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deutsche Malerin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Kate Diehn-Bitt, geborene Käthe Bitt (* 12. Februar 1900 in Schöneberg bei Berlin; † 23. Oktober 1978 in Rostock) war eine deutsche Malerin.
Käthe „Kate“ Bitt wurde in der damals noch selbstständigen Stadt Schöneberg geboren. 1901 heiratete ihre Mutter Elsa Bitt, geborene Rudloff, in zweiter Ehe den jüdischen Apotheker und Chemiker Leo Glaser aus Bad Doberan. Käthe Bitt besuchte die höhere Töchterschule. Von 1914 bis etwa 1916 erhielt sie Zeichenunterricht bei dem ehemaligen Corinth-Schüler Rudolf Sieger (1867–1925). Sechzehnjährig zog sie in das großelterliche Haus nach Rostock und erhielt Privatunterricht in Kunst- und Literaturgeschichte.
Im Jahr 1919 heiratete sie den Rostocker Zahnarzt Paul Diehn (Pieter). Der gemeinsame Sohn Jürnjakob wurde 1920 geboren. Von 1923 bis etwa 1925 hatte Käthe „Kate“ Diehn-Bitt Kontakt zu Emil Orlik; er riet ihr zu einem ehrlichen Naturstudium und dem Zeichnen vor dem Spiegel. 1929 nahm sie ein 1931 endendes Studium an der privaten Kunstakademie Dresden auf, einer Mal- und Zeichenschule, gegründet von Ernst Oskar Simonson-Castelli. Hier wurde Woldemar Winkler ihr Lehrer sowie der ehemalige Kokoschka-Schüler Willy Kriegel. 1931 ging sie nach Rostock zurück, wo sie 1933 am Brink ihr erstes Atelier einrichtete. Besonders beeindrucken ihre Menschenbilder aus den dreißiger Jahren mit ihrem klaren Aufbau, der verhaltenen Farbigkeit und tiefgründigen Zuständigkeit, die für Kate Diehn-Bitts charakterliche Entschiedenheit als Motiv für ihre Werke stehen.
1934 wurden ihre für eine gemeinsame Ausstellung Rostocker Künstler ausgewählten Arbeiten vom nationalsozialistischen „Kampfbund für Deutsche Kultur“ als "artfremd" zurückgewiesen. 1935 hatte sie ihre erste und vorerst letzte öffentliche Einzelausstellung gemeinsam mit ihrer Freundin, der Bildhauerin Hertha von Guttenberg, in der Galerie von Wolfgang Gurlitt in Berlin. Ihre Kunst galt den Nationalsozialisten als "entartet" – es wurde 1935 ein Arbeits- und Ausstellungsverbot verhängt.
Scheinbar zwangsläufig lebte sie zurückgezogen, arbeitete aber mit Hilfe von Freunden und Malerkollegen weiter. So brachten Hans Emil Oberländer und Heinrich Engel Farben in ihr Atelier, andere wiederum Papier, Pappen und Stifte. Oft wurden Malgründe beidseitig verwendet. Sie malte Selbstbildnisse, Bildnisse ihrer Verwandten und Freunde, Ausblicke aus dem Fenster am Brink, Haustiere, Pflanzen und Verallgemeinerungen, Themen aus ihrem begrenzten Umkreis. Zu ihren Ölbildern kamen Zeichnungen in Bleistift und Kreide, Aquarellfarben hinzu, die oft auch von aufwühlenden persönlichen Erlebnissen getragen wurden.
Nach dem Ende der Nazi-Diktatur beteiligte Kate Diehn-Bitt sich aktiv am kulturellen Aufbau. 1945 wurde sie als Mitbegründerin Sektionsvorsitzende für Bildende Kunst im Kulturbund Rostock, 1946 war sie Mitbegründerin der Sektion Bildende Kunst im FDGB. Ihre Arbeiten der ersten Nachkriegsjahre waren teilweise geprägt von nachwirkenden, vielfach sehr düsteren Erinnerungen und Gedanken der Kriegsjahre. Kate Diehn-Bitt baute dennoch auf die Zukunft. Nach einer schweren Typhuserkrankung im Jahre 1946 und einer zeitweiligen Beweglichkeitseinschränkung fiel Kate Diehn-Bitt in eine tiefe psychische Krise, aus der sie sich, künstlerisch völlig verändert, herauszuarbeiten versuchte. Als sie 1948 in Rostock ihre erste Ausstellung hatte, erhielt sie zwar positive Rezensionen, aber ihr wurde auch das kulturpolitische Etikett „nicht zukunftweisend und optimistisch“ angeheftet. Nach erfolglosen Beteiligungen an Wettbewerben zog sie sich 1950 vom öffentlichen Leben weitgehend zurück, und sie legte ihre Funktionen nieder.
Nach dem Tod ihres Mannes nahm die Krankheit stark zu. 1957 begann Kate Diehn-Bitt mit Farb- und Aquarellstiften zu zeichnen, da sie Schwierigkeiten hatte, stehend an der Staffelei zu arbeiten. aber noch auf dem Krankenlager entstanden täglich bis zu vier Collagen.
Sie beschäftigte sich mit dem Alten Testament und mit dem Thomas-Mann-Werk „Joseph und seine Brüder“. Auffallend ist die Hinwendung zur Literatur, sie las in dieser Zeit sehr viel. Besonders das Schicksal der Juden beschäftigte sie.
Sie verarbeitete die Gestaltungsprinzipien altägyptischer Wandmalerei. Mit Collagen gestaltete sie biblische Szenen. Es entstand auch das „Tagebuch der Kindheit“ mit 30 Farbstiftzeichnungen. Der italienische Galerist Betonati tätigte Ankäufe von Zeichnungen der Künstlerin.
Werke Kate Diehn-Bitts befinden sich u. a. in der Nationalgalerie Berlin[1] und in der Kunsthalle Rostock, ein Teil ihres künstlerischen Nachlasses im Kunstmuseum Ahrenshoop – den Nachlass verwaltet die Kate Diehn-Bitt-Stiftung.
Tafelbilder
Zeichenkunst
Einzelausstellungen
Postum
Ausstellungsbeteiligungen
Postum
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