Kinki
Region in Japan Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Kinki (japanisch 近畿地方 Kinki Chihō, deutsch ‚Kinki-Gegend, Kinki-Region‘, kurz 近畿, etwa „nahe der Hauptstadt“) ist eine Region in Japan. Eine andere, heute oft austauschbare Bezeichnung ist Kansai (関西, etwa „westlich der Grenze“). Sie liegt im Westteil Honshūs, der Hauptinsel Japans, und bildet das kulturelle, demographische, wirtschaftliche und politische Zentrum Westjapans, in früheren Epochen zeitweise auch ganz Japans.
Der Name Kinki rührt daher, dass bis zur Meiji-Restauration die meisten japanischen Kaiserstädte, zuletzt Kyōto, in dieser Region lagen. Der Name Kansai bezog sich ursprünglich auf die Region westlich einer bestimmten Zollgrenzlinie, die sich über die Zeitalter aber mehrfach verschob, ähnlich wie bei Kantō („östlich der Grenze“).
Kinki umfasst je nach Auffassung und Gesprächssituation die Metropolregion um die drei Städte Osaka, Kōbe und Kyōto, meistens aber die Gesamtheit der sogenannten Stadtpräfekturen (府, -fu) Kyōto und Osaka sowie die Präfekturen (県, -ken) Nara, Wakayama, Hyōgo und Shiga, mithin auch einschließlich Mie, Tokushima und Fukui. Die Region Keihan (Kyōto–Osaka) wurde während der Edo-Zeit auch als Kamigata (上方) bezeichnet, was übersetzt in etwa „höherer Ort“ bedeutet und sich auf Kyōtos Funktion als Residenzstadt des Kaisers bezieht.[1]
Die genaue Definition variiert. Zu unterscheiden sind:
Im Gegensatz zur Kantō-Region ist Kinki polyzentrisch: Kyōto als kultureller Mittelpunkt, Osaka als Handelszentrum und kulinarische Hauptstadt, Kōbe als moderne und internationale Großstadt und viele weitere Städte von historischer Bedeutung wie Nara.
Die Region, vor allem Osaka, ist in Japan für ihren Humor bekannt. Der lokale Kansai-Dialekt ist stark ausgeprägt.
Das Städtepaar Ōsaka (大阪) und Kōbe (神戸) wird zusammen als Hanshin (阪神) bezeichnet, gebildet aus dem zweiten Schriftzeichen von Ōsaka und dem ersten von Kōbe. Dieser Begriff bezeichnet z. B. die Autobahn zwischen beiden Städten und findet sich u. a. im Namen der entsprechenden Eisenbahngesellschaft und des Baseballteams Hanshin Tigers wieder. Ähnlich bezieht sich Keihan (京阪) auf die Städte Kyōto (京都) und Osaka, Hanna (阪奈) auf Osaka und Nara (奈良) und Keihanshin (京阪神) auf das Trio der größten Städte der Region.
Deren Metropolregion umfasst 13.033 km² und 19,3 Mio. Einwohner (2015).[7]
In der kaiserlichen Ritsuryō-Verwaltung des 7. Jahrhunderts nach chinesischem Vorbild bestand Kinai (畿内, etwa: Hauptstadtinneres) aus fünf Provinzen und war das Zentrum des Gokishichidō-Systems:
Alternativbezeichnungen sind Gokinai (五畿内, etwa „Inneres der fünf Hauptstadtgebiete“) oder Goki (五畿, „fünf Hauptstadtgebiete“).
Ursprünglich bezeichnete man mit Kantō die östlichen Reichskreise (-dō), an den gleichnamigen Hauptstraßen (-dō) östlich der Grenzstationen zur Provinz Ise (Tōkaidō), zur Provinz Ōmi oder Mino (Tōsandō) und zur Provinz Echizen (Hokurikudō). Im japanischen Mittelalter, als mit Kamakura erstmals ein Regierungssitz in Ostjapan lag, verschob sich die Westgrenze von Kantō nach Osten, außerdem kam Kansai als Gegenbegriff auf. In der frühen Neuzeit/Edo-Zeit diente schließlich die Zollstation Hakone in der Provinz Sagami (heute Präfektur Kanagawa) als Westgrenze von Kantō; Kansai blieb als Gegenbegriff aber die Region um Kyōto und Osaka.
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