Kasern
Stadtteil von Salzburg Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Kasern (ortsüblich gesprochen mit langem, betontem «a»: [ Jahrhundert entstandener Stadtteil der Statutar- und Landeshauptstadt Salzburg. Es ist heute zu einem großen Teil Gewerbegebiet, kleinräumige Grünflächen stehen unter Naturschutz. In Kasern befindet sich die Autobahnanschlussstelle Salzburg-Nord.
]) ist ein erst im 20.Kasern (Ortschaftsbestandteil ) Salzburger Stadtteil | ||
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Basisdaten | ||
Pol. Bezirk, Bundesland | Salzburg (Stadt) (S), Salzburg | |
Gerichtsbezirk | Salzburg | |
Pol. Gemeinde | Salzburg (KG Bergheim II, Hallwang II) | |
Ortschaft | Salzburg | |
Koordinaten | 47° 50′ 16″ N, 13° 3′ 43″ O | |
Höhe | 438 m ü. A. | |
Gebäudestand | 109 (2012 | )|
Fläche | 60,72 ha | |
Postleitzahlen | 5020[1] Salzburg | |
Vorwahl | +43/0662 (Salzburg) | |
Statistische Kennzeichnung | ||
Zählsprengel/ -bezirk | Sam/Kasern (50101 42[0,1]) | |
Plan von Kasern | ||
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; SAGIS |
Kasern liegt im äußersten Norden der Stadt Salzburg (Entfernung zum Stadtzentrum etwa 5 Kilometer), wobei hier die Stadtgrenze zwischen den Gemeinden Bergheim und Hallwang fingerförmig nach Norden ausgreift. Die Grenze gegen den Stadtteil Itzling hin bildet die Westautobahn (A1). Kasern setzt sich außerhalb der Stadt in der Lengfeldensiedlung der Gemeinde Bergheim nahtlos fort.
Der Stadtteil umfasst heute (2012) etwas über 100 Adressen.
Lengfelden (Gem. Bergheim, Bez. Sbg.-Umgebung) | Berg (Gem. Hallwang, Bez. Sbg.-Umgebung) | |
Plain (Gem. Bergheim, Bez. Sbg.-Umgebung) | ||
Itzling | Langwied |
Die Herkunft des Namens Kasern ist nicht eindeutig geklärt. Der erste urkundliche Beleg des Ortes stammt von 1273 unter der Bezeichnung Kaeser/Keser, 1424 Chäsar. Der Name dürfte mit anderen Kaser-Namen zusammenhängen, die häufig Almen bezeichnen, und auf ein mittellateinisches Wort casaria ,Hütte' zurückgehen, welches schon in althochdeutscher Zeit zu kasari eingedeutscht wurde. Ursprünglich könnte es zu casa ‚Haus‘ ebenso stehen wie zu caseus ‚Käse‘ für eine Käseherstellung.[2] Mit Kaserne besteht kein Zusammenhang, daher auch die Aussprache mit betonter Anfangssilbe.
Bis ins späte 19. Jahrhundert standen in dem heutigen Stadtteil nur wenige verstreute Bauerngüter am Hangfuß des Plainberges, vor allem das Stroblgut und das Reitgütl. Am Weg nach Elixhausen lag am Rand eines großen Waldes das Jägergütl, der heutige Jägerwirt, der bereits in der Gemeinde Bergheim liegt. Im heutigen Siedlungszentrum von Kasern befanden sich am Rand des Moores die beiden – namensgebenden – Kaserngüter sowie das kleine Weberhäusel. Östlich am Söllheimerberg schloss hier ein großer Wald, das Kasernholz an.[3]
Oberhalb von Kasern – auf einem Ausläufer des Plainberges – lag die alte Burg Radeck, von der nur die Kapelle und ein Portal mit dem Wappen der Grafen von Königsegg aus dem Jahr 1690 erhalten sind. Diese Burg war ursprünglich im Eigentum von Salzburger Ministerialen, der Herren von Radeck, und ist erstmals im frühen 13. Jahrhundert erwähnt. 1273 geht die Burg ins Eigentum des Erzbischofs über und war danach lange Sitz eines Pflegegerichtes. 1525 wurde die Burg im Zug der Bauernkriege niedergebrannt und bald danach wiederaufgebaut, nach 1808 verfiel sie allmählich.
Bis 1860 wurde hier von der k.k. privilegierten Kaiserin Elisabeth-Bahn (KEB) die Westbahn errichtet, womit vorerst aber noch keine Ortsentwicklung verbunden war. Zumindest wurde aber der Hofname Kasern für den Raum namensprägend, weil die Haltestelle direkt beim Gehöft lag.
Kasern als Stadtteil entstand im 20. Jahrhundert. Als erster Gewerbebetrieb siedelte sich 1919 hier die Glockengießerei Oberascher an,[4] die zuvor im Zentrum von Salzburg neben dem Bruderhof nächst dem Kapuzinerberg in der Linzer Gasse arbeitete und von dort wegen der mit dem Betrieb verbundenen Brandgefahr weichen musste. Zur eigenen Sicherheit legte der Betrieb in Kasern einen großen Löschwasserteich an, der als Tümpel in Kasern erhalten ist.
1939 wurde Kasern mit dem gesamten Plainberg von Bergheim sowie mit dem ganzen heutigen Stadtteil Langwied von Hallwang (seinerzeit Teile der Ortschaften Berg, Esch und der Schlossgründe Söllheim) in die Stadt Salzburg eingemeindet,[5] wodurch Kasern Anteile an den dafür geteilten Katastralgemeinden Bergheim II und Hallwang II hat.[6] 1950 wurde der Plainberg aber wieder der Gemeinde Bergheim übergeben, dafür kam das Areal des Salzburger Schlachthofs zur Stadtgemeinde (Stadtteil Itzling Nord). Kasern blieb auch nach 1950 bei der Stadt Salzburg.
1939 wurde hier auch mit dem Bau der Westautobahn (seinerzeit Reichsautobahn, heute A1) begonnen, und bis 1941 war bis etwa Zilling die Trasse vom Walserberg her fertiggestellt, einschließlich des Talübergangs Kasern (Fahrbahndecke und Geländer fehlten, 1949–53 fertiggestellt), dann kam der Bau in den Kriegswirren zum Erliegen.[7] Erst in den späten 1950ern wurde der Bau vollendet, vorher war die Steigungsstrecke den Nußdorfer Hügel hinauf bei den Einheimischen für Belustigungen wie etwa Seifenkistelrennen beliebt.[8] Bis in die 2000er war der Talübergang Kasern der letzte im Originalquerschnitt (ohne Seitenstreifen) vorhandene Brückenbau der Kriegszeit, da die Anschlussstelle Salzburg-Nord über zwei Parallelbrücken eingebunden wurde. 2011/12 wurde das Kaserner Viadukt aber generalsaniert.[9]
2009 sperrte die Glockengießerei Oberascher, die sich zuletzt primär im Kunstguss engagiert hatte, nach über 400-jährigem Bestehen wegen Konkurses zu.[4]
Heute ist Kasern ein aufstrebendes und dicht bebautes Gewerbegebiet. So befindet sich etwa auf dem Gelände der bis 2003 existierenden Glockengießerei Oberascher das Gewerbezentrum Gusswerk, wo unter anderem von 2007 bis 2013 das Brauhaus Gusswerk angesiedelt war. Außerdem hat der große Gewerbebetrieb Palfinger in Kasern seine Niederlassung. Die nahe Auffahrt zur Westautobahn und die Lamprechtshausener Straße als nördliche Ausfallstraße von Salzburg sorgen für eine gute Verkehrsaufschließung.
Mit öffentlichem Verkehrsmittel ist Kasern erreichbar mit der städtischen Buslinie 21, und an der Westbahn liegt die Haltestelle Salzburg-Kasern, die von der S2 der S-Bahn Salzburg (Salzburg Hbf–Straßwalchen) bedient wird.
Heute sind die Moore, die den Talboden des Raumes Kasern bedeckten, verschwunden. Beim Bau der Westautobahn stieß man auf gut erhaltene fossile Torfschichten, was auf die Größe der einstigen Moorlandschaft schließen lässt. Das große Kasernmoos mit seinem südlichen Ausläufer, dem Langenmoos, und das Radeckermoos, die einst die Landschaft prägten, sind entwässert und in wesentlichen Teilen bebaut. Der erhaltene Grünraum der Talniederung ist nur kleinräumig als Wiese erhalten und teilweise als Kleingartensiedlung genutzt. Der kleine Moorrest Moorwäldchen und Waldkuppen in Kasern musste 2002 infolge der immer weiter fortschreitenden Isolierung und Entwertung durch umgebendes Gewerbegebiet als Geschützter Landschaftsteil aufgelassen werden.
Bemerkenswert sind heute der erhaltene Tümpel und seine umgebende artenreiche Streuwiese, naturnahe Reste am Plainbach, sowie jene Lindenallee, die heute Wickenburg-Allee genannt wird. Der Tümpel in Kasern (GLT 21),[10] die Lindenallee in Kasern (GLT 56)[11] und ein Stück Bachlauf in Kasern (GLT 55)[12] stehen heute als Geschützte Landschaftsteile unter Naturschutz.
Der südliche Teil des Landschaftsraums – einschließlich der beiden Nordbögen der Anschlussstelle Salzburg-Nord mit ihrem alten Waldbestand in der nordöstlichen Schleife – gehört zum Landschaftsschutzgebiet Plainberg (LSG 49).
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