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deutscher Bauunternehmer und Mäzen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Otto-Klaus Hübotter (* 17. Mai 1930 in Hannover;[1] † 21. Juni 2022[2] in Bremen) war ein deutscher Bauunternehmer und Mäzen, der mit seinem Engagement bei der Erhaltung und Umnutzung stadtgeschichtlich bedeutender Bausubstanz sowie in der Kultur- und Friedensarbeit seine Wahlheimat Bremen prägte.
Klaus Hübotter – ein Sohn des Gartenarchitekten und Professors der TH Hannover Wilhelm Hübotter und jüngerer Bruder des Architekten Peter Hübotter – studierte Rechtswissenschaften in Hamburg und wurde zum Dr. jur. mit dem Thema „Die Planung einer Stadt – Rechts- und Organisationsfragen beim Bau neuer Gemeinden in der Bundesrepublik“ promoviert. Schon hier zeigte er seine Verbundenheit zum Städtebau und zur Architektur.
Hübotter war seit 1950 Mitglied der KPD und Funktionär ihrer Nachwuchsorganisation Freie Deutsche Jugend (FDJ).[3][4][5] Nach dem Verbot der FDJ in Westdeutschland 1951 organisierte Hübotter in der Illegalität den Kontakt zu anderen linken Gruppen.[3] 1953 wurde er verhaftet und kam für neun Monate in Untersuchungshaft. 1956 verurteilte ihn das Landgericht Düsseldorf als „Rädelsführer einer verfassungsfeindlichen Vereinigung“ zu 18 Monaten Gefängnis. Die nach Anrechnung der Untersuchungshaft verbleibende Reststrafe wurde vom NRW-Innenminister Rudolf Amelunxen auf dem Gnadenwege erlassen.[3][6] Später wurde Hübotter Mitglied der DKP, die er 1991 verließ.[7] Infolge der Mitgliedschaft in der Kommunistischen Partei und deren Verbot durfte Hübotter nicht als Rechtsanwalt arbeiten.
Klaus Hübotter heiratete 1963 die Hamburger Buchdesignerin Lore Hübotter und hatte zwei Töchter.[8]
1955 gründete Hübotter in Hamburg gemeinsam mit Klaus Rainer Röhl die Zeitschrift „Studentenkurier“[3], Vorläufer der Zeitschrift konkret. Über Hübotters FDJ-Verbindung wurde die Gründung im Wesentlichen durch die DDR finanziert.[3][4] Im Jahr darauf wurde Röhl alleiniger Herausgeber. 1973 beteiligte sich Hübotter zu einem Drittel an dem in wirtschaftliche Schwierigkeiten geratenen konkret-Verlag,[9] konnte aber den Konkurs nicht abwenden. Nach dem Konkurs erwarb er aus der Konkursmasse die Namensrechte, die er bis zu seinem Tod hielt[3], und gründete gemeinsam mit Hermann L. Gremliza den neuen Konkret Verlag, in dem die Zeitschrift ab Herbst 1974 wieder erschien.
Hübotter wurde 1964 Bauunternehmer, der bei Neubauten für anspruchsvolle Architektur einsteht, aber sich auch für die Erhaltung und die Umnutzung von historischer Bausubstanz oder sonst bedeutenden Gebäuden einsetzt. Als Beispiele sind in Bremen das Wall-Café, die Villa Ichon, das Kulturzentrum Schlachthof, das Haus der Wissenschaft, die Wohnanlage Schwachhauser Heerstraße 361 (1973, BDA-Preis Bremen 1974), sein ehemaliges Geschäftshaus an der Bischofsnadel 6 (1974), der Speicher XI, die ehemalige Energiezentrale beim Speicher XI als Spielstätte und das Kaufhaus Julius Bamberger (um 2001–2007) zu nennen; sowie außerhalb von Bremen die Windmühle in Nordholz (1969). Ab 2007 widmete er sich dem Projekt zur Neunutzung des ehemaligen Radio-Bremen-Geländes an der Heinrich-Hertz-Straße in Schwachhausen mit der Erhaltung des großen Sendesaals.[10]
Hübotter war Lehrbeauftragter und Honorarprofessor im Architekturbereich der Hochschule Bremen.[11] Darüber hinaus engagierte er sich, insbesondere im kulturellen Bereich und in der Friedensbewegung. Unter anderem initiierte er für die Erhaltung der Villa Ichon, die 1982 als Kulturstätte eröffnet wurde, verschiedene Veranstaltungen. Er ist Mitgründer des Trägervereins für dieses denkmalgeschützte Gebäude im Bremer Ostertorviertel sowie Initiator des seit 1983 verliehenen Kultur- und Friedenspreises der Villa Ichon. Anfang 2004 gründete er das Hafenmuseum Speicher XI im Speicher XI. Er war federführend an der Rettung des Sendesaales Bremen von Radio Bremen beteiligt.
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