Kantonsschule Rämibühl
Gymnasium in Zürich Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Kantonsschule Rämibühl in Zürich an der Rämistrasse wurde 1833 als Kantonsschule Zürich gegründet. Sie besteht heute aus vier verschiedenen Kantonsschulen mit unterschiedlichen Profilen. Die vier Gymnasien sind das Literargymnasium (LG), das Realgymnasium (RG), das Mathematisch-Naturwissenschaftliche Gymnasium (MNG) und das Kunst- und Sportgymnasium Rämibühl (K+S). Zusammen werden über 2000 Schüler unterrichtet. Der Schulhauskomplex von Eduard Neuenschwander wurde 1970 bezogen und 1971 offiziell eröffnet.
Kantonsschule Rämibühl | |
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Der Haupteingang des heutigen MNG | |
Schulform | Kantonsschule (Gymnasium) |
Gründung | 1832 |
Adresse | Rämistrasse 56–58 8001 Zürich |
Kanton | Zürich |
Staat | Schweiz |
Koordinaten | 684109 / 247384 |
Schüler | total >2000 |
Lehrkräfte | total >300 |
Website | www.lgr.ch www.rgzh.ch www.mng.ch www.ksgymnasium.ch |
Das Literargymnasium (bis 1976 «Literargymnasium Zürichberg») ist ein Langzeitgymnasium. Die Schulzeit beträgt sechs Jahre. Davon sind zwei Jahre Mittelstufe, die letzten vier gehören dann zur Oberstufe.
Am LG werden altsprachliche und neusprachliche Maturitätsprofile angeboten. Es bietet ausserdem eine zweisprachige IB-Klasse an. In dieser Klasse werden Biologie, Geschichte und Mathematik auf Englisch unterrichtet. Diese Klassen haben auch die Möglichkeit, parallel zur Matura mit dem International Baccalaureate abzuschliessen.
Das Literargymnasium Rämibühl ist seit 2007 eine UNESCO-assoziierte Schule. Es setzt sich für die Ziele der UNESCO ein.[1]
Rektorin des Literargymnasiums ist Ursula Alder. Weiter gehören Prorektorin Christine Feller und Prorektor Walter Schubiger der Schulleitung an.
Das K+S wurde 2000 gegründet. Es ist eine spezielle Mittelschule, die sich an musisch, sportlich oder tänzerisch besonders begabte Schüler richtet. Sie ist im Gebäude des MNG untergebracht und ist diesem auch administrativ angegliedert. Pro Jahrgang werden zwei Klassen gebildet. Der einzelne Schüler hat weniger wöchentliche Unterrichtsstunden, damit er mehr Zeit für Trainings oder Proben hat. Im Gegensatz zu den anderen Kurzgymnasien dauert die Schulzeit bis zur Matur 5 anstatt 4 Jahre. Seit 2012 wird auch ein Untergymnasium angeboten, pro Klassenstufe gibt es aber nur eine Klasse.[2]
Die Leiterin des K+S ist Regula Meili.
Das Mathematisch-Naturwissenschaftliches Gymnasium (bis 1974 «Oberrealschule Zürich») ist ein Kurzgymnasium. Der Eintritt erfolgt nach der 2. oder 3. Klasse der Sekundarschule oder nach der 2. Klasse eines Langzeitgymnasiums. Die Schuldauer beträgt 4 Jahre.
Das MNG bietet als Maturitätsprofil das mathematisch-naturwissenschaftliche Profil an. Als Schwerpunktfächer werden die Kombinationen Physik & Anwendungen der Mathematik sowie Biologie & Chemie angeboten.
Schulleiterin (Rektorin) ist seit 2023 Susanne Kalt. Weitere Mitglieder der Schulleitung sind die beiden Prorektoren Samuel Byland und Roman Staude sowie die Prorektorin Adriana Mikolaskova.[3]
Das Realgymnasium Rämibühl (RG, bis 1976 Realgymnasium Zürichberg) ist ein Langzeitgymnasium. Die normale Schulzeit beträgt sechs Jahre.
Das Realgymnasium ist wie das Literargymnasium ein Langzeitgymnasium. Die Maturitätsprofile der beiden Schulen sind identisch. Bis zum Jahr 2004 waren die zweisprachigen Klassen der beiden Schulen vereinigt, nach dem Schuljahr 2005/2006 wurden sie aufgrund der vielen Anmeldungen getrennt. Heute wird das Gymnasium von rund 800 Schülern besucht. Das Realgymnasium ist neben dem Literargymnasium die einzige öffentliche Schule des Kantons Zürich, die einen zweisprachigen Bildungsgang in Verbindung mit dem International Baccalaureate anbietet, wobei die Fächer Geographie, Biologie und Mathematik auf Englisch unterrichtet werden.
Der Rektor des Realgymnasiums ist seit 2022 der ehemalige Prorektor Tobias Weber.[4] Die drei Prorektoren sind Ralph Müller, Patrick Muff und Philipp Wettstein.
Von der schulinternen Solidaritätsgruppe (SORG)[5] wird jährlich ein Kuchenverkauf organisiert, dessen Erlös der Stiftung Usthi zugutekommt.[6]
Die Geschichte der Kantonsschule Zürich begann mit dem Unterrichtsgesetz des Kantons Zürich vom 28. September 1832. Im Sinn der liberalen Regenerationszeit erhielt der Kanton Zürich damit zum ersten Mal in seiner Geschichte ein organisch gegliedertes Schulwesen von der Elementarschule bis zur Hochschule. Damit wurde auch die Kantonsschule ins Leben gerufen, die den Zugang zu höherer technischer oder akademischer Bildung ermöglichen sollte, hauptsächlich an der zur gleichen Zeit gegründeten Universität Zürich. Die Kantonsschule, formal am 22. April 1833 gegründet, führte dazu zwei Abteilungen, das Gymnasium und die Industrieschule. Die Kantonsschule bezog 1842 an der Rämistrasse 59 in einem prunkvolle Neubau von Gustav Albert Wegmann ihr erstes Domizil. Gemäss dem Unterrichtsgesetz von 1859 sollte sich die Industrieschule vor allem an Schüler richten, «welche sich technischen oder kaufmännischen Berufsarten widmen». Ab 1842 bestand deshalb innerhalb der Industrieschule ein spezieller «merkantilistischer», d. h. kaufmännischer Zweig, der schliesslich auf das Schuljahr 1904/05 als «Kantonale Handelsschule Zürich» als eigene Abteilung innerhalb der Kantonsschule verselbständigt wurde. Aus dem Rumpf der Industrieschule entstand 1928 die Oberrealschule, das heutige Mathematisch-Naturwissenschaftliche Gymnasium.
Wie ein roter Faden zieht sich durch die Geschichte der Kantonsschule Zürich das Problem der Raumnot und damit verbunden von Bau- und Finanzfragen. Bald war das Gebäude der Kantonsschule an der Rämistrasse 59 zu klein und der Kanton musste sich in umliegenden Gebäuden einmieten. 1909 brachte ein Neubau an der Rämistrasse 76 eine vorläufige Entlastung. Das Haus musste sich die Kantonsschule aber mit dem Chemischen Institut der Universität teilen. Schon zu Beginn der 1930er Jahre drängte sich angesichts der neuen Platzbedürfnisse für den Turn- und Sportunterricht eine Erweiterung auf, die 1939 vom Volk gutgeheissen wurde. Die zwei alten Turnhallen am Heimplatz konnten den dem Zeitgeist entsprechenden Bedürfnissen nicht mehr gerecht werden. 1942 wurden zwischen der Rämi-, Gloria- und Freiestrasse vier Turnhallen und ein Sportplatz in Betrieb genommen.
1904 bis 1947 bestand die Kantonsschule Zürich aus vier Abteilungen: Dem Gymnasium, der Oberrealschule, der Handelsschule und der Kantonsschule Winterthur. Das Gymnasium war bei weitem die grösste Abteilung mit knapp unter 1000 Schülern, gefolgt von der Handelsschule mit etwas über 500, der Kantonsschule Winterthur mit etwas über 400 und der Oberrealschule mit etwas unter 400 Schülern. Die Kantonsschule war eine reine Knabenschule, nur ausnahmsweise wurden etwa 1920 drei Mädchen aufgenommen. Die Zürcherinnen wurden bis 1976 an den städtischen Höheren Töchterschulen in Zürich und Winterthur unterrichtet (Stadelhofen, Wiedikon, Hottingen, Riesbach, Hohe Promenade und Rychenberg). Angesichts der steigenden Schüler und Lehrerzahlen drängte sich nach dem Zweiten Weltkrieg eine Reorganisation auf. Der Regierungsrat beschloss deshalb am 4. Juli 1946, das Gymnasium als grösste Abteilung per Schuljahr 1947/48 in zwei Schulen aufzuteilen:[7]
Das Progymnasium beider Schulen wurde nach demselben Lehrplan geführt, damit ein Schulübertritt nach der zweiten Klasse möglich blieb. Während das Literargymnasium damit nach der formellen Trennung am 16. Oktober 1947 ein für damalige Verhältnisse wieder überschaubare Grösse erhielt, blieb das Realgymnasium immer noch eher zu gross, so dass bereits eine weitere Unterteilung in Aussicht gestellt wurde, die 1959 mit der Abtrennung des Gymnasiums Freudenberg erreicht wurde.
Weiter blieb die Raumfrage ein drängendes Problem. 1946 wurde das Gebäude Schanzenberg für die Kantonsschule eingerichtet, 1955 und 1956/57 errichtete man Baracken im Areal der Villa Zürichbergstrasse 6, die selbst 1965 auch für die Benutzung der Kantonsschule umgebaut wurde. Schliesslich wich die Schule auch noch in das Haus «Belmont» aus, das für den Biologieunterricht verwendet wurde. Daneben ging der Regierungsrat die seit langem geforderte Dezentralisierung der Mittelschulstandorte an, um die regionale Chancenungleichheit in den Ausbildungsmöglichkeiten zu beheben. So erhielt das Zürcher Oberland in Wetzikon 1952 als erstes eine regionale Kantonsschule. 1959 bezogen die Kantonale Handelsschule sowie ein Teil des Realgymnasiums im Schulhaus Freudenberg ein neues Quartier. Diejenigen Abteilungen der Kantonsschule, die im Rämiquartier verblieben, führten auf Beschluss des Regierungsrates zuerst bis 1976 die Bezeichnung «Zürichberg» im Namen, während der abgespaltene Teil des Realgymnasiums und die Kantonale Handelsschule, die in das neu erbaute Schulhaus Freudenberg-Enge umzogen, neu als 5. Abteilung der Kantonsschule Zürich die Bezeichnung «Kantonsschule Freudenberg, Realgymnasium bzw. Handelsschule» führten.
Weiterhin unbefriedigend blieb die Raumsituation nach 1959 für die Oberrealschule, die ihren Unterricht über vier Gebäude verstreut anbot. Hier sollte die Eröffnung eines neuen Standorts in Oerlikon Abhilfe schaffen. 1965 erteilte das Stimmvolk dem Kantonsrat die Kompetenz zur Errichtung neuer Kantonsschulen, trotzdem blieb die Bewilligung der Kredite zur Errichtung neuer Schulgebäude an Volksabstimmungen gebunden, die nicht immer positiv ausfielen. 1965 stimmte das Volk etwa der Errichtung eines neuen Schulgebäudes für die Gymnasien am Zürichberg zu. Das dritte neue städtische Schulhaus in Oerlikon scheiterte jedoch 1967 am Volk und wurde erst später realisiert.
Ein weiterer wichtiger Schritt für den Aus- und Umbau der Mittelschulen im Kanton Zürich war die Übernahme der Höheren Töchterschule der Städte Zürich und Winterthur in die Kantonsschule 1976 und die damit verbundene Einführung der Koedukation. Damit erhöhte sich die Anzahl der Standorte der Kantonsschule um weitere fünf innerhalb der Stadt Zürich (Hohe Promenade, Hottingen, Stadelhofen, Riesbach, Wiedikon) und einen in Winterthur (Rychenberg). 1983 wurde die Kantonsschule Zürich als administrative Einheit aufgelöst und die einzelnen Schulen administrativ verselbständigt.
Die ehemaligen Turnhallen am Heimplatz wurden 2015 abgebrochen.
2018 legte der Kantonsrat Zürich im kantonalen Richtplan fest, dass das Literaturgymnasium, nach dem für das Jahr 2026[8] geplanten Auszug der Kantonalen Maturitätsschule für Erwachsene und der EB Zürich aus deren Gebäude, in die dadurch freiwerdenden Räumlichkeiten an der Mühlebachstrasse 112 in Zürich-Riesbach einziehen soll.[9]
Als administrativ selbständige Schule gibt es das Real- und das Literargymnasium erst seit 1947. Beide sind aus dem sogenannten „Gymnasium der Kantonsschule Zürich“ hervorgegangen. Innerhalb dieses „Gymnasiums“ wählten die Schüler jedoch nach einer zweijährigen Grundstufe zwischen einem stärker altsprachlich ausgerichteten Profil mit Griechisch (dem „Literar-Gymnasium“) und einem stärker auf moderne Fremdsprachen und Latein ausgerichteten Profil (dem "Real-Gymnasium). Im Folgenden werden auch Alumni, die die Schule vor 1947 abgeschlossen haben, sofern möglich gemäss ihrer Profilwahl zugeordnet.
Bekannte Alumni des Gymnasiums der ehemaligen Kantonsschule Zürich
Bekannte Alumni des Realgymnasiums
Bekannte Alumni des Literargymnasiums
Bekannte Alumni des Mathematisch-naturwissenschaftlichen Gymnasiums (inkl. Industrieschule, Oberrealschule)
Alumniorganisationen
Die Alumni des MNG haben sich in der GEOM (Gesellschaft der Ehemaligen der OR und des MNG Rämibühl) zusammengeschlossen, welche jedes Jahr mehrere Anlässe organisiert.
Die Alumni des LG haben sich im VEGL (Verein der Ehemaligen des Literargymnasiums) zusammengeschlossen. Dieser organisiert Anlässe, unterstützt Projekte und Arbeitswochen und vergibt jährlich Preise für die besten Maturaarbeiten.
Die Alumni des RG haben sich im VEGR (Verein der Ehemaligen des Realgymnasiums) zusammengeschlossen. Dieser organisiert Anlässe, bietet Maturanden Beratungen an und unterstützt Projekte der Schule.
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