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deutscher Journalist und Schriftsteller Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Klaus Polkehn (* 11. Juni 1931 in Berlin; † 12. Januar 2008) war ein deutscher Journalist und Schriftsteller.
Nach der Lehre zum Schriftsetzer und einer Volontärstätigkeit nahm er die Arbeit auf bei der Zeitung des FDGB, der Tribüne. Im März 1953 war sein Vater Hugo Polkehn politisch aufgefallen, weil er als leitender Redakteur während des Nachtdienstes bei der Imprimatur einen Satzfehler übersehen hatte: Für Stalin stand dort nun statt Freund des Friedens die Bezeichnung Freund des Krieges. Die Folge war, dass sein Vater im Dezember 1953 wegen Boykotthetze und Agententätigkeit zu fünfeinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt wurde.[1] Er wurde später rehabilitiert und hat bis ins hohe Alter für die Berliner Zeitung gearbeitet.[2]
Damit war auch Klaus Polkehn betroffen, der seine Stellung bei der Zeitung Tribüne verlor. Er hatte sich gegen die falschen Beschuldigungen bezüglich seines Vaters gewandt. Vertreter der Abteilung für Agitation im ZK der SED teilten ihm darauf hin mit, dass er nicht mehr als Journalist arbeiten dürfe. Nach einem Gespräch mit dem Anwalt Friedrich Karl Kaul gab ihm dieser den Hinweis, er sollte sich bei der Zeitschrift Wochenpost bewerben. Aber auch diese Bewerbung wurde durch Funktionäre der SED zunächst hintertrieben. Aber die Redakteure um Rudi Wetzel, Günter Stillmann und Rudolf Hirsch setzten sich so hartnäckig für ihn ein, dass er Anfang 1954 den Arbeitsvertrag erhielt. Trotzdem konnte er schon vorher mit der Arbeit in der Zeitung beginnen.
Er war in der Redaktion der jüngste Redakteur. Als am 17. Dezember 1953 die erste Ausgabe gedruckt wurde, hatte er das „Vorrecht“, die Rotationsmaschine mit Sekt zu begießen. Zuerst schrieb er Artikel als Wirtschaftsredakteur. Danach verfasste er Tatsachenberichte. Er konnte sich mit dem Leiter der Redaktion Außenpolitik Gerhart Eisler, dem Bruder von Hanns Eisler, gut verstehen, da auch er mit der Partei einige Auseinandersetzungen hatte. So kam es, dass er in dieses Ressort wechselte und Artikel über das Ausland schrieb, wobei er auf Eindrücke seiner Auslandsreisen vor allem in die arabischen Länder aufbaute. Seit 1957 stand er in Kontakt mit Si Mustapha-Müller, der den algerischen Rückführungsdienst für Fremdenlegionäre aufgebaut hatte und leitete.[3]
Ab 1969 bekleidete Polkehn den Posten eines Stellvertreters des Chefredakteurs.
Als nach der politischen Wende in der DDR die wirtschaftspolitischen Veränderungen kamen, verließ er im Oktober 1991 die Zeitschrift und wurde freier Schriftsteller. Weiterhin betätigte er sich für die politischen Rechte der Palästinenser in der von ihm herausgegebenen Zeitschrift Palästina Nachrichten und in der Deutsch-Arabischen Gesellschaft.
Als Schriftsteller verfasste er viele Reportagen von seinen Reisen, Bücher und Sachbücher auf dem Gebiet kulturhistorischer Darstellungen.
1972 wurde Klaus Polkehn mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Bronze ausgezeichnet.[4]
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