Karl Fred Dahmen besuchte 1932 und 1933 – bis zu deren Schließung – die Kunstgewerbeschule Aachen. 1933 bis 1936 erlernte er den Beruf eines Gebrauchsgraphikers.[3]
Nach seinem Militärdienst und seiner Kriegsgefangenschaft (1939–1945) besuchte er 1951 erstmals Paris. Inspiriert durch neue Ideen der École de Paris gründete er 1952 mit einigen Kollegen die „Neue Aachener Gruppe“. Seine Kontakte nach Frankreich ermöglichten es ihm, 1953 die erste deutsch-französische Ausstellung unter dem Titel „Heute“ zu organisieren.[4]
1954 war er als Zeichenlehrer an einer Aachener Privatschule tätig. Zwei Jahre später wurde er Mitglied des Deutschen Künstlerbundes.[5]
1958 nahm Dahmen als Gast der Gruppe 53 an deren Ausstellung in der Düsseldorfer Kunsthalle teil und trat schließlich 1959 dieser Künstlervereinigung bei. Im gleichen Jahr konnte er sein Werk auf der documenta II in Kassel einem größeren Publikum präsentieren.
1974 wurde Dahmen Mitglied der Akademie der Schönen Künste in München. Ab 1978 wohnte er in Preinersdorf, wo er 1981 starb. Begraben wurde Dahmen auf dem Bergfriedhof in seiner Geburtsstadt Stolberg.
2003 wurde das Werkverzeichnis der zu seinem Gesamtwerk K. F. Dahmen – Werkverzeichnis. Band I 1946–1964 und Band II 1966–1981, erstellt von Thomas Weber,
Archiv Karl Fred Dahmen (Galerie Boisserée, Köln) im Verlag der Kölner Buchhandlung Walther König veröffentlicht.
Bei Karl Fred Dahmen ist der Einfluss des Informel schon in seinen Bildern der frühen Werkphase zu finden. Das Frühwerk des Künstlers beinhaltet neben tachistisch orientierten Bildern auch Holzcollagen. Ab Mitte der sechziger Jahre integrierte Dahmen zunehmend verschiedene Gegenstände in seine Bilder; es entstanden Materialbilder und Objektkästen, mit denen Dahmen ähnliche Ziele wie die „Nouveaux Réalistes“ verfolgte, nämlich eine Rückbindung des Kunstwerkes an das Leben über reale Dinge.
Seine Münchner Professur veranlasste Karl Fred Dahmen, sich 1967 in Niederham im Chiemgau niederzulassen, dessen Landschaft sein großes Reservoir wurde (Telelandschaften). In diese Polsterbilder montierte er später Fundstücke aus der Gegend und gestaltete damit symbolhafte Monumente, die der Schönheit zuwiderliefen (Galgenbilder, Chiemgaulegende). In seinen letzten Jahren malte Dahmen helle, stille Bilder voller Chiffren und Notationen.[7]
1956: K. F. Dahmen, Galerie CCC (Cultureel Contact Centrum), Schiedam (NL), 18.12.1956 – 09.01.1957
1959: Karl Fred Dahmen – Gemälde und Graphik 1950–1959, Kunsthalle Mannheim, 23.05. – 21.06.1959
1961: K. F. Dahmen, Galerie La Roue, Paris (FR)
1963: Karl Fred Dahmen, Lefebre Gallery, New York (USA), 08.10. – 02.11.1963; K. F. Dahmen – Malerei, Collagen, Von der Heydt-Museum, Wuppertal, 01.02. – 27.02.1963
1965: K. F. Dahmen – Malereien in Mischtechnik 1957–1965 Kollagen und Graphik Städtisches Museum Mönchengladbach, April 1965
1976: K.F. Dahmen – Die Farbradierungen der Chiemgauzeit 1967–1976, Leopold-Hoesch-Museum, Düren, 10.10. – 7.11.1976
1976: K. F. Dahmen – Ambiente Objekte, Objektkästen, Collagierte Farbstiftzeichnungen, Gouachen und Prägefarbradierungen, Neue Galerie der Stadt Linz – Wolfgang-Gurlitt Museum, Linz (A), 15.01. – 14.02.1976
1979: Art Center, Los Angeles (USA)
1985: K. F. Dahmen (1917–1981), Bilder und Montagen, Moderne Galerie des Saarland-Museums, Saarbrücken, 08.09. – 13.10.1985
1976: I. Internationale Graphik Biennale, Fredrikstadt (NO)
1981: Art Center, Los Angeles (US)
2019: Manzoni in Holland, Stedelijk Museum Schiedam (NL), 16.02 – 02.06.2019[10]
2021: Art of Another Kind – A New Approach to Post-War Abstraction, SETAREH Gallery, Düsseldorf, 25.06. – 28.08.2021[11]
2021: Positionen des deutschen Informel. Von Ackermann bis Zangs, Kunsthalle Schweinfurt, 24.09.2021 – 09.01.2022[12]
2022: Messeteilnahme, Art Cologne, Galerie Schlichtenmaier, 16.11. – 20.11.2022
Zu den Absolventen der Akademie der Bildenden Künste München in der Klasse Malerei, Objektkunst und Grafik von Professor Karl Fred Dahmen von 1968 bis 1981 gehören u.a.[13]
Seit 2013 befindet sich Dahmens Nachlass, des künstlerischen Œuvres in Köln bei VAN HAM Art Estate. Der Estate umfasst Gemälde, Objektkästen und Papierarbeiten. Zudem führt VAN HAM Art Estate auch den schriftlichen Nachlass mit einer umfangreichen Fotosammlung, welche das Schaffen des Künstlers begleitet und dokumentiert. Ein schriftlicher Teilnachlass befindet sich zudem im Deutschen Kunstarchiv des Germanischen Nationalmuseum Nürnberg. Des Weiteren gibt es Bestände im Zentralarchiv für deutsche und internationale Kunstmarktforschung (ZADIK) am Institut der Philosophischen Fakultät der Universität zu Köln und im documenta archiv, Kassel.[17]
Buchillustrationen
Reinhard Döhl: So etwas wie eine Geschichte von etwas. Text von Reinhard Döhl mit 6 Lithographien von Karl Fred Dahmen. Handpressendruck von Klaus Burkhardt, in Zusammenarbeit mit der Galerie Müller Stuttgart. Stuttgart 1962.
Filmografie
Karl Fred Dahmen: Von Träumen leben. Der Film von Dr. Hans Sirks Lampe aus dem Bayerischen Rundfunk von 1980 zeigt Dahmen mit Studenten seiner Klasse an der Akademie der Bildenden Künste München sowie in Dahmens Atelier in Preinersdorf.[18]
Angst, Roland (Hrsg.)/ mit einem Vorwort von Peter Braun: Karl Fred Dahmen – Werkverzeichnis der Druckgraphik 1956 – 1978, München 1979, ISBN 3-88418-000-2.
Ausst.-Kat.: Art of Another Kind - A New Approach to Post-War Abstraction, SETAREH Düsseldorf (Hg.), Düsseldorf 2021, S. 146–151.
Ausst.-Kat.: Deutsche Radierer der Gegenwart. Kunsthalle Darmstadt, 12.9.-31.10.1982, Kunsthalle Darmstadt, Kunstverein Darmstadt e.V. (Hg.), Königstein im Taunus 1982, ISBN 3-7610-8121-9, S. 48f.
Ausst.-Kat.: K. F. Dahmen. Frühe Arbeiten von 1957–1965. Galerie Hennemann, Düsseldorf 1974.
Ausst.-Kat.: Karl Fred Dahmen – Das Prinzip Landschaft. Smerling, Walter/ Hesselmann, Ina (Hrsg.), Beiträge: Peter Baum, Ina Hesselmann, Karlheinz Goerres, Klaus Honnef, Peter Ludwig, Manfred de la Motte und Thomas Weber; Vorwort: Renate Goldmann, Walter Smerling; Stiftung für Kunst und Kultur e.V. Bonn. Köln 2017, ISBN 978-3-86832-386-3.
Ausst.-Kat.: Positionen des deutschen Informel. Von Ackermann bis Zangs, Kunsthalle Schweinfurt, Schweinfurt 202
Dahmen, Karl Fred/ mit einem Vorwort von Juliane Roh: K. F. Dahmen. Galerie Günther Franke (Hg.), München 1969.
Honnef, Klaus: Karl Fred Dahmen und die Fotografie, VAN HAM Art Publications (Hrsg.), Köln 2013.
K. F. Dahmen. Das malerische Werk 1950–1972, Bruckmann Verlag (Hg.), München 1972.
Rossenbach, Anne: Erinnerung an Karl Fred Dahmen. Metamorphosen der Landschaft, in: Kunst Zeit, 1/2000, Köln 2000.
Weber, Thomas (Galerie Boisserée): K.F. Dahmen - Werkverzeichnis. Band I 1946-1964, Dahmen, Volker (Hrsg.), Verlag Walther König, Köln 2003.
Weber, Thomas (Galerie Boisserée): K. F. Dahmen. Werkverzeichnis. Band II 1966-1981, Dahmen, Volker (Hrsg.), Verlag Walther König, Köln 2003.
Redaktionsbüro Harenberg:Knaurs Prominentenlexikon 1980. Die persönlichen Daten der Prominenz aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft. Mit über 400 Fotos. Droemer Knaur, München/Zürich 1979, ISBN 3-426-07604-7, Dahmen, Karl-Friedrich, S.72.
in Rosenheim lt. Walther Killy (Hrsg.): Deutsche biographische Enzyklopädie. (DBE). Band 2: Bohacz – Ebhardt. Saur, München u. a. 1995, ISBN 3-598-23162-8.