Josef Gruntzel
österreichischer Nationalökonom Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Remove ads
österreichischer Nationalökonom Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Josef Gruntzel (* 20. Oktober 1866 in Alt-Paka; † 21. November 1934 in Wien; auch Josef Grunzel, Joseph Gruntzel und Joseph Grunzel) war ein österreichischer Nationalökonom.
Josef Gruntzel maturierte 1885 an einem Gymnasium[1] und begann im selben Jahr an der Universität Wien Staatswissenschaften und Orientalistik zu studieren. Er wechselte 1886 an das Collège de France und die Ecole des langues orientales vivantes in Paris. Danach besuchte er das Seminar für Orientalische Sprachen an der Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin. An der Universität Wien promovierte er schließlich 1888 zum Doktor der Philosophie und kurz danach in Jus.[2]
Gruntzels erste wissenschaftliche Schrift erschien 1888.[1] Zu Beginn seiner Laufbahn betätigte er sich als Linguist und befasste sich mit den altaischen Sprachen.[3] Dies blieb ebenso Episode wie sein Versuch als Theaterautor, der ein soziales Drama mit dem Titel Sturmflut schrieb, das einen Arbeiteraufstand zum Thema hat.[4] Josef Gruntzel fand seine Berufung schließlich in der Nationalökonomie. Er widmete sich publizistisch einer praxisorientierten Wirtschaftspolitik ebenso wie der Finanzwissenschaft und der Methodologie der Wirtschaftswissenschaften.[2]
Er arbeitete ab 1890 für das staatliche Österreichische Handelsmuseum als Bibliothekar und Schriftleiter der amtlichen Konsularberichte sowie ab 1891 zusätzlich als Sekretär des Zentralverbands der Industriellen Österreichs. Für das Handelsmuseum wirkte er fünf Jahre lang als Fachberichterstatter im Osmanischen Reich, in Ägypten, Griechenland und Spanien. Gruntzel wurde 1908 ordentlicher Professor für Nationalökonomie an der Wiener Exportakademie, einer Vorgängerinstitution der Wirtschaftsuniversität Wien.[5] Er setzte sich für den Ausbau der Exportakademie zur Hochschule für Welthandel ein, der er dann von 1921 bis 1923, von 1925 bis 1927 und von 1931 bis 1932 als Rektor vorstand.[1] Er positionierte sich gegen die antisemitischen Aktivisten der Deutschen Studentenschaft und versuchte bedrohte jüdische Studenten zu schützen.[6]
Josef Gruntzel war seit 1898 mit Rosa Gruntzel verheiratet[2] und zuletzt verwitwet. Er hatte zwei Töchter und einen Sohn. Er starb im Alter von 68 Jahren nach einer kurzen schweren Krankheit und wurde auf dem Wiener Zentralfriedhof bestattet.[7]
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.