Körrig
Ortsteil von Merzkirchen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Körrig ist der nördlichste Ortsteil der rheinland-pfälzischen Ortsgemeinde Merzkirchen im Landkreis Trier-Saarburg.
Körrig Ortsgemeinde Merzkirchen | |
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Koordinaten: | 49° 36′ N, 6° 29′ O |
Höhe: | 331 (300–390) m ü. NHN |
Einwohner: | 219 (Jul. 2018)[1] |
Eingemeindung: | 16. März 1974 |
Postleitzahl: | 54439 |
Vorwahl: | 06581 |
Dorfkapelle von Körrig |
Das als Straßenangerdorf angelegte Körrig liegt in einer nach Norden abfallenden Talsenke etwa drei Kilometer nördlich von Merzkirchen. Die Ortschaft befindet sich am Osthang des Saargaues an der Grenze zum Saarland. Die im Norden und Nordwesten von Körrig verlaufende Trasse der alten Römerstraße von Trier über Tawern nach Remich oder Perl und weiter nach Metz bildet die Grenze zwischen der Gemeinde Merzkirchen zur Gemeinde Wincheringen.
Die höchsten Erhebungen im nahen Umkreis sind
Das Dorf verfügt außer dem Mannebach über keine nennenswerten offenen Fließgewässer. Dieser entspringt im Westen des Ortes und macht einen Bogen nach Norden in Richtung des gleichnamigen Ortes. Kurz vor Mannebach vereinigt er sich mit dem von links einmündenden Fischer-Bach, heißt von hier ab Albach und mündet bei Wasserliesch in die Mosel.
Durch das Dorf führt die Kreisstraße 112, von Rommelfangen kommend und nach Nordosten nach Mannebach führend. In Dorfmitte mündet die K 123 ein, die den Ort mit der L 132 Merzkirchen – Kahren verbindet.
Die umgebende Landschaft wird landwirtschaftlich genutzt und ist geprägt von Weideland, Ackerflächen und Streuobstwiesen, Wald bedeckt nur einen kleinen Teil der Gemarkungsfläche.
Neben Portz ist Körrig der einzige Ortsteil von Merzkirchen, der im Naturpark Saar-Hunsrück liegt.
Die nächstliegenden Orte sind
Einige wenige römische Bautrümmerreste lassen auf eine Besiedlung zur Römerzeit schließen. Dies liegt auch dadurch nahe, dass in zwei Kilometer Entfernung die Römerstraße Trier – Metz vorbeiführte. Am Südhang des Drillberges wurden 20 fränkische Gräber gefunden.
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes als Corriche erfolgte im Jahre 816. Um 1200 hatte das Simeonstift in Trier Güter in Körrig, die grundherrschaftlich zum Hof Wincheringen gehörten. Die wechselnden Machtinteressen an diesem Gebiet führten über Jahrhunderte dazu, dass Körrig im Blickpunkt der Mächte Kurtrier, Grafschaft Luxemburg und Wincheringer Vögte stand. 1491 erhob der Herzog von Luxemburg Anspruch auf den Wincheringer Bann. Die dort verlaufende alte Römerstraße wurde damals zur Grenze zwischen dem Kurfürstentum Trier und Luxemburg, das seinerzeit von den Freiherren von Warsberg vertreten wurde, bis sie es Anfang des 19. Jahrhunderts verkauften. Im Dreißigjährigen Krieg war der Ort wie die Nachbarorte nahezu entvölkert. Die Grenze zwischen dem Herzogtum Luxemburg und dem Kurfürstentum Trier bildete die durch den Ort verlaufende Straße, die von Rehlinger Hof durch den Ort nach Merzkirchen verlief. Hierdurch wurde nicht nur der Bann Körrig, sondern auch der Ort selbst zwischen diesen beiden Herrschaften mit allen Konsequenzen geteilt. Die Herrn von Warsberg waren in Diensten der Luxemburger und der Kurtrierer Herrn und stellten über lange Zeit die Vögte der Herrschaft Wincheringen. Anfang des 19. Jahrhunderts verkauften sie ihre großen Ländereien und ihren Hof, der heute noch teilweise als Rehlinger Hof besteht. Die Grenze zwischen Kurtrier und Luxemburg bildete die Straße, welche auf der Höhe des Rehlinger Hofes nach Körrig führt, heute K 112. In Körrig verlief die Straße, und damit die Grenze um fast 180 Grad nach links an der Kapelle vorbei, dann ein kurzes Stück über die heutige K 123 um dann wieder in einem Bogen nach rechts nach Merzkirchen zu verlaufen. Dieser Weg aus dem Ort nach Merzkirchen wird heute noch der Alte Kirchenweg genannt.
Am 18. Juli 1946 wurde die damalige Gemeinde Körrig gemeinsam mit weiteren 80 Gemeinden der Landkreise Trier und Saarburg dem im Februar 1946 von der übrigen französischen Besatzungszone abgetrennten Saargebiet angegliedert, das zu der Zeit nicht mehr dem Alliierten Kontrollrat unterstand. Am 6. Juni 1947 wurde diese territoriale Ausgliederung bis auf 21 Gemeinden wieder zurückgenommen, damit kam Körrig an das 1946 neugebildete Land Rheinland-Pfalz.
Am 16. März 1974 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Körrig zusammen mit fünf weiteren Gemeinden zur Ortsgemeinde Merzkirchen in Form einer Neubildung zusammengefasst.[2]
Vor der Neubildung der Gemeinde hatte der Ort 214 Einwohner.[2]
Körrig ist gemäß Hauptsatzung einer von sieben Ortsbezirken der Ortsgemeinde Merzkirchen. Der Bezirk umfasst das Gebiet der ehemaligen Gemeinde. Auf die Bildung eines Ortsbeirats wurde verzichtet. Die Interessen des Ortsbezirks werden von einem Ortsvorsteher vertreten.[3]
Michael Hoffmann wurde am 3. Juli 2019 Ortsvorsteher von Körrig.[4] Da bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 kein Wahlvorschlag eingereicht wurde,[5] oblag die Neuwahl dem Ortsgemeinderat von Merzkirchen. Dieser entschied sich für Hoffmann.[4] Sein Vorgänger als Ortsvorsteher war Leo Weinacht (SPD).[6]
Blasonierung: „Im gespaltenen Schild rechts ein rotes Kreuz in Silber, links neun waagrechte Balken blau-silber gestückt.“ | |
Wappenbegründung: Die Spaltung des Schildes weist auf die doppelte Herrschaft des Dorfes hin, die Ortsstraße war Grenze. Die Landesherren sind symbolisiert durch das kurtrierische rote Kreuz und die Grundfarben des luxemburgischen Wappens. |
Das Wappen stammt von Ernst Steffny.
Der Ort ist überwiegend landwirtschaftlich geprägt. Es gibt fünf Edelobstbrennereien sowie zwei Handwerksbetriebe.
Die nach Osten ausgerichtete Kapelle ist von einem Kirchhof umgeben, dessen Mauer auch den südlicher liegenden Friedhof umschließt. Ob vor 1200 im Ort eine Kapelle stand, konnte bislang nicht nachgewiesen werden, obwohl der Ort bereits als Corniche im Jahr 633 erwähnt wurde.
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