Gattung der Familie Dickblattgewächse (Crassulaceae) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Jovibarba (wörtlich „Jupiterbart“, auch Donarsbart oder Fransenhauswurz[1][2]) ist eine zwei Arten umfassende Sektion der Hauswurzen (Sempervivum), die sich außer in ihrer Blütenmorphologie nur geringfügig von der Sektion Sempervivum unterscheidet.
Schnelle Fakten Systematik, Wissenschaftlicher Name ...
Die glockenförmigen Blüten sind in der Regel sechszählig und nur selten siebenzählig. Ihre gelben, hellgelben bis weißlichen, aufrechten Kronblätter sind an den Rändern etwas gefranst. Die Staubfäden sind gelblich bis weiß.[3]
In Europa sind die Arten der Sektion Jovibarba im Bergland von Mittel- und Südosteuropa verbreitet. In Russland erstreckt sich das Verbreitungsgebiet vom Nordwesten bis nach Mittelrussland.[3]
Die Sektion Jovibarba wurde 1828 von Augustin-Pyrame de Candolle aufgestellt.[4] Die Einordnung der Taxa war ständigen Veränderungen unterworfen, die einige homotypische Synonyme zur Folge hatten.
Die Sektion Jovibarba besteht aus den folgenden Arten und Unterarten:[5]
1852 erhob Philipp Maximilian Opiz die Sektion in den Rang einer Gattung,[10] die jedoch heute auf Grund der geringen Abweichungen in der Blütenmorphologie und der phytochemischen Gemeinsamkeiten[11] von vielen Bearbeitern abgelehnt wird.[3] Dennoch gibt es auch die Einschätzung, Jovibarba als eigenständige Gattung anzusehen, und die Klassifikation wird in Publikationen noch kontrovers gehandhabt.[12]
Für Gattungshybriden aus Sempervivum und Jovibarba schlug Gordon Douglas Rowley 1980 die Bezeichnung ×Jovivum vor.[13] Durch den Einzug der Gattung Jovibarba in die Gattung Sempervivum ist diese jedoch nur noch ein Synonym innerhalb der Gattung Sempervivum. Derartige Hybriden konnten auf künstliche Weise erzeugt werden und kommen natürlich kaum vor. Es wurde nur einmal von einer Hybridisierung zwischen Sempervivum heuffelii und Sempervivum marmoreum berichtet. Solche Hybriden können sich in der Natur vermutlich nicht lange halten, falls sie einmal entstehen.[14] Aus Kultivation ist eine künstlich geschaffene Hybride zwischen Sempervivum globiferum subsp. hirtum und Sempervivum montanum bekannt, die einen niedrigen Prozentsatz an fertilem Pollen aufweist.[15]
Henk 't Hart, Bert Bleij, Ben Zonneveld: Sempervivum. In: Urs Eggli (Hrsg.) Sukkulenten-Lexikon. Crassulaceae (Dickblattgewächse). Eugen Ulmer, Stuttgart 2003, ISBN 3-8001-3998-7, S. 347–369.
Manuel Werner: Hauswurz-Arten der Alpen. Sempervivum und Jovibarba. In: Avonia. Band 28, Nummer 4, 2010.
Vgl. auch Ute Obhof: Rezeptionszeugnisse des „Gart der Gesundheit“ von Johann Wonnecke in der Martinus-Bibliothek in Mainz – ein wegweisender Druck von Peter Schöffer. In: Medizinhistorische Mitteilungen. Zeitschrift für Wissenschaftsgeschichte und Fachprosaforschung. Band 36/37, 2017/2018, S. 25–38, hier: S. 33 (Barba iouis „hausz wurcz“).
Manuel Werner: S. globiferum (Syn.: Jovibarba globifera) bei Spiazzi Archivlink (Mementodes Originals vom 6. Juli 2016 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/hauswurz.jimdo.com
Jan F. Stevens, Henk 't Hart, Roeland C. H. J. Van Ham, Elizabeth T. Elema, Maya M. V. X. Van Den Ent, Marjan Wildeboer, Jan H. Zwaving: Distribution of alkaloids and tannins in the Crassulaceae. In: Biochemical Systematics and Ecology. Band 23, Nummer 2, 1995, S. 157–165, DOI:10.1016/0305-1978(95)00082-6.
Lorenzo Gallo: Notes on Jovibarba globifera subsp. allionii (Jord. & Fourr.) J. Parnell. In: Sempervivum Society Journal. Band 42, 1996, S. 2, PDF-Datei (Mementodes Originals vom 11. Januar 2014 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/stalikez.info.