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evangelisch-lutherischer Theologe Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Martin Chladni, auch Chladen, Chladenius, Chladenio (* 25. Oktober 1669 in Kremnitz, Königreich Ungarn, heute: Slowakei; † 12. September 1725 in Wittenberg), war ein lutherischer Theologe.
Als Sohn des lutherischen Geistlichen Georg Chladni (1637–1692) und seiner Frau Catharina (geb. Clement) erlebte Martin Chladni wohl eher unbewusst die Verfolgung seiner Familie durch den Bischof von Neutra. Aufgrund ihres evangelischen Glaubens sah sich die Familie am 19. Oktober 1637 genötigt, Ungarn aus Furcht vor weiteren Übergriffen zu verlassen. Über Breslau gelangte die Familie am 18. November nach Görlitz, wo Georg von seinem Vater bis zum sechsten Lebensjahr unterrichtet wurde.
Ab 1675 besuchte er das Gymnasium in Görlitz, wechselte 1681 nach Sorau, wo er sich bereits mit Griechisch, Hebräisch und Lateinisch beschäftigte. Auf Wunsch seines Vaters bezog er 1683 das Gymnasium in Grimma, wechselte dann, als dieses renoviert wurde, an die Landesschule in Meißen. Da sein Vater jedoch ein Studium nicht finanzieren konnte, fand er in der Familie von Gersdorff honorige Gönner und immatrikulierte sich am 16. Juni 1688 an der Universität Wittenberg.
Er fand Aufnahme im Haus des damaligen Adjunkten der philosophischen Fakultät Johann Baptist Röschel und konnte unter der Anleitung der Professoren Johann Deutschmann, Michael Walther und Christian Röhrensee als vielversprechender Student nach einem Jahr an ein kurfürstliches Stipendium gelangen. Am 28. April 1691 absolvierte er den akademischen Magistergrad der philosophischen Fakultät und war dann bei Caspar Löschers Privatschule als Gelehrter tätig.
Nebenbei besuchte er weiter die Vorlesungen an der Universität und ging 1694 als Lehrer der Kinder des Geheimrates Bernhard Zech nach Dresden. 1695 wird er als Pfarrer in Übigau ordiniert, übernimmt 1703 eine Pfarrstelle in Lausick und wird 1703 Oberpfarrer und Superintendent in Jessen. Daraufhin begibt er sich 1704 wiederum nach Wittenberg, um dort im März den für die Superintendentur nötigen akademischen Grad eines Lizentiaten der Theologie zu erwerben. Nach dem Ausscheiden Valentin Ernst Löschers und Johann Georg Neumanns aus dem Wittenberger Universitätsbetrieb der theologischen Fakultät wurde Chladni an die vierte Stelle als ordentlicher Professor der Theologie berufen, die er am 28. Februar 1710 antrat.
Während dieser Zeit setzte sich Chladni vor allen Dingen mit dem Abenteurer Johann Konrad Dippel literarisch auseinander, der den Glauben an geheimnisvolle Naturmächte und mystische Künste mit dem Pietismus verknüpfen wollte. Nachdem 1712 wiederum eine Professur an der theologischen Fakultät vakant wurde, stieg Chadni in die dritte Professur auf und las über die Episteln Pauli. 1719 übernahm er die zweite Professur an der theologischen Fakultät, wurde damit Propst an der Wittenberger Schlosskirche und trat dem Wittenberger Konsortium als Konsistorialrat bei. Mehrmals übernahm er das Dekanat der theologischen Fakultät und vom Herbst 1720 bis Ostern 1721 war er nach Sitte der Wittenberger Universität Rektor der Einrichtung.
Chladni setzte sich für die Reinheit der lutherischen Lehre ein und führte Auseinandersetzungen mit den Vertretern der römisch-katholischen Kirche. Des Weiteren setzte er sich für die Vereinigung mit den reformierten Kirchen ein.
Seit dem 18. Juli 1699 war Chladni verheiratet mit Charitas (beigesetzt am 15. Juni 1743 in der Schlosskirche), der sechsten Tochter des evangelischen Theologen Justus Sieber. Von den elf aus der Ehe stammenden Kindern verstarben zwei Söhne und drei Töchter frühzeitig im Kindesalter. Von den Kindern sind bekannt Justus Georg Chladni, Theodor (der Landphysikus in Großenhain war), Johann Martin Chladni, Benjamin Gottlob, Ernst Martin Chladni und Benedicta Hedwig († vor 1725).
Seine Gesundheit war begleitet von hypochondrischen Anfällen. Am 23. August 1725 erkrankte er an einem Fieber und verstarb um 11:00 Uhr am 12. September 1725. Am 30. September wurde er in der Wittenberger Schlosskirche beigesetzt.
Personendaten | |
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NAME | Chladni, Martin |
ALTERNATIVNAMEN | Chladen, Martin; Chladenius, Martin; Chladenio, Martin |
KURZBESCHREIBUNG | evangelisch-lutherischer Theologe |
GEBURTSDATUM | 25. Oktober 1669 |
GEBURTSORT | Kremnitz, Königreich Ungarn, Habsburgerreich (heute: Kremnica, Slowakei) |
STERBEDATUM | 12. September 1725 |
STERBEORT | Wittenberg, Kurfürstentum Sachsen, Heiliges Römisches Reich |
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