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US-amerikanischer Autor von Science-Fiction und Fantasy Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
John Kessel (eigentlich Joseph Vincent Kessel; geboren am 24. September 1950 in Buffalo, New York) ist ein amerikanischer Autor von Science-Fiction und Fantasy.
Kessel studierte Englisch und Physik an der University of Rochester, wo er 1972 cum laude mit einem Bachelor abschloss. Danach erhielt er 1974 einen Master der University of Kansas und promovierte 1981. Er arbeitete von 1979 bis 1982 als Werbe- und Nachrichtenredakteur für den Commodity News Service in Leawood, Kansas. Seit 1982 unterrichtet er Kreatives Schreiben und Amerikanische Literatur an der North Carolina State University in Raleigh, North Carolina. Kessel war außerdem Dozent des Clarion Science Fiction Writers’ Workshop und des Clarion West Writers’ Workshop 2004.
Seine erste Science-Fiction-Erzählung The Silver Man veröffentlichte Kessel 1978. In der Folge erwies er sich als produktiver Autor von Kurzgeschichten, bekannt dafür, gekonnt mit den Konventionen des SF-Genres und der Populärkultur allgemein zu spielen, zum Beispiel in The Big Dream, in dem ein Raymond-Chandler-Detektiv dem Autor Chandler hinterherspioniert, oder in Herman Melville: Space Opera Virtuoso (1980), in dem ein 1902 geborener Herman Melville Space Operas für die Pulp-Magazine schreibt. 1983 erhielt Kessler einen ersten Nebula Award und eine Hugo-Nominierung für die Kurzgeschichte Another Orphan, in der er wieder seiner Faszination durch Melville folgt, wobei diesmal ein Börsenhändler aus der Gegenwart in der fiktionalen Welt von Moby-Dick erwacht, wobei die Erzählung über ein Pastiche weit hinausgeht, indem sie die philosophisch-literarischen Probleme im Verhältnis von Fiktionalität und Realität thematisiert.
Kessels erster Roman Freedom Beach (in Zusammenarbeit mit James Patrick Kelly) erschien 1985. Sein zweiter Roman Good News from Outer Space (1989, deutsch als Gute Nachricht von den Sternen, 1996) ist eine Satire, in der die 1999 die vom Millenniumsfieber geschüttelten USA die Wiederkunft Christi erwarten, verkündet von einem der notorischen Fernsehevangelisten, der die Ankunft eines riesigen Alien-Raumschiffes in der Silvesternacht der Jahrtausendwende prophezeit. Für die Kurzgeschichte Buffalo (1991), in der er die fiktive Begegnung seines Vaters mit H. G. Wells im Jahr 1932 schildert, erhielt er 1992 den Theodore Sturgeon Memorial Award und den Locus Award. Die Erzählung Pride and Prometheus, in der Kessel die Welten von Jane Austens Pride and Prejudice und Mary Shelleys Frankenstein oder Der moderne Prometheus zusammenführt, wurde 2009 mit dem Nebula Award und dem Shirley Jackson Award ausgezeichnet. 2018 erschien eine zum Roman erweiterte Fassung.
Ab 2006 gab Kessel zusammen mit James Patrick Kelly eine Reihe von SF-Anthologien heraus, darunter Feeling Very Strange: The Slipstream Anthology und Rewired: The Post-Cyberpunk Anthology (2007). Neben seiner Arbeit als Autor ist Kessel ein kenntnisreicher und geschätzter SF-Kritiker. Die Encyclopedia of Science Fiction erkennt in Kessel „one of science fiction's most necessary critics“.
Kessel heiratete 1975 Penelope Crews, von der er 1980 geschieden wurde. 1986 heiratete er Sue Hall. Kessel ist gegenwärtig mit der Schriftstellerin Therese Anne Fowler verheiratet.
Die Bühnenfassung seiner Kurzgeschichte Faustfeathers wurde 1994 mit dem Paul Green Playwright’s Prize ausgezeichnet.[1]
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