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deutscher Architekt und Stadtplaner Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Josef Heinrich Rings (* 20. Dezember 1878 in Bad Honnef; † 7. August 1957 ebenda) war ein deutscher Architekt, Stadtplaner, Hochschullehrer und Autor.
Josef Rings war Sohn römisch-katholischer Eltern. Er heiratete im Jahr 1909 Mathilde genannt „Tilly“ Menkel (1886–1942), die jüdischer Herkunft war, und wurde von diesem Zeitpunkt an als konfessionslos geführt. 1910 wurde ihr gemeinsamer Sohn Werner (1910–1998) geboren. Tilly Rings, der während der NS-Zeit wegen einer schweren Erkrankung das Einreisevisum ins britische Mandatsgebiet Palästina verweigert worden war, verstarb im jüdischen Krankenhaus in Köln.[1][2]
Rings studierte von 1895 bis 1897 an der Baugewerkschule Buxtehude und von 1903 bis 1906 als Gasthörer an der Technischen Hochschule Darmstadt. Er wurde dort Assistent am Lehrstuhl von Friedrich Pützer und lehrte außerdem ab 1908 an den Technischen Lehranstalten in Offenbach am Main (heute Hochschule für Gestaltung). Von 1912 bis 1919 arbeitete er als Abteilungsleiter in der Bauabteilung der Friedrich Krupp AG in Essen, wo er im Industrie- und Siedlungsbau tätig war. So plante er u. a. für die Erweiterung der Margarethenhöhe und der Siedlung Alfredshof. 1919 eröffnete er in Essen sein Architekturbüro.[2]
In den 1920er-Jahren entwarf er als selbstständiger Architekt in Essen die Stadtwaldsiedlung (auch Eyhofsiedlung), die Siedlung Spinnstuhl in Gelsenkirchen und einige Siedlungen in Bochum. Nebenbei betreute er zwischen 1926 und 1929 den Auf- und Ausbau des von Martin Luserke gegründeten und geleiteten reformpädagogischen Landerziehungsheims Schule am Meer im Loog auf der ostfriesischen Nordseeinsel Juist, das sein Sohn Werner während dieser Zeit besuchte.[3]
Als aktives SPD-Mitglied emigrierte Rings 1934 nach Palästina, wo er die britische Staatsbürgerschaft erhielt.[4] Dort arbeitete er zwischen 1934 und 1948 als Stadt- und Siedlungsplaner der Siedlungsgesellschaft Rassco in Tel Aviv. 1939 wurde ihm die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt. 1948 kehrte er nach Deutschland zurück und lehrte als Professor für Stadtplanung an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz.[2]
Rings war seit 1913 Mitglied im Deutschen Werkbund (DWB) und später auch im Bund Deutscher Architekten (BDA).
In Gelsenkirchen-Hassel wurde die Josef-Rings-Schule (Grundschule) nach ihm benannt, die innerhalb der in der von ihm Ende der 1920er-Jahre geplanten Siedlung Im Spinnstuhl besteht. Die Siedlung steht seit 2006 unter Denkmalschutz.[15]
Sein Nachlass wird teils am Technion in Haifa und im Archiv für Zeitgeschichte an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich verwahrt.[16]
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