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deutscher evangelischer Theologe Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Johann Georg Joch (* 27. Dezember 1676 in Rothenburg ob der Tauber; † 1. Oktober 1731 in Wittenberg) war ein deutscher evangelischer Theologe.
Geboren als Sohn des Predigers Johann Georg Joch und Anna Kunigunde (geb. Winterbach), besuchte Joch bereits im Alter von fünf Jahren die Schule seines Heimatortes. 1695 ging er an die Universität Jena, wo er sich zunächst dem Studium an der philosophischen und der juristischen Fakultät widmete. 1697 erhielt er die Magisterwürde und wurde nach erfolgreicher Bewährung im Universitätsdienst 1704 als Adjunkt an der philosophischen Fakultät aufgenommen. 1705 erwarb er den Baccalaureusgrad der Theologie und wurde 1709 zum Doktor der Theologie promoviert. Im selben Jahr übernahm er das Amt des Superintendenten in Dortmund, verbunden mit der Leitung des dortigen Gymnasiums. Er geriet jedoch bald mit den örtlichen Predigern in eine Auseinandersetzung. Als gemäßigter Lutheraner, der auch für die Pietisten Sympathie hegte, stand er hier orthodoxen Lutheranern gegenüber, die an der Reinheit der von ihm vertretenen Lehre einiges auszusetzen hatten.
Die Auseinandersetzungen wurden auch über die Kanzel ausgetragen und bewegten somit die gesamte Dortmunder Gemeinde. Daraus entstand auch ein heftiger Schriftenwechsel. 1722 siedelte Joch dann nach Erfurt über und wurde dort am 5. Februar zum Pastor an der Kaufmannskirche, Senior des evangelischen Ministeriums, Professor der Theologie und Vorsteher des Gymnasiums in Erfurt berufen. Aber auch dort geriet er in Auseinandersetzungen mit dem Rat und führte verschiedene Religionskontroversen.
Als 1725 an der Universität Wittenberg die Professoren Martin Chladni und Johann Wilhelm Jahn verstarben, zog es Joch nach Wittenberg in das niedergehende Zentrum der Lutherischen Orthodoxie. Dass er hier mit seiner Sympathie für die Pietisten wieder auf wenig Zustimmung traf, kann nicht verwundern. Er stellte die Forderung des persönlichen neuen Lebens und die Wiedergeburt in den Vordergrund und hat dazu in der Disputation „Desperatione salutari“ die Verzweiflung an sich selbst als einen dem Menschen heilsamen Vorgang dargestellt.
Diese Veröffentlichung rief einen Streit hervor, der bis nach Jochs Lebensende währte. Dennoch konnte durch die Einsetzung einer königlichen Kommission in Dresden die Frage der Zerwürfnisse weitestgehend beigelegt werden. Dadurch wurde es ruhiger um Joch und er konnte 1730 sogar das Rektorat der Universität übernehmen. Vor allem ist Joch mit seinen Schriften zur Kirchenhistorie hervorgetreten und seine von ihm angelegte Bibliothek ging in die Universitätsbibliothek Wittenberg ein.
Personendaten | |
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NAME | Joch, Johann Georg |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher evangelischer Theologe |
GEBURTSDATUM | 27. Dezember 1676 |
GEBURTSORT | Rothenburg ob der Tauber |
STERBEDATUM | 1. Oktober 1731 |
STERBEORT | Wittenberg |
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