Schneider verheiratete sich am 11. November 1910 mit Martha Schaffner.[13][14] Von den zwei Kindern starb die Tochter in jungen Jahren, der Sohn Walter (1912–1991) schloss 1935 an der ETH Zürich als diplomierter Vermessungsingenieur ab.[15]
Schneider war in den Jahren 1910 bis 1920 zunächst als Ingenieur dritter[16] und später als Ingenieur zweiter Klasse[17] in der Sektion Geodäsie der Abteilung für Landestopographie massgeblich an der Erstellung der Vermessungsgrundlagen beteiligt. Er arbeitete an den Triangulationsnetzen der Kantone Thurgau und Graubünden. Am 1. Juni 1920 erfolgte seine Beförderung zum Sektionschef[18] unter gleichzeitiger Übertragung der Leitung der Sektion für Topographie, einschliesslich Photogrammetrie. Nach der 1927 erfolgten Nichtwiederwahl[19][20] von Ingenieur Wilhelm Schüle[21][22] als Chef der Sektion für Kartographie leitete Schneider auch diese Sektion, unter teilweiser Entlastung durch den Chef der Sektion für Geodäsie Hans Zölly.[18] Am 30. Mai 1929, mit Amtsantritt auf den 1. Juni 1929, erfolgte die Wahl von Schneider[23] durch den schweizerischen Bundesrat zum Direktor der Eidgenössischen Landestopographie.
Unter seiner Leitung wurden Erprobung und Einführung erd- und luftphotogrammetrischer Verfahren zur topographischen Landesvermessung,[24] das Armeekartenprojekt 1933 sowie Vorarbeiten zum Bundesgesetz über die Erstellung neuer Landeskarten der Schweiz[25] durchgeführt.[26][27] Sein Name würde insbesondere mit dem Kartenwerk 1:50'000 verknüpft bleiben.[11][28][29] Über der Hundertjahrfeier, die die Landestopographie 1939 hätte begehen können[30], standen die Schatten des Krieges, der eine Fülle von Massnahmen und Vorbereitungen zur Sicherstellung der Armee-Kartenproduktion für den Heeresbeschaffungsdienst im Kriegsfall erforderte[31]. Dazu musste die gesamte Planung zum Bau des neuen Verwaltungs- und Betriebsgebäudes der Landestopographie in Wabern bewältigt werden, ein Neubau, der 1940 bezogen und 1941 eingeweiht wurde.[31]
Neben seiner Tätigkeit als Direktor der Landestopographie hatte sich Schneider als Chef schweizerischer Delegationen von gemischtstaatlichen Kommissionen zur Bereinigung und Erhaltung der Landesgrenze Italien–Schweiz[32], Liechtenstein–Schweiz[33][34], Frankreich–Schweiz[35] und Österreich–Schweiz zu betätigen,[36][37] ferner als Präsident der Kommission des Eidgenössischen Militärdepartements für «Gelände und Karte»[38][39], die die Herausgabe des gleichnamigen Buches von Eduard Imhof unterstützte.[40] Dazu kam die Teilnahme an internationalen wissenschaftlichen Kongressen im In- und Ausland, wie zum Beispiel 1938 am internationalen Kongress für Geographie in Amsterdam[41] und 1949 in Lissabon[42] sowie 1947 an der Ausstellung und Konferenz für Kartographie und Optik[43][44] in Florenz usw.
Nach Sparexpertisen[45] von Alfred Walther und Eduard Imhof sowie auf Druck von Bundesrat Karl Kobelt habe Schneider nur widerwillig organisatorische Reformen eingeleitet, weshalb vom Eidgenössischen Militärdepartement 1949/50 seine Entlassung erwogen wurde.[46][47][48] Im Mai 1949 äusserte sich Fritz Baeschlin gegenüber Bundesrat Kobelt zu den Verhältnissen in der Landestopographie.[49] 1951 trat Schneider als Direktor der Eidgenössischen Landestopographie zurück, da er nach 41 Jahren die gesetzlich festgelegte Altersgrenze erreicht hatte. Als Nachfolger wählte der schweizerische Bundesrat Simon Bertschmann[50], der von 1952 bis 1958 Direktor der Eidgenössischen Landestopographie wurde.[51][52]
Die militärische Laufbahn[53][54][55] von Schneider begann bei den Pontonieren, 1906 mit der Rekrutenschule[56][57] bei der Kriegsbrückenabteilung 1/2, er war dann 1909 als Leutnant im Pontonier-Bataillon 2[58], 1918 Kommandant der Pontonier-Kompagnie IV/2, um dann nach vier Jahren Dienst im Generalstab auf den 31. Dezember 1926 das Kommando des Pontonier-Bataillons 1 zu übernehmen. Als Oberstleutnant wurde er wieder dem Generalstab zugeteilt; er kam 1931 in den Armeestab. 1941 wurde ihm der Titel Brigadier erteilt[55][59], und 1950 erfolgte seine Beförderung zum Oberstbrigadier[53] als Abteilungschef beim Eidgenössischen. Militärdepartement. Schneider entwickelte auch ausserdienstlich eine grosse Wirksamkeit.[53]
Von 1922 bis 1936 war Schneider Mitglied der Schulkommission des Städtischen Gymnasiums Bern.[60] 1928 gehörte er zu den Mitbegründern der Schweizerischen Gesellschaft für Photogrammetrie[61][62]. Von 1933 bis 1956 wirkte er als Vorstandsmitglied der Gesellschaft ehemaliger ETH-Studenten (GEP)[63][64]. Als Ingenieur trat Schneider 1941 der Sektion Bern des Schweizerischen Ingenieur- und Architektenvereins bei[65][66] und war deren langjähriges Vorstandsmitglied. Seit 1947 war er Mitglied der Naturforschenden Gesellschaft Bern[67][68].
Karl Schneider verstarb am 28. Februar 1979[69][70], ein halbes Jahr nach seiner Ehegefährtin[71], welche er bis zu ihrem Tod betreut hatte, im 93. Lebensjahr in Bern. Die Trauerfeier fand am 5. März 1979 im Krematorium des Bremgartenfriedhofes in Bern statt.[72]
Zahlreiche Abhandlungen berufstechnischer, zivil- und militärkartographischer sowie alpinistischer Art,[55] die zum Teil in der Liste der Mitarbeitendenpublikationen der swisstopo aufgeführt werden.[73]
Die Kartennomenklatur neuer Landeskarten der Schweiz. In: Schweizerische Bauzeitung. 126, 1945, 4, S. 35–36.[75]
Neueste Walliser Hochgebirgsblätter der Landeskarte der Schweiz im Maßstab 1:50'000. In: Der Schweizer Geograph. 20, 1943, 3, S. 68–69.[76]
Die neuen Landeskarten der Schweiz. In: Vermessung, Grundbuch und Karte. Festschrift zur Schweizerischen Landesausstellung in Zürich 1939. 1941, S. 133–145.
Die Eidgenössische Landestopographie. In: Vermessung, Grundbuch und Karte. Festschrift zur Schweizerischen Landesausstellung in Zürich. 1939–1941, S. 235–244.
Geschichtlicher Streifzug durch die ersten hundert Jahre Eidgenössische Landestopographie 1838–1938. In: Erinnerungsmappe 100 Jahre Eidg. Landestopographie. 1938.
Der Ausführungsplan für die Erstellung neuer Landeskarten. In: Schweizerische Zeitschrift für Vermessungswesen und Kulturtechnik. 35, 1937, 3, S. 53–60.[27]
Durchführung und Ergebnisse militärkartographischer Vorarbeiten zum Bundesgesetz und Ausführungsplan betreffend die Erstellung neuer Landeskarten. In: Schweizerische Monatsschrift für Offiziere aller Waffen. 49, 1937, 3, S. 81–91.
Schweizer Alpenclub und neue Landeskarten. In: Die Alpen. 1937.[77]
Die Photogrammetrie in der Schweiz. In: Schweizerische Bauzeitung. 96, 1930, 14, S. 167–171.[78]
Fliegeraufnahmen für Kartenzwecke. In: Schweizerische Bauzeitung. 95, 1930, 14, S. 187–189.[79]
«Zur Maßstabsfrage des neuen schweizerischen Kartenwerkes» mit einem Nachtrag und Anhang: «Zur Kurvendarstellung auf topographischen Karten.» Von Wilhelm Schüle. In: Allgemeine Schweizerische Militärzeitung. 76, 96, 1930, 11, S. 580–586 (Buchbesprechung).[80]
Zwei geodätische Kampagnen am Piz Bernina. In: Jahrbuch des S.A.C. 51, 1916, S. 19–29.
Martin Rickenbacher: Kartenbefliegung als Vorwand? In: 17. Kartographiehistorisches Colloquium Eichstätt 9.–11. Oktober 2014. 1917, S. 167–187.[83]
Martin Rickenbacher: Die Standorte des Eidgenössischen topographischen Bureaus und der Landestopographie von 1838 bis heute. In: Cartographica Helvetica. 2013, 48, S. 3–14.[31]
Markus Oehrli: Karl Schneider. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 2011.[46]
Martin Rickenbacher: Festungskarten – Karten für die schweizerische Landesverteidigung. In: Cartographica Helvetica. 2004, 29, S. 17–26.[84]
Walter Blättler: Aufhebung unserer Betriebsschutzorganisation BSO. In: Topo – Personalzeitschrift des Bundesamtes für Landestopographie. 1994, 79, S. 24–25.[85]
Rudolf Jaun: Der Schweizerische Generalstab. In: Das schweizerische Generalstabskorps 1875–1945. Eine kollektiv-biographische Studie. 1991, S. 322.[54]
Ernst Wetter, Eduard von Orelli: Wer ist wer im Militär. 1986, S. 156.[55]
Christian Rostetter: Wie kam die L + T nach Wabern? In: Hauszeitung des Bundesamtes für Landestopographie. 1968, 49, S. 16–17.[86]
Fritz Kobold: Zum Hinschied von Karl Schneider, ehemaligem Direktor der Eidgenössischen Landestopographie. In: Vermessung, Photogrammetrie, Kulturtechnik (VPK). 77, 1979, 5, S. 152–153.[12]
Hans Zölly: Die geodätischen Arbeiten im 20. Jahrhundert. In: Geschichte der geodätischen Grundlagen für Karten und Vermessungen in der Schweiz. 1948, S. 97–160.[90]
Bundesgesetz über die Erstellung neuer Landeskarten. (Vom 21. Juni 1935.)[25]
Wechsel in der Direktion der Eidg. Landestopographie. In: Schweizerische Zeitschrift für Vermessungswesen und Kulturtechnik. 27, 1929, 6, S. 142–144.[91]
Foto von Karl Schneider.In:Neue Zürcher Zeitung.15.November 1951,abgerufen am 15.September 2024(über den Rücktritt vom Amt, mit Porträt, Stadtarchiv Schaffhausen. Signatur: D I.02.521.04/1474):«Schneider Karl Oberbrigadier, Chef der Eidg. Landestopographie; Bern.»
Foto der Pontonier-Kompanie III/2.In:Photobibliothek.ch.1916,abgerufen am 17.September 2024:«Gruppe von 22 Pontonieren mit 6 Pontons auf 2 Lastwagen. Der linke Lastwagen ist mit ‹Moulins de Pérolles› beschriftet. Die Aufnahme entstand am 3., 6., 13. oder 15. Juni 1916 auf dem Platz vor dem Berntor-Schulhaus in Murten. An den genannten Tagen standen der Kompanie jeweils für zwei Stunden die abgebildeten Pontons für sogenannte ‹Wonnefahrten› zur Verfügung, wohl als Ausgleich für ihre harte Schanzarbeit. Einheit: Es handelt sich um die Pontonier Kompanie III/2. Die Kompanie leistete unter Hauptmann Schneider vom 25. April bis zum 24. Juni 1916 ihren zweiten Aktivdienst. Nach drei Wochen Pontonier-Ausbildung wurde die Truppe ohne Brückenmaterial zu Arbeitsleistungen zu Gunsten der Fortifikation Murten nach Kerzers verlegt.»
Bekanntmachung.In:Tagblatt der Stadt Biel.12.November 1875,abgerufen am 28.Juni 2024:«Das Bureau der Unterzeichneten befindet sich von heute an im Neubau des Herrn Flückiger, braun Quartier Nr. 39 F was hiermit öffentlich bekannt gemacht wird. Biel, den 10. November 1875. Gebrüder Niklaus & Friedrich Schneider, Bauunternehmer.»
Ordentliche Wintersitzung 1875: November. In: Tagblatt des Grossen Rates des Kantons Bern. 1875, S.306 (e-periodica.ch[abgerufen am 28.Juni 2024]): «Vortrag betreffend die seit der letzten Session stattgefundenen Ersatzwahlen. […] Herr Friedrich Schneider, in Madretsch.»
Madretsch.In:Tagblatt der Stadt Biel.6.Juli 1876,abgerufen am 28.Juni 2024:«Madretsch. (Corresp.) Der Volksverein Madretsch-Mett hat letzthin in einer von 60 Mitgliedern besuchten Versammlung unter Anderm auch das Militärsteuergesetz behandelt und ein gründliches Referat von Großrath Friedrich Schneider darüber angehört. Die Stimmung der Anwesenden schien allgemein, in Uebereinstimmung mit dem Referenten, die zu sein, daß die allfällig am Gesetzesvorschlag zu machenden Auslegungen zu einer Verwerfung desselben nicht berechtigen und daß man sich an der Abstimmung mit Ja betheiligen werde.»
Todesfälle.In:Tagblatt der Stadt Biel.25.Dezember 1888,abgerufen am 28.Juni 2024:«18. [Dezember] Friedrich Schneider, Baumeister, von Dießbach, in Biel, geb. 1840.»
Biel.In:Der Bund.20.Dezember 1888,abgerufen am 28.Juni 2024:«Hier ist Hr. Friedrich Schneider, Alt-Großrat, im Alter von erst 48 Jahren gestorben, ein tüchtiger und begabter Bürger, der seiner engern Heimat in mannigfachen öffentlichen Stellungen gute Dienste geleistet hat.»
EZ-REK1/1/11668: Schneider, Karl, geb. 21.07.1886. Matrikel zum Studium am Eidgenössischen Polytechnikum. Matrikel lautend auf den Studenten Schneider, Karl von Diessbach (BE), Eintritt notiert mit: 10.1905 (Abteilung: II), Austritt notiert mit: 3.1909.
Als Adresse der Eltern oder des Vormundes wird in der Matrikel Henri Lurati, Postchef, Seevorstadt 61, Biel, genannt.
Fritz Kobold:Zum Hinschied von Karl Schneider, ehemaligem Direktor der Eidgenössischen Landestopographie. In: Vermessung, Photogrammetrie, Kulturtechnik (VPK). Band77, 1979, S.152–153 (e-periodica.ch).
Eheverkündungen.In:Berner Tagwacht.24.Oktober 1910,abgerufen am 27.Juni 2024:«22. Oktober […] Schneider, Karl Friedrich, Ingenieur der Landestopographie, ledig, von Dießbach bei Büren, Schanzeneggstraße Nr. 13, mit Schaffner, Maria Martha, ledig, von Effingen (Aargau), in Zürich.»
Trauungen.In:Der Bund.12.November 1910,abgerufen am 27.Juni 2024:«11. Nov. […] Schneider Karl Friedrich. Ingenieur der Landestopographie, ledig von Dießbach bei Büren, mit Schaffner Maria Martha, ledig, von Effingen (Aargau).»
Richard Arioli:Walter Schneider 1912-1991. In: Vermessung, Photogrammetrie, Kulturtechnik (VPK). Band89, Nr.6, 1991, S.320: «Walter Schneider ist am 23. Januar [1991] in seinem 78. Lebensjahr gestorben […] Walter Schneider wurde am 12. Juli 1912 in Bern geboren.»
Wechsel in der Direktion der Eidg. Landestopographie, Bern. S.143 (e-periodica.ch): «Am 15. März 1910 wurde er vom Bundesrat als Ingenieur III. Klasse der Eidg. Landestopographie gewählt. Er betätigte sich an der Triangulation des Kantons Thurgau und an der Triangulation I.–III. Ordnung im Kanton Graubünden. Am 1. Juni 1920 wurde er zum Sektionschef für Topographie gewählt. Als solcher lag ihm die Einführung der modernen Photogrammetrie in den Dienst der Landestopographie ob. […] Nach dem Rücktritt von Ingenieur W. Schüle als Chef der Sektion für Kartographie leitete Schneider auch diese Sektion, unter teilweiser Entlastung durch den Chef der Sektion für Geodäsie, Herrn Dipl.-Ing. H. Zölly.»
Pensionierung des Ing. W. Schüle. In: Protokoll der 8. Sitzung des schweizerischen Bundesrates vom Freitag, 4. Februar 1927. Nr.150, 4.Februar 1927, S.1–4 (admin.ch[PDF]): «Ingenieur Wilhelm Schüle, Chef der Sektion für Kartographie der Landestopographie, wird für die neue Amtsperiode nicht wieder gewählt, sondern der Versicherungskasse für die eidgenössischen Beamten, Angestellten und Arbeiter überwiesen.»
Dienstag, 7. Juni 1927. Beschwerde des Ingr. Schüle, gew. Sektionschef der Abteilung für Landestopographie. In: Protokoll der 41. Sitzung des schweizerischen Bundesrates vom Dienstag, 7. Juni 1927. Nr.903, 7.Juni 1927 (admin.ch[PDF]): «Es wird daher beschlossen:
Die Beschwerde, die Fürsprecher Fritz Meyer namens Ingr. Schüle, gew. Sektionschef der Abteilung für Landestopographie, am 19. März 1927 dem Bundesrat einreichte, wird im Sinne der Beilage abgelehnt und beantwortet.»
Wahl des Direktors der Landestopographie. In: Protokoll der 41. Sitzung des schweizerischen Bundesrates vom Dienstag, 30. Mai 1927. Nr.987, 30.Mai 1927 (admin.ch[PDF]): «Als Direktor der Abteilung für Landestopographie wird gewählt, Major Karl Schneider, dipl. Ingenieur, geb. 1886, von Diesbach bei Büren a / A., bisher Chef der Sektion für Topographie, […] und Amtsantritt auf 1. Juni 1929.»
Fliegeraufnahmen für Kartenzwecke. In: Allgemeine Schweizerische Militärzeitung. Band76–96, Nr.4, 1930, S.183–188, doi:10.5169/seals-9102 (e-periodica.ch[abgerufen am 14.September 2024]): «Ueber diesen Gegenstand hat kürzlich der Direktor der Eidg. Landestopographie, Ingenieur Schneider, in Fachkreisen einen Lichtbildervortrag gehalten: ‹Kartographische Verwertung von Fliegeraufnahmen durch die Eidg. Landestopographie.› Die Ausführungen gingen von der Feststellung aus, dass in den
vergangenen 15 Jahren, in welchen bei Geländevermessungen in unserem Lande die auf Erdstandpunkten anwendbaren Methoden der Sterophotogrammetrie erprobt, eingeführt und ausgebaut worden sind, auch die Aerophotogrammetrie sich zum praktischen Aufnahmeverfahren für genaue Landesvermessungsarbeiten entwickelt hat.»
Karl Schneider:Bestrebungen und Vorarbeiten zur Neugestaltung des Kartenwesens unserer Armee. In: Allgemeine Schweizerische Militärzeitung. Band83, 103, Nr.2, 1937, S.69–82, doi:10.5169/seals-14694 (e-periodica.ch[abgerufen am 14.September 2024]): «Bundesgesetz und Ausführungsplan über die Erstellung neuer Landeskarten bestimmen, dass die bisherigen eidg. Kartenwerke zu ersetzen sind durch sechs neue Landeskarten; sie setzen sich zusammen aus einer ersten Gruppe von drei topographischen Landeskarten in den Massstäben 1:25'000 – 1:50'000 – 1:100'000 und einer weitern Gruppe von drei geographischen Landeskarten in den Massstäben 1:200'000 – 1:500'000 – 1:1'000'000. Diese Aufgabe umfasst die erstmalige Erstellung, die Veröffentlichung und die dauernde Erhaltung dieser neuen Landeskarten und ist auf Rechnung des Bundes durch die Eidg. Landestopographie innerhalb der folgenden vorgesehenen Fristen durchzuführen:
für die Landeskarte 1:50'000 von 1936 bis 1951,
für die Landeskarte 1:100'000 von 1942 bis 1956,
für die Landeskarte 1:25'000 von 1937 bis 1976.
Die drei übrigen geographischen Landeskarten gehen aus diesen voraus zu erstellenden topographischen Landeskarten hervor und können deshalb vorwiegend erst anschliessend an letztere fertiggestellt werden.»
Karl Schneider:Der Ausführungsplan für die Erstellung neuer Landeskarten. In: Schweizerische Zeitschrift für Vermessungswesen und Kulturtechnik. Band35, Nr.3, 1937, S.53–60, doi:10.5169/seals-196646 (e-periodica.ch[abgerufen am 14.September 2024]).
Verzögerte Herstellung der Landeskarte 1:50'000.In:Oberländer Tagblatt.24.Februar 1948,abgerufen am 16.September 2024:«Nach Mitteilungen von Direktor K. Schneider von der Eidg. Landestopographie […] ist die Fertigstellung der neuen Landeskarte der Schweiz im Maßstab 1:50'000 in der Zeitspanne 1936–1951, entsprechend dem Ausführungsprogramm 1936/37, ausgeschlossen. Selbst der Abschluß bis 1955, d. h. innert 20 Jahren nach dem Inkrafttreten des eidgenössischen Kartengesetzes von 1935 dürfte kaum möglich sein.»
Christoph Eidenbenz:Das L + T – Fest am 2. März 1979. In: LT-Hauszeitung. Nr. 42, 1979, S. 3–11. Nr.42, 1979, S.3–11 (Am Fest der Landestopografie vom 2. März 1979 wurde die Fertigstellung der Neuen Landeskarte gefeiert, die mit dem letzten Kartenblatt «Maggia» erfolgt war. Die neun Strophen des Landkartenlieds [D’s Landescharte-Lied] von Charles Trostel, welches von Casparone [= Heinz Wittwer] vorgetragen wurde, endet mit der Feststellung: «Aber der Hueber het si fertig gmacht» [Aber unter Ernst Huber wurde sie vollendet]. Mitsingen brachte das Publikum in Fahrt.): «Es git doch nüt schöners als d’LK ir Schwiz
e so ne schöni Charte.
E mänge Diräkter het gschwitzt
het s’Aendi nit möge erwarte.
E jede het gmeint gha, es läng ihm scho gli,
het tribe wie Joggeli d’Geisse,
wär gärn im Herr Dufour si Nachfolger gsi,
gloub eine het Haguhans [Hans von Steiger?] gheisse.
Ganz zersch hei s i pröblet uf Tusig u zrügg,
teils mit teils ohni Waldtön, Brügg,
der Oberscht Karl Schneider het zue gluegt vor Brügg
u alles het gse it: Die wird sou schön.
Druf he i si se zeichnet u gstoche derzue,
denn zwöimal gnäit het eifach besser,
hei zfride drann gfuschtet, schön alles mit Rue,
si si gottfridstutz keini Stresser.
Druf abe hets gräblet u blitzt,
es wäit es ruchers Windli,
me het jetz ganz plötzlech is Glas ine gritzt,
o d’Stächer mit stocksure Grindli,
Der Simon [Bertschmann] der Magier het s’ Zepter ir Hand
u wott jetz pro Tag füfzäh Bletter,
u de i me Jahr über’s ganz Schwizerland
e Bertschmann-LK, ja da s wetter.
[…]
Martin Rickenbacher:Die Standorte des Eidgenössischen topographischen Bureaus und der Landestopographie von 1838 bis heute. In: Cartographica Helvetica. Nr.48, 2013, S.3–14 (martinrickenbacher.ch[PDF]).
Revision de la frontière italo-suisse. Département politique, Proposition du 26 septembre 1942. Nr.1584, 28.September 1942 (admin.ch[PDF]): «[…] le conseil décide:
1) de prendre acte que l’activité de la délégation suisse à la commission pour la revision de la frontière italo-suisse, en fonction depuis le 17 mai 1929, a pris fin lors de la mise en vigueur des conventions du 24 juillet 1941 et d’exprimer aux membres de la susdite délégation les remerciements du Conseil fédéral;
2) de charger le département politique de faire savoir à la légation d’Italie à Berne que le Conseil fédéral est d’accord que soit constituée une commission italo-suisse pour l’entretien de l’abornement exerçant son activité dans le cadre tracé par le règlement annexé à la convention sur l’entretien de l’abornement de toute la frontière italo-suisse entre le Piz Lad et le Mont Dolent, du 24 juillet 1941, et de l’informer de la composition de la délégation suisse;
3) de désigner comme membres suisses de la commission pour l’entretien de l’abornement entre la Suisse et l’Italie: MM. le colonel brigadier Karl Schneider, directeur du service topographique fédéral, chef de la délégation; Hans Zölly, ingénieur en chef, Ier chef de section suppléant le directeur du service topographique fédéral; le lieutenant-colonel Oscar Wyss, docteur en droit, chef de section à la direction générale des douanes; le lieutenant-colonel Paul Knecht, géomètre au service topographique fédéral, secrétaire de la délégation; le premier-lieutenant Marcel Diday, topographe, chef de section au service topographique fédéral, délégué suppléant.
4) d’autoriser la délégation suisse à informer directement les autorités grisonnes, tessinoises ou valaisannes des cas d’abornement concernant leur canton qui seraient de nature à les intéresser, en raison de leur importance particulière, afin de leur permettre de désigner, si elles le désirent, un représentant ad hoc.»
Inkrafttreten des Vertrages zwischen der Schweiz und Liechtenstein über eine allgemeine Revision der Landesgrenze im Abschnitt Rhein-Würznerhorn. Ernennung der in Art. 3 dieses Vertrages vorgesehenen technischen Kommission. In: Protokoll der Präsidialverfügungen des Schweizerischen Bundesrates vom 30. Juli 1949 bis 30. August 1949. Nr.1618, 17.August 1949 (admin.ch[PDF]): «Als schweizerische Delegierte der in Art. 3 des Vertrages vorgesehenen technischen Kommission werden ernannt:
1. Oberstbrigadier Karl Schneider, Direktor der eidg. Landestopographie,
2. Oberstbrigadier Jacques Wichser, Kommandant der Festung Sargans,
3. Ingenieur Engelbert Schibli, Chef des Meliorations- und Vermessungsamtes in Chur.»
Eugen Bühler:Die Revision der Landesgrenze mit Betrachtungen des Umfeldes. In: Festgabe für Alexander Frick zum 75. Geburtstag. Liechtensteiner Alpenverein, Schaan 1985, S.67–98 (eliechtensteinensia.li[abgerufen am 15.September 2024]).
Commission mixte franco-suisse pour l’étude des rectifications mineures de la frontière. In: Protokoll der 46. Sitzung des Schweizerischen Bundesrates vom Freitag, 22. Juni 1951, einschließlich der Präsidialverfügungen vom 19. Juni 1951 bis 21. Juni 1951. Nr.1223, 22.Juni 1951, S.1–5: «[…] Le Conseil décide: «[…]
5. La délégation suisse dans la commission mixte est composée comme suit:
MM. le colonel-brigadier Karl Schneider, directeur du Service topographique fédéral, chef de la délégation (pour la durée de ses fonctions dans l’administration fédérale);
le lieut.-col. Charles Baehler, adjoint au Service topographique fédéral; Rudolf L. Bindschedler, secrétaire de légation de Ire classe au Département politique fédéral;
Guido Riva, juriste de Ire classe au Département politique fédéral, secrétaire de la délégation; Oscar Wyss, chef de section à la Direction générale des douanes;
Canton de Berne: M. Armin Buess, géomètre cantonal; Soleure: M. Ernest Strüby, géomètre cantonal; Bâle-Ville: M. Carl Peter, conseiller d’Etat; M. Emil Bachmann, géomètre cantonal; Bâle-Campagne: M. Walter Spiess, géomètre cantonal; Vaud: M. Georges Chenuz, directeur du cadastre; Valais: M. François Cardis, géomètre cantonal; Neuchâtel: M. Pierre-Auguste Leuba, conseiller d’Etat; Genève: M. Louis Casaï, conseiller d’Etat; M. Eric Dériaz, géomètre cantonal (suppléant de M. Casaï).
Les délégués cantonaux n’assisteront qu’aux séances consacrées aux projets intéressant leur canton.»
Commissions mixtes pour l’entretien et la rectification des frontières. In: Protokoll der 13. Sitzung des Schweizerischen Bundesrates vom Freitag, 15. Februar 1952. Nr.293, 14.Februar 1952: «Département politique. Proposition du 11 février 1952. Conformément à la proposition du département politique, il est décidé: de compléter le dispositif de la décision du Conseil fédéral du 28 janvier 1952 ayant la teneur suivante: ‹la chancellerie fédérale est chargée d’exprimer au colonel brigadier Karl Schneider les remerciements du Conseil fédéral pour les services rendus comme président des délégations suisses dans les commissions mixtes italo-suisse, franco-suisse et austro-suisse.› A M. le colonel brigadier Karl Schneider par la chancellerie fédérale.»
Aenderung in Grenzkommissionen. In: Neue Zürcher Zeitung. Nr.203, 29.Januar 1952 (e-newspaperarchives.ch): «Die schweizerische Delegation in den für den Unterhalt oder die Bereinigung der italienisch-schweizerischen und österreichisch-schweizerischen Grenzen eingesetzten gemischten Kommissionen wurden bis jetzt von Oberstbrigadier Karl Schneider in seiner Eigenschaft als Direktor der Eidgenössischen Landestopographie geleitet. Da Oberstbrigadier Schneider in den Ruhestand getreten ist, wurde seine Ersetzung an der Spitze der Delegation erforderlich. In seiner heutigen Sitzung hat der Bundesrat Oberst Maurice de Raemy, Vizedirektor der Landestopographie, als Chef der schweizerisch-italienischen und schweizerisch-französischen Grenzkommission bezeichnet. Zum Chef der schweizerischen Delegation in der schweizerisch-österreichischen Grenzkommission wurde Oberstleutnant Charles Bühler, Adjunkt der Laudestopographie, ernannt.»
Kommission für Gelände und Karte. In: Eidgenössischer Staatskalender. 1948, S.146 (admin.ch[PDF]): «1.I. 1948 – 31. XII. 1950. Präsident: Oberstbrig. Schneider, Karl, Direktor der Landestopographie, Bern. Mitglieder: Oberst Baltensperger, Jakob, Vermessungsdirektor, Bern. Gutersohn, Heinrich, Prof. für Geographie an der ETH., Zürich 6. Imhof, Eduard, Prof. für Kartographie an der ETH., Erlenbach (Zürich). Dr. Piller, Joseph, ancien député au Conseil des Etats, Cornavon (Fribourg).»
Kommissionen des Militärdepartementes.(PDF)Kommission für Gelände und Karte.In:Eidgenössischer Staatskalender.1951,S.152,abgerufen am 13.September 2024:«1. I. 1951–31. XII. 1953. Präsident: Oberstbr. Schneider, Karl, Direktor der Landestopographie, Bern. Mitglieder: Gutersohn, Heinrich, Prof. für Geographie an der ETH., Zürich 6. Imhof, Eduard, Prof. für Kartographie an der ETH., Erlenbach (Zürich). Dr Piller, Joseph, député au conseil des Etats, Cormanon (Fribourg). Härry, Hans, dipl. Ing., eidg. Vermessungsdirektor, Bern.»
Hans Boesch:Prof. Dr. Eduard Imhof. Gelände und Karte. Buchbesprechung. In: Geographica Helvetica. Band5, 1950, S.301–302 (e-periodica.ch): «In ‹Gelände und Karte› tritt diese besondere persönliche Note freilich da und dort etwas zurück; nachdem der Verband der Geographischen Gesellschaften der Schweiz die Erstellung des Werkes angeregt hatte, betreute das Eidgenössische Militärdepartement (Eidgenössische Landestopographie), unterstützt von einer aus zahlreichen Fachleuten zusammengesetzten Kommission, die Herausgabe des Werkes.»
Aus den Verhandlungen des Bundesrates. In: Bundesblatt. Band2, Nr.26, 30.Juni 1937, S.317 (admin.ch[PDF]): «(Vom 25. Juni 1937.) Als Delegierter des Bundesrats an dem vom 18.–28. Juli 1938 in Amsterdam stattfindenden internationalen Kongress für Geographie wird bezeichnet: Herr Karl Schneider, Direktor der eidgenössischen Landestopographie, in Bern.»
Otmar Widmer:Der XVI. Internationale Geographenkongress in Lissabon 1949 – Organisation und offizielle Exkursionen. In: Geographica Helvetica. Nr.1, 1950, S.49 (copernicus.org[PDF]): «In der Sektion für Kartographie sprachen von Schweizern Prof. Dr. h.c. E. Imhof (Zürich) und K. Schneider (Bern), Direktor der Eidgenössischen Landestopographie. […] Dir. K. Schneider präsentierte die Neue Landeskarte der Schweiz und die neue, dreifarbige Ausgabe der Dufourkarte (braun: Gelände usw., blau: Gewässer, grün: Wald).»
Aus den Verhandlungen des Bundesrates. In: Bundesblatt. 99 Jg., Bd. III, Nr.43, S.387 (admin.ch[PDF]): «(Vom 28. Oktober 1947.) Als Delegierte an die in Florenz vom 27. Oktober bis 9. November 1947 stattfindende Ausstellung und den Kongress für Kartographie und Optik werden bezeichnet: die HH. Oberstbrigadier Karl Schneider, Direktor der eidgenössischen Landestopographie, und P. Knecht, Sektionschef bei dieser Dienststelle.»
Mostra nazionale e convegno di cartografia e di ottica, Firenze, 27 – 31 Ottobre 1947 [Nationale Ausstellung und Konferenz für Kartographie und Optik, Florenz, 27. bis 31. Oktober 1947].
Markus Oehrli:Karl Schneider. In: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS). 19.August 2011 (hls-dhs-dss.ch): «21.7.1886 Madretsch (heute Gem. Biel), 28.2.1979 Bern, ref., von Diessbach bei Büren und Bern. Sohn des Friedrich, Baumeisters, und der Marianna Elisabeth geb. Laubscher. Maria Martha Schaffner, Tochter des Heinrich. 1888 Tod des Vaters, 1895 Vollwaise, Kindheit bei der älteren Schwester. Bauingenieurstud. am Eidg. Polytechnikum Zürich. Ab 1910 Triangulationsingenieur, ab 1920 Sektionschef Topographie und 1929–1951 Direktor der Abt. für Landestopographie. S. führte als Sektionschef die Fotogrammetrie ein. Unter seiner Direktion begann 1938 die Publikation der Landeskarte 1:50'000. Nach Sparexpertisen von Alfred Walther und Eduard Imhof sowie auf Druck von Bundesrat Karl Kobelt leitete S. nur widerwillig organisator. Reformen ein, weshalb vom EMD 1949/50 seine Entlassung erwogen wurde. Brigadier.»
Laut freundlicher Mitteilung von Markus Oehrli vom 17.9.2024 wurde Schneiders vorzeitiges Ausscheiden aus dem Bundesdienst in diversen Briefen und Aktennotizen «erwogen» (vgl. insbesondere Schweizerisches Bundesarchiv: BAR E27/19983, Bd. 1). Schneider blieb bis zur ordentlichen Pensionierung im Amt.
Brief von Fritz Bäschlin an Karl Kobelt.Viewer des Bundesarchivs.In:admin.ch.30.Mai 1949,abgerufen am 15.September 2024:«[…] Obwohl Ich selber über des Versagen von Karl Schneider wütend bin, könnte es doch sein, dass der Expertenbericht ihm doch nicht in allen Teilen gerecht wird. Ich habe bisher Herrn Simon nicht gekannt. Nun sagte mir aber ein gänzlich unbeteiligter, moralisch sehr hochstehender Mann, Simon sei ein Fuchs. Ich konnte nicht näher auf die Sache eintreten, weil ich mich sonst leicht exponiert hätte. Simon war sehr vertraut mit Deinem Vorgänger im Bundesrat. Ich bin deshalb unruhig geworden und mache Dir daher meinen Vorschlag. […]»
Protokoll der 79. Sitzung des Schweizerischen Bundesrates vom Dienstag, 13. November 1951, [Nr.] 2165:
«Als neuer Direktor der Eidg. Landestopographie wird mit Amtsantritt auf den 1. Januar 1952 und mit Dienstort in Wabern gewählt: Professor Dr. h.c. Bertschmann Simon, geb. 1893, von Zürich und Bettingen, dipl.Ing., bisher Stadtgeometer von Zürich und Professor an der Eidg. Technischen Hochschule […]»
Francis Jeanrichard:Zum Hinschied von Prof. Dr. Ing. h.c. Simon Bertschmann. In: Vermessung, Photogrammetrie, Kulturtechnik (VPK). Band87, Nr.5, 1989, S.303 (e-periodica.ch[abgerufen am 28.Juni 2024]).
Rücktritt des Direktors der Landestopographie, Prof. Dr. e.h. Simon Bertschmann. In: Schweizerische Zeitschrift für Vermessung, Kulturtechnik und Photogrammetrie. Band56, Nr.12, 1958, S.336–338.
Zum Rücktritt von Oberstbrigadier Karl Schneider Direktor der Eidg. Landestopographie.In:Der Bund.Ausgabe 02,9.Dezember 1951,abgerufen am 17.September 2024:«Die militärische Laufbahn von Oberstbrigadier Schneider begann bei den Pontonieren, denen er auch mit Ausnahme der Dienstleistungen im Generalstab bis zum Bataillons-Kommandanten treu geblieben ist. Er begann seine Laufbahn bei der Kriegsbrückenabteilung 1/2, war dann als Leutnant im Pontonier-Bataillon 2 und 1918 Kommandant der Pontonier-Kompagnie IV/2, um nach vier Jahren Dienst im Generalstab auf 31. Dezember 1926 das Kommando des Pontonier-Bataillons 1 zu übernehmen. Als Oberstleutnant wurde er dann wieder dem Generalstab zugeteilt, kam 1931 in den Armeestab und 1950 erfolgte seine Beförderung zum Oberstbrigadier als Abteilungschef beim Eidg. Militärdepartement. Er war aber nicht nur in seinen militärischen Funktionen als ausgezeichneter Offizier tätig, sondern hat auch außerdienstlich eine hervorragende Wirksamkeit entwickelt. Er präsidierte den Kantonal-bernischen Genie-Verein und war eifrig im Pontonierfahrverein der Stadt Bern wie im Schweizerischen Pontonierfahrverein um die außerdienstlichen Bestrebungen besorgt, denen er mit allen seinen Fähigkeiten und Kenntnissen zur Verfügung gestanden hat. Alle diese Organisationen haben ihn schon lange mit der Ehrenmitgliedschaft ausgezeichnet. Er war auch mehrmals als Kampfrichter und als Kampfgerichtspräsident bei den Eidg. Pontonierwettfahren eingesetzt. Die Pontoniere sind es denn auch, die die Treue von Oberstbrigadier Karl Schneider zu schätzen und zu ehren wissen. Sie hoffen, und mit ihnen die vielen Freunde, daß ihrem lieben, hohen Kameraden noch ein schöner und gesegneter Lebensabend beschieden sein werde. Zahlreiche und aufrichtige Wünsche begleiten ihn […]»
Nr. 1661
Schneider Karl von Diessbach b. Büren (BE), * 21.Juli 1886, † 28. Februar 1979.
Grade: Lt 1909, Oblt 1913, Hptm 1917, Major 1923, Oberstlt 1929, Oberst 1935, Br 1941
Gst: Ein: 1923; Aus: 1937
Trp/Kdo: G; Pont Kp IV/2, Pont Bat 1
Vater: Friedrich S.-Laubscher 1840–1888; Baumeister
Ehefrau: Martha, T. des Heinrich Schaffner-Steffen
Bildung: Matura an der Realschule in Bern 1905; Studium als Bauingenieur an der ETH Zürich 1905–1909, dipl. Ing. 1909
Beruf: Ingenieur im Konstruktionsbüro E.A.G. Bosshard in Näfels 1909–1910; Laufbahn in der Eidg. Landestopographie: Ingenieur-Geodät 1910–1920, Sektionschef 1920–1929, Direktor 1929–1951
Werke: Verschiedene Beiträge in technischen Zeitschriften, speziell zum Vermessungswesen.
Quellen: Der Bund, 9. Dezember 1951; Ang. Burgergemeinde Diessbach; Der Bund, 2. März 1979; GEP Adr.-Verzeichnis 1969, S. 64.
1. Progymnasium Biel, Gymnasium Bern, 1905–1909 Studium Bauingenieur ETH Zürich, 1909 dipl. Bauingenieur ETH.
2. 1909/10 in Konstruktionsbüro E.A.G. Boßhard in Näfels tätig.
3. 1909 Lt, 1918 Hptm, 1924 Major, 1936 Oberst, 1.7.1941 Titel Brigadier, 1950 Grad Brigadier. – Ab 1923 Gst Of. – 1918–1923 Kdt Pont Kp IV/12, 1927–1930 Kdt Pont Bat 1.
4. Ab 15.3.1910 bei Abteilung für Landestopographie tätig: 1910–1920 als Ingenieur für Geodäsie, 1920–1929 Chef Sektion für Topographie und (ab 1928) Kartographie, 1.6.1929–1951 Direktor Abteilung für Landestopographie.
6. Zahlreiche Abhandlungen berufstechnischer, zivil- und militärkartographischer sowie alpinistischer Art.
Revision de la frontière italo-suisse. In: Protokoll der 61.Sitzung des schweizerischen Bundesrates vom Donnerstag, 1. Oktober 1942. 28.September 1942 (admin.ch[PDF]): «[…] que la nouvelle délégation suisse devrait être choisie parmi ses collaborateurs et, la délégation italienne étant présidée par le directeur de l’Institut militaire géographique de Florence qui a rang de général de division, de mettre à sa tête son directeur le colonel brigadier Karl Schneider, il convient également de prévoir, afin d’assurer la collaboration nécessaire du corps des gardes-frontières, que la direction générale des douanes aura son représentant à la commission: la direction générale propose à ce titre M. Oscar Wyss, chef de section, qui est plus particulièrement chargé dans ses services des questions relatives à la surveillance de la frontière.»
Stadt Bern.Schulkommissionen.In:Der Bund.22.April 1922,abgerufen am 12.September 2024:«Als Vertreter des Staates werden für eine Amtsdauer von sechs Jahren, das heißt vom 1. April 1922 bis zum 31. März 1928, gewählt: 1. In die Schulkommission des Gymnasiums: […] Karl Schneider, Sektionschef der schweizerischen Landestopographie […]»
Status.Die Gesellschaft.In:Schweizerische Gesellschaft für Photogrammetrie und Fernerkundung.Abgerufen am 13.September 2024:«Die Gesellschaft wurde am 22. September 1928 in Zürich gegründet und ist Mitglied der Internationalen Gesellschaft für Photogrammetrie und Fernerkundung (ISPRS).»
Christoph Eidenbenz, André Flotron:75 Jahre Schweizerische Gesellschaft für Photogrammetrie, Bildanalyse und Fernerkundung. Ein Rückblick. In: Geomatik Schweiz. Band101, Heft 9, 2003, S.492–500 (e-periodica.ch): «Ein vorbereitendes Komitee unter der Leitung von Prof. Baeschlin mit den Herren Schneider, Wild, Zölly und Dr. Zeller lud die interessierten Fachleute zu einer konstituierenden Sitzung an die ETH ein, wo am 22. September 1928 die Schweizerische Gesellschaft für Photogrammetrie als wissenschaftliche Vereinigung von Fachleuten aus der Taufe gehoben wurde. Von den eingeschriebenen 70 Mitgliedern (58 Einzel- und 12 Kollektivmitglieder) wohnten 29 der Gründungsversammlung bei.»
Who’s who in der GEP. In: Schweizerische Bauzeitung. Band85, Nr.12, 1967, S.202–205 (e-periodica.ch): «Altmitglieder des Ausschusses. Die Amtsdauer ist in Klammern angegeben. […] Schneider Karl, dipl. Ing., Wildstrasse 5, 3000 Bern (1933–56).»
Kanton Bern.Gymnasium Bern.In:Der Bund.2.Juli 1936,abgerufen am 12.September 2024:«Karl Schneider, Direktor der Eidgenössischen Landestopographie, erhält die nachgesuchte Entlassung als Vertreter des Staates in der Kommission dieser Anstalt, unter Verdankung der geleisteten Dienste. An dessen Stelle wird in die genannte Behörde neu gewählt Emil Rüetschi, Architekt, in Bern.»
Mitgliederbewegung. In: Schweizerische Bauzeitung. Band117/118, Nr.14, 1941 (e-periodica.ch[abgerufen am 13.September 2024]): «Aufnahmen: Durch Zirkulationsbeschluss vom 28. Juli bis 18. August 1941 sind als Mitglieder aufgenommen worden: Schneider Karl, Bau-Ingenieur, Bern (Sektion Bern). […]»
Bau-Ingenieure (Sektion Bern) Fortsetzung. In: Offizielles Mitglieder-Verzeichnis (abgeschlossen mit 30. Juni I941). 30.Juni 1941, S.27: «Schneider, Karl, Direktor der Eidg. Landestopographie, Heinrich Wildstr. 5, Bern.»
Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft in Bern aus dem Jahre 1947. In: Mitteilungen der Naturforschenden Gesellschaft in Bern. Band5, 1948, S.XXI–XXII (e-periodica.ch[abgerufen am 13.September 2024]): «Neu in die Gesellschaft aufgenommen werden: […] Herr Karl Schneider, dipl. Ing. ETH, Direktor der Eidg. Landestopographie, Heinrich-Wildstrasse 5, Bern; […]»
Mitgliederverzeichnis der Naturforschenden Gesellschaft Bern. In: Mitteilungen der Naturforschenden Gesellschaft in Bern. Band6, 1949, S.XXIX–XXXVII (e-periodica.ch[abgerufen am 13.September 2024]): «Schneider K., dipl.Ing., Direktor der Eidg. Landestopographie, Bern, Wildstrasse 5 [Eintrittsjahr] 1947.»
Todesfälle.In:Der Bund.3.März 1979,abgerufen am 27.Juni 2024:«28. Februar. Schneider Karl Friedrich, gew. dipl. Ingenieur ETH, von Bern und von Diessbach bei Büren, geb. 1886, Witwer der Martha Maria geb. Schaffner.»
Todesfälle.In:Der Bund.17.Juni 1978,abgerufen am 27.Juni 2024:«13. Juni. Schneider geb. Schaffner Maria Martha, von Bern und von Diessbach b. Büren geb. 1886, Ehefrau des Karl Friedrich gew. Dipl. Ing. ETH.»
Karl Schneider:Neueste Walliser Hochgebirgsblätter der Landeskarte der Schweiz im Maßstab 1:50'000. In: Der Schweizer Geograph. Band20, Nr.3, 1943, S.68–69 (e-periodica.ch).
Karl Schneider:Die Photogrammetrie in der Schweiz. In: Schweizerische Bauzeitung. Band96, Nr.14, 1930, ISSN0036-7524, S.167, doi:10.5169/seals-44063 (e-periodica.ch[abgerufen am 12.September 2024]).
Schneider:«Zur Maßstabsfrage des neuen schweizerischen Kartenwerkes» mit einem Nachtrag und Anhang: «Zur Kurvendarstellung auf topographischen Karten.» Von Wilhelm Schule, Ingenieur, Bern. Buchbesprechung. In: Allgemeine Schweizerische Militärzeitung. Band76, 96, Nr.11, 1930, S.580–586 (e-periodica.ch): «Das vom Verfasser aufgestellte Kartenprogramm und einzelne damit in Zusammenhang stehende, von ihm vertretene Thesen und Postulate werden in Militärkreisen da und dort auf Widerspruch stoßen und aus militär-kartographischen Gesichtspunkten heraus beurteilt, teilweise widerlegt werden können und müssen.»
Martin Rickenbacher:Kartenbefliegung als Vorwand? In: 17. Kartographiehistorisches Colloquium Eichstätt 9.-11. Oktober 2014. 2017, S.167–187 (martinrickenbacher.ch[PDF]): «Der ihm unterstellte Waffenchef der Flieger- und Fliegerabwehrtruppen bestätigte am folgenden Tag, dass der amerikanische Militärattaché mit ihm Fühlung aufgenommen hatte, bevor das offizielle Gesuch gestellt worden sei, worauf die Angelegenheit mit dem Direktor der Landestopographie (L+T), Ingenieur Karl Schneider (1886–1979), intern besprochen worden sei. ‹Das Resultat dieser Besprechungen war, dass dem Gesuch […], die Schweiz flugphotographisch aufzunehmen, […] nichts im Wege stehen würde, sofern die Bedingungen, wie sie im erwähnten Aide-Mémoire […] niedergel[eg]t sind, erfüllt [sind].› Am 18. April meldete der Generalstabschef, Korpskommandant Louis de Montmollin (1893–1974), dem Militärdepartement kurz und bündig: ‹Ich habe gegen dieses Projekt nichts einzuwenden.›»
Martin Rickenbacher:Festungskarten – Karten für die schweizerische Landesverteidigung. In: Cartographica Helvetica. Nr.29, 2004, S.17–26 (martinrickenbacher.ch[PDF]).
Walter Blättler:Aufhebung unserer Betriebsschutzorganisation BSO. «Wie kam es seinerzeit überhaupt zum Betriebsschutz? Am 21. Mai 1940 hat der damalige Direktor K. Schneider die ‹unverzügliche Errichtung des Betriebsschutzes zur Überwachung und Aufrechterhaltung des Ganges des Verwaltungsbetriebes› angeordnet. Einem Schreiben aus jenen kritischen Tagen des Zweiten Weltkrieges entnehmen wir folgenden Passus: ‹Die 52 eingeteilten Mann haben in Uniform und mit der Ordonnanzwaffe zur Arbeit zu erscheinen. Das übrige Personal trägt die eidg. Armbinde.› Aufgrund der damaligen weltpolitischen Lage, war diese vom Bundesrat verfügte Massnahme ein Gebot der Stunde.»
Georg Kreis:Auf den Spuren von «La Charité» – Die schweizerische Armeeführung im Spannungsfeld des deutsch-französischen Gegensatzes 1936–1941. 1976, S.88–89: «Die verschiedenen Demarchen waren nichts anderes als ein professionelles
Sondieren, das sozusagen routinemässig von Zeit zu Zeit feststellen wollte, wie weit man sich vorwagen konnte. […] Die Botschaft war auch nicht auf dem laufenden, als sich im Oktober 1939 ein französischer Offizier des geographischen Dienstes bei ihr meldete, um sich nachher mit seinem schweizerischen Kollegen Oberst Karl Schneider, Direktor der Landestopographie, in Verbindung zu setzen und sämtliche Koordinaten erster, zweiter und dritter Ordnung aufzunehmen, für den Fall, dass die Schweiz französische Unterstützung benötige und französische Artillerie auf schweizerischem Boden installiert werden müsste. Der französische Militärattaché hielt den Verbindungsoffizier einstweilen von der Durchführung seiner Mission ab […]»
Zum 90. Geburtstag von Direktor Karl Schneider. In: Vermessung, Photogrammetrie, Kulturtechnik (VPK). Band74, Nr.7, 1976, S.200 (e-periodica.ch[abgerufen am 2.Juli 2024]): «Der ehemalige Direktor der Landestopographie wird am 21. Juli seinen 90. Geburtstag feiern können. Zu diesem auch in Vermessungskreisen recht seltenen Fest senden wir ihm unsere herzlichsten Glückwünsche. 1910 in die Dienste der Landestopographie eingetreten, gehörte er zu den leistungsfähigen Ingenieuren, die bei der Gebirgstriangulation des Netzes erster Ordnung Pionierarbeit leisteten. In seinem späteren Leben als Chef der Topographie und von 1929 bis 1951 als Direktor der Landestopographie hatte er in anspruchsvollen Zeiten an verantwortlicher Stelle äusserst wichtige Entscheidungen der topographischen Kartenherstellung mitbeeinflusst. Wir denken dabei zum Beispiel an die Einführung der Photogrammetrie, den Bundesbeschluss über die Landeskarten, den Neubau des Gebäudes in Wabern und die Versorgung der Armee mit Kartenmaterial während der Mobilmachung 1939 bis 1945. Mit grossem Interesse verfolgte er auch nach seinem Ausscheiden aus seinem Amt die Geschicke der Landeskarten und freute sich am steigenden Erfolg dieses Kartenwerkes. Möge Wohlbefinden und Heiterkeit den Jubilaren noch möglichst lange auf seinem weiteren Lebenswege begleiten.»
Hans Zölly:Die geodätischen Arbeiten im 20. Jahrhundert. VI. Abschnitt. In: Geschichte der geodätischen Grundlagen für Karten und Vermessungen in der Schweiz. S.97–160 (history-of-geodesy.ch[PDF]).
Wechsel in der Direktion der Eidg. Landestopographie, Bern. Kleine Mitteilungen. In: Schweizerische Zeitschrift für Vermessungswesen und Kulturtechnik. Band27, Nr.6, 1929, S.142–144.
Viewer des Bundesarchivs.Brief vom 30. Mai 1949 von Fritz Baeschlin an Karl Kobelt.In:admin.ch.30.Mai 1949,abgerufen am 16.September 2024:«Obwohl ich selber über das Versagen von Kari Schneider wütend bin, könnte es doch sein, dass der Expertenbericht ihm doch nicht in allen Teilen gerecht wird. Ich habe bisher Herrn Simon nicht gekannt. Nun sagte mir aber ein gänzlich unbeteilligter, moralisch sehr hochstehender Mann, Simon sei ein Fuchs. Ich konnte nicht näher auf die Sache eintreten, weil ich mich sonst leicht exponiert hätte. Simon war sehr vertraut mit Deinem Vorgänger im Bundesrat. Ich bin deshalb unruhig geworden und mache Dir daher meinen Vorschlag.»