag, Acht 2009), ISBN 978-3-9812372-2-1
  • Als mein Herzschrittmacher streikte, (Lyrik, in: Der literarische Zaunkönig, Wien 3/2009, sowie in Ö1/ORF „Nachtbilder“ 28. November 2009, gelesen von Michael Dangl)
  • Was ich weiß, (Erzählung, in: Lebenslinien, Stockstädter Literaturwettbewerb 2009–2010. Die Siegerbeiträge, Stockstadt 2010)
  • Unter Asche, (Exzerpt aus der Erzählung, in: Im Verborgenen, Mannheimer Heinrich-Vetter Literaturpreis 2010 – Texte der Preisträger(innen) sowie der Nominierten, Literarisches Zentrum Rhein-Neckar e. V. Die Räuber 77, Mannheim 2010)
  • Plötzlich eine überbordende Freundschaft, (Essay, u. a. in: grenzenlos – Siehe unten, Mannheim 2011)
  • Graphitspuren, (Essay, in: Poetische Theorie, Reflexionen – Essays – Miszellaneen, edition rote zahlen 11, Buxtehude 2013)
  • Ein kurzer Roman vom Fell ins Bulgarische übersetzt von Emilia Draganova, (Roman, in: Sawremennik 3, Media Holding, Sofia 2013), ISBN 978-3-936625-13-4, bulgarische ISBN Sawremennik 3: 0204-6962[16]
  • Ich spreche, (Gedicht, in: Bunt braucht keine Farbe, Wellhöfer Verlag, Mannheim 2015), ISBN 978-3-95428-176-3

Herausgaben – Auswahl

Herausgabe einer Werkauswahl des Bonner Autors Jan Turovski:

Auszeichnungen

  • 2000: In der engeren Wahl für den NDL-Preis für neue deutschsprachige Romane
  • 2000: Literaturförderung der Stadt Mannheim (Kulturamt)
  • 2003: Ausgewählt für die Anthologie „Nehmt mich beim Wort“; Wettbewerb der deutschen Bundesregierung („Schandflecken“)[49]
  • 2007: Literaturförderung der Stadt Mannheim (Kulturamt) – „Zugereist“
  • 2008: 3. Preis Germanwings Story Award „Geschichten vom Fliegen“ („Der Esel von Arbanassy“)
  • 2009: 2. Preis Achter Autorenwettbewerb zum Thema Freiheit („Ein Haus in Bulgarien“)
  • 2009: 1. Preis Erika-Mitterer-Lyrikwettbewerb; Motto: „Wer denkt vermutet, wer empfindet weiß“[50]
  • 2010: 2. Preis Literaturwettbewerb der Gemeinde Stockstadt am Rhein („Was ich weiß“)
  • 2010: Zwei Lyrikpreise der Stadt Hildesheim – Jury- und Publikumspreis[51]
  • 2010: Literaturförderung der Stadt Mannheim (Kulturamt) – „Mannheim, Germany. Stories.“
  • 2011: Selma-Meerbaum-Eisinger-Literaturpreis (Publikumspreis)[52]
  • 2013: Der Förderkreis Deutscher Schriftsteller in Baden-Württemberg e. V. fördert die Übertragung des Romans Fell ins Bulgarische.
  • 2020: Bestenliste Hildesheimer Literaturwettbewerb: In den Wind geschrieben (Publikumswertung).[53]

Einzelnachweise

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