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Kavallerieverband der Wehrmacht Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Kavallerie-Regiment 18 war ein Kavallerieverband der Wehrmacht, der durch Umbenennung aus dem 18. Reiter-Regiment der Reichswehr hervorging. Das Regiment wurde bei der Auflösung der Kavallerie-Divisionen 1936 nicht aufgelöst, sondern erst planmäßig mit der Mobilmachung der Wehrmacht am 25. August 1939 zur Aufstellung von Aufklärungs-Abteilungen verwandt.
Kavallerie-Regiment 18 | |
---|---|
Aktiv | 18. Dezember 1919 als Teil der Reichswehr bis 25. August 1939 Umgliederung bei Mobilmachung |
Staat | Weimarer Republik |
Streitkräfte | Reichswehr Wehrmacht |
Teilstreitkraft | Heer |
Truppengattung | Kavallerie |
Typ | Kavallerie-Regiment |
Gliederung | Siehe Gliederung |
Standort | Siehe Garnisonen |
Kommandeure | |
Siehe: | Liste der Kommandeure |
Wegen ihrer geringen Kampfkraft konnte die Kavallerie der Reichswehr lediglich zur Aufklärung und Sicherung eingesetzt werden.
Nach Auflösung der Kavallerie-Divisionen der Wehrmacht 1936 hatten die verbleibenden Kavallerie-Regimenter den Auftrag, die Ausbildung im Hinblick auf die im Kriegsfall aufzustellenden Aufklärungs-Abteilungen der Infanterie-Divisionen durchzuführen.
Durch Verfügung des Reichswehrministeriums Nr. 2494/12.19 T2 wurden am 18. Dezember 1919 die Reiter-Regimenter der Reichswehr gebildet. Die bisherigen Kavallerie-Regimenter 13 (württembergisch) und 113 (badisch) der vorläufigen Reichswehr schieden aus der 13. Reichswehr-Brigade aus und wurden im 18. Reiter-Regiment zusammengefasst. Es gehörte zur 3. Kavallerie-Division in Weimar.
Im Regiment übernahmen 1921[A 1]
1923 wurden die komplette 3. Eskadron sowie ein Zug der 4. Eskadron des Regiments in Thüringen gegen kommunistische Aufständische eingesetzt. Im Januar 1925 wurde der Nachrichtenzug des Regiments aufgestellt und im Herbst des gleichen Jahres die 5. Eskadron in 2. Eskadron umbenannt, die 2. Eskadron in 5. Eskadron und gleichzeitig in eine schwere Eskadron mit Maschinengewehr-Zug, Kavalleriegeschütz-Zug[A 2] und Nachrichten-Zug umgewandelt. Im April 1934 wurde eine Stabseskadron aufgestellt, diese bestand aber nur ein Jahr. 1932 gliederte sich das Regiment in
1934 wurde die 3. Schwadron an das Schützen-Regiment 1 abgegeben. Im Herbst 1934 gab die 1. Schwadron fast ihren ganzen Bestand an Unteroffizieren und Mannschaften ohne Pferde an die Kraftfahrabteilung 5[A 4] ab und wurde durch Personal aus den übrigen Schwadronen wieder aufgefüllt. Gleichzeitig verlegten die 1. und 4. Schwadron von Ludwigsburg nach Bad Cannstatt. Im Mai 1935 wurde eine Schwadron des aufgelösten Reiter-Regiments 7 neue 3. Schwadron.
1936 wurden die drei Kavalleriedivisionen der Wehrmacht aufgelöst, die Reiterregimenter in Kavallerie-Regimenter umbenannt und umgegliedert, gleichzeitig wurde die Bezeichnung Eskadron in Schwadron geändert. Das Regiment wurde so am 6. Oktober 1936 in Kavallerie-Regiment 18 umbenannt. Im Kriegsfall sollten nun aus den Kavallerie-Regimentern die Aufklärungsabteilungen der Infanteriedivisionen gebildet werden. Hierzu wurden eine 6. (Radfahr-), 9. (mot.) und 10. (Nachrichten-)Schwadron aufgestellt.
1938 wurde aus den bisherigen Waffengattungen Kavallerie und Panzertruppe die Waffengattung Schnelle Truppen gebildet. Mit der Mobilmachung der Wehrmacht am 25. August 1939 wurde das Regiment wie vorgesehen aufgelöst und daraus Aufklärungs-Abteilungen (teilmotorisiert) für Infanterie-Divisionen der 1. Welle sowie eine Ersatz-Abteilung gebildet. Außerdem stellte das Regiment Personal für die Reiterzüge der Infanterie-Regimenter dieser Divisionen.
Bei Mobilmachung wurden durch das Kavallerie-Regiment 18 aufgestellt:
Im weiteren Verlauf des Krieges wurden durch die Kavallerie-Ersatz-Abteilung 18 und/oder durch Abgaben der bereits aufgestellten Aufklärungs-Abteilungen noch aufgestellt
Bis zur Auflösung der Kavallerie-Divisionen gehörte das Regiment zur 3. Kavallerie-Division, danach zum V. Armee-Korps.
Bei Aufstellung bestand das Regiment aus fünf Eskadron, die alle im Bereich des heutigen Baden-Württemberg stationiert waren.
Einheit | Garnison | Landsmannschaft | Traditionstruppe |
---|---|---|---|
Stab | Cannstatt | ||
1. Eskadron | Ludwigsburg | württembergisch | Drag.Rgt. 25 und Ulan.Rgt. 20 / XIII |
2. Eskadron | Cannstatt | württembergisch | Ulan.Rgt. 19 / XIII |
3. Eskadron | Ludwigsburg | badisch | Drag.Rgt. 21 / XIV |
4. Eskadron | Ludwigsburg | badisch | Drag.Rgt. 22 / XIV |
5. (Ergänzungs-)Eskadron | Cannstatt | württembergisch | Drag.Rgt. 26 |
Ab der Umbenennung 1934 bestand das Regiment weiterhin aus 5 Schwadronen. 1936 wurde es vergrößert und umgegliedert:
In der linken Packtasche Reitergepäck wurden Ausrüstungsgegenstände des Reiters mitgeführt. Sie konnte abgesessen auch wie ein Rucksack auf dem Rücken getragen werden.
In der rechten Packtasche Pferdegepäck wurden die Utensilien für das Pferd (Striegel, 2 Hufeisen, 8 Stollen, 16 Nägel, 1 Stollenschlüssel, 1 Anbindering) mitgeführt.
Das Regiment war 1919 mit dem Karabiner 98a, Pistole, Säbel, Lanze und vier schweren MG 08 (s.M.G. 08) ausgestattet. Die vier schweren Maschinengewehre waren in einem Maschinengewehr-Zug, der dem Stab unmittelbar unterstand, zusammengefasst. Sie waren wie bei der Infanterie auf einem Wagen mit Vorderprotze verlastet, wurden aber wegen der besseren Beweglichkeit bei der Kavallerie sechsspännig gefahren. Die nicht mehr zeitgemäße Lanze, ein 3,20 m langes Stahlrohr mit Lanzenflagge, wurde aus Gründen der Tradition weiter getragen. Den Säbel trugen Mannschaften und Unteroffiziere rechts am Sattel. Weiter wurde die Packtasche 26, später die Packtasche 34 vorn am Sattel und das Hintergepäck hinter dem Sattel mitgeführt.
1926 wurden die Schwadronen mit dem leichten MG 08/15 ausgestattet, so dass nun in jeder Gruppe ein MG vorhanden war. Der MG-Richtschütze führte es links hinten am Sattel mit sich, auf der rechten Seite wurde das Gewicht durch einen weiteren Patronen-Kasten ausgeglichen. Im Oktober 1927 wurde die Lanze abgeschafft[A 5], wodurch eine größere Feuerkraft des Regiments erreicht wurde.[1] Im Herbst 1928 erfolgte die Einführung des moderneren Karabiners K 98b. 1935 wurde das MG 08 durch das MG 13 ersetzt, 1936 wurden das MG 13 und das MG 08 durch das MG 34 ersetzt.
Bei Kriegsbeginn war das Kavallerie-Regiment nicht für den geschlossenen Einsatz vorgesehen. Es verfügte aber für die Ausbildung der einzelnen Schwadronen für den vorgesehenen Einsatz über die entsprechenden Waffen und Geräte. Dies waren
Die Uniform entsprach derjenigen der Wehrmacht mit folgenden Abweichungen für die Berittenen der Kavallerie: an Stelle der normalen Tuchhosen trugen sie Reithosen, an Stelle der Marschstiefel hatten sie Reitstiefel, an Stelle des Stahlhelms Typ M18 (später Typ M35 oder Typ M1940) waren sie mit dem „Kavalleriehelm“ ausgestattet. (Der Helm der Kavallerie und der von den Nachrichtentruppen getragene Helm hatte Ohrenausschnitte vor dem seitlichen Schirm.)
Das Regiment erhielt wie alle Kavallerie- und motorisierten Verbände 1936 eine Standarte in der Grundfarbe orange.
Garnison | Zeitraum | Einheit | Kaserne |
---|---|---|---|
Cannstatt | 1919 bis 1939 | Stab, 2. und 5. Eskadron/Schwadron | Reiter-Kaserne |
1934 bis 1939 | 1. und 4. Eskadron / Schwadron | ||
1937 | 6. Schwadron | Taubenheim-Kaserne[2] | |
1937 bis 1938 | 9.–11. Schwadron | ||
Ludwigsburg | 1919 bis 1939 | 3. Eskadron / Schwadron | Königin-Olga-Kaserne[3] |
1919 bis 1934 | 1. und 4. Eskadron | ||
Truppenübungsplatz Münsingen | 1936 bis 1937 | 6., 9.–11. Schwadron | |
Stuttgart | 1937 bis 1939 | 6.–8. Schwadron | Moltke-Kaserne[4] |
Bruchsal | 1938 | Stab II. Abteilung, 9.–11. Schwadron | Dragoner-Kaserne[5] |
Nr. | Name | Beginn der Berufung | Ende der Berufung |
---|---|---|---|
1. | Major Friedrich Lauffer | 1. Mai 1920 | 5. Mai 1920 |
2. | Oberstleutnant Otto Braun | 6. Mai 1920 | 31. März 1923 |
3. | Oberstleutnant Egon von Kardorff | 1. April 1923 | 31. Januar 1928 |
4. | Oberstleutnant Maximilian Freiherr von Weichs | 1. Februar 1928 | 28. Februar 1930 |
5. | Oberstleutnant Richard Bernard | 1. März 1930 | 31. Januar 1933 |
6. | Oberstleutnant, ab 1. Dezember 1933 Oberst Rudolf Veiel | 1. Februar 1933 | 30. April 1935 |
7. | Oberst Adolf von Kleist | 1. Mai 1935 | 30. September 1937 |
8. | Oberst Hanns-Adolf Voigt | 1. Oktober 1937 | 30. September 1939 |
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