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deutscher Kirchenmaler Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Johann Baptist Baader (volkstümlich „Lechhansl“; getauft am 23. Januar 1717 in Lechmühlen, Fuchstal; † 25. August 1780 in Schlehdorf) war ein Kirchenmaler des bayerischen Rokoko. Seine Werke finden sich vor allem im oberbayerischen Pfaffenwinkel.
Baader war das älteste von fünf Kindern eines Müllerehepaars aus dem Weiler Lechmühlen bei Seestall (heute Gemeinde Fuchstal im Landkreis Landsberg am Lech). Sein Geburtsdatum ist unbekannt, als Taufdatum wird der 23. Januar 1717 überliefert.
Nach seiner Ausbildung zum Kirchenmaler, unter anderem bei Johann Georg Bergmüller in Augsburg, arbeitete Baader vor allem in seiner oberbayerisch-schwäbischen Heimat. Ein fünfjähriger Italienaufenthalt (1752–1758) – in Deutschland sind aus dieser Zeit keine Werke von ihm bekannt – machte ihn mit der neapolitanischen Deckenmalerei vertraut, die ihn fortan maßgeblich beeinflusste.
Schon durch die räumliche Nähe seiner Heimat zum Kloster Wessobrunn hatte Baader engen Kontakt zur berühmten „Wessobrunner Schule“ um die Künstlerfamilien Schmuzer und Zimmermann. Er gehörte zwar selbst nicht zu den „Wessobrunnern“, führte aber zahlreiche Werke im Auftrag des Klosters (Pfarrkirche Wessobrunn, Wallfahrtskirche Vilgertshofen, Pfarrkirche Rott u. a. m.) aus.
Wichtigster Auftraggeber Baaders war jedoch das Augustinerchorherrenstift Polling bei Weilheim in Oberbayern. Hier stattete er die Reliquienkapelle der Stiftskirche Heilig Kreuz wie auch die Klosterbibliothek aus, die mit ihrem Bildprogramm zu den Künsten der Philosophie, Geschichte und Theologie zum Hauptwerk des Künstlers wurde. Für die Chorherrengalerie des Pollinger Propstes Franz Töpsl malte Baader zahlreiche Porträts gelehrter Augustiner-Chorherren, die sich infolge der Säkularisation heute zum Großteil im Besitz des Archivs der Ludwig-Maximilians-Universität München befinden. Pollinger Auftragsarbeiten waren auch die Kirchenmalereien in Aschering, Landstetten und Perchting (alle im Landkreis Starnberg) sowie in Jedelstetten im Landkreis Landsberg am Lech.
Baaders letzter, unvollendet gebliebener Auftrag war die Ausmalung der Klosterkirche Schlehdorf im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen. Der „Lechhansl“ starb hier am 25. August 1780, unverheiratet und kinderlos, an Brustwassersucht. Sein Grab ist verschollen.
Baader gehört nicht zu den virtuosesten Malern des bayerischen Rokoko, und sein Schaffen beschränkte sich auf seine engere Heimat zwischen Lech und Loisach. In seinem Nachwirken errang er jedoch eine ganz eigene Popularität. Indem er das Gewand und die Gebräuche seiner oberbayerisch-schwäbischen Heimat zitierte, Gesichter oftmals nicht stilisierte, bekannte Heilige (Sebastian, Laurentius, Johannes den Täufer) und ihre Legenden malte und manche Martyriumsszene auch etwas drastischer darstellte, gab Baader vielen seiner Bilder ein besonders volkstümlich-bodenständiges Gepräge. Populär sind gerade seine oft versteckten Selbstbildnisse, unter anderem in Wessobrunn, Türkenfeld (Landkreis Fürstenfeldbruck), Issing (Landkreis Landsberg am Lech) und Polling.
Von der akademischen Kunst lange Zeit als „Zopfmaler“ geschmäht, blieb er den Bewohnern des Pfaffenwinkels als einer der Ihren, als „Lechhansl“, in Erinnerung. Die Reminiszenz führte aber auch zu mancher Verzerrung. So war Baader weder der unstete Vagant, als den ihn Peter Dörfler in seinem Roman Die Wessobrunner schildert, noch war er so trinkfreudig, wie ihn manch gemalter Weinkrug erscheinen lässt.
Im 300. Geburtsjahr 2017 wurde Baader in seinem Geburtsort ein Denkmal aus zwei Mühlsteinen gesetzt, gestaltet von Franz Bernhard Weißhaar aus Landsberg am Lech unter Mitwirkung weiterer Künstler. Weiter wurde 2017 der 91 Kilometer lange Johann-Baptist-Baader-Radweg ausgeschildert, der als Rundweg durch viele Stationen seines Schaffens führt, unter anderem Lechmühlen, Dießen, Weilheim und Polling.
Weitere Werke in den Kirchen von Leeder, Lechmühlen, Jedelstetten, Pflugdorf, Stadl und Issing (alle Landkreis Landsberg am Lech), Türkenfeld (Landkreis Fürstenfeldbruck), Aschering und Landstetten (beide Landkreis Starnberg), Beuerberg (Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen) und Weilheim (Unterhausen, Angerkapelle).
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