Kinine
organische Verbindungen, Oligopeptide, Gewebshormone Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Kinine sind zu den Gewebshormonen zählende biologisch aktive Oligopeptide, sie werden von Kallikrein aus Kininogenen (inaktive Vorstufe von Kininen) freigesetzt. Das Kinin-Kallikrein-System oder einfach Kininsystem ist ein schlecht abgrenzbares System von Blut-Proteinen, das eine Rolle bei Entzündung, Blutdruckkontrolle, Gerinnung und Schmerz spielt. Seine wichtigen Mediatoren Bradykinin und Kallidin sind Vasodilatatoren und wirken auf viele Zelltypen.
Störungen des Kinin-Kallikrein-Systems bei Erkrankungen sind im Allgemeinen noch nicht ausreichend geklärt. Das System ist Gegenstand einer umfangreichen Forschung auf Grund seines Zusammenhangs mit den Entzündungs- und Blutdrucksystemen.
Das System wurde 1909 (Abelous & Bardier) entdeckt, als Forscher feststellten, dass eine Injektion mit Urin (mit hohem Kiningehalt) zu Hypotonie (niedriger Blutdruck) führte. Die Forscher Emil Karl Frey, Heinrich Kraut und Eugen Werle entdeckten hochmolekulares Kininogen im Urin etwa 1930.
Das System besteht aus einer Reihe großer Proteine, einigen kleinen Polypeptiden und einer Gruppe von Enzymen, die die Substanzen aktivieren und deaktivieren.
Folgende Kinine sind bekannt
Hochmolekulares Kininogen (HMW-Kininogen) und niedermolekulares Kininogen (LMW-Kininogen) sind Vorläufer der Polypeptide. Sie weisen per se eine Wirkung auf.
Die Hemmung von ACE mit ACE-Hemmern führt zu einer Abnahme von Angiotensin (einem Vasokonstriktor), aber auch zu einer Zunahme von Bradykinin auf Grund eines reduzierten Abbaus. Dies erklärt, warum manche Patienten unter der Therapie mit ACE-Hemmern einen trockenen Husten entwickeln, und manche mit einem Angioödem reagieren, einer gefährlichen Schwellung des Kopf- und Halsbereichs.
Es gibt Hypothesen, wonach viele der günstigen Wirkungen von ACE-Hemmern auf ihrer Beeinflussung des Kinin-Kallikrein-Systems beruhen. Dies beinhaltet ihre Wirkungen bei arterieller Hypertonie, beim ventrikulären Remodeling (nach einem Myokardinfarkt) und möglicherweise bei diabetischer Nephropathie.
Die Kininfreisetzung wird durch Aprotinin[1] gehemmt.
Kinin wird proteolytisch durch Abbau von Bradykinin, zu anderen Kininen (durch Kininase II) metabolisiert.
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