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spanisch-kanadischer Historiker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Jesús Martínez de Bujanda (* 1935 in Navarra, Spanien) ist ein spanisch-kanadischer[1] Historiker.
Jesús Martínez de Bujanda ist der Neffe des spanischen Jesuiten und Theologen Jesús Martínez de Bujanda Ciordía (1896–1959).[2] Er erlangte Doktorgrade für Geschichte an der Sorbonne in Paris und 1965 für Theologie mit einer Arbeit über Diego de Estella an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom. Ab 1965 war er Professor am Institut für Geschichte der Université de Sherbrooke in Québec, Kanada. Von 1969 bis 1970 war er Direktor des Instituts. 1969 war er Gründer und bis 1998 Direktor des Zentrums für Renaissance-Studien („Centre d’études de la Renaissance“) der Université de Sherbrooke. 2002 wurde er emeritiert.
Seine Forschungs- und Publikationsschwerpunkte sind Religions- und Geistesgeschichte, Geschichte des Mittelalters, der Renaissance und des modernen Europas, insbesondere von Frankreich, Italien und Spanien, Zensur und Reformation, Gegenreformation und Humanismus mit Forschungen zu Giovanni Pico della Mirandola, Thomas Morus, Erasmus von Rotterdam, Martin Luther, Nikolaus von Kues und Wilhelm von Ockham.
Jesús Martínez de Bujanda gehörte 1976 zum Organisationskomitee des Gründungskongresses der Kanadischen Gesellschaft für Renaissance-Studien („Société Canadienne d’Études de la Renaissance“).[3] Von 1976 bis 1978 war er deren Vizepräsident[4] und von 1978 bis 1980 Präsident[5].
1975 war das von ihm geleitete Zentrum für Renaissance-Studien der Universität Sherbrooke institutionelles Mitglied in der „Fédération Internationale des Sociétés et Instituts de la Renaissance“.[6] Bujanda war 1989 bis 1990 Secrétaire-trésorier der Fédération.[7]
Das Hauptwerk von Jesús Martínez de Bujanda ist die Zusammenstellung und Leitung der Herausgabe der Sammlung Index des livres interdits, eine Zusammenstellung von Listen verbotener Bücher der Frühen Neuzeit, deren bekanntester der Index librorum prohibitorum ist. Zum Herausgebergremium gehörten weiterhin Peter G. Bietenholz von der University of Saskatchewan, Serge Lusignan und Claude Sutto von der Université de Montréal und John A. Tedeschi von der University of Wisconsin–Madison. Bekannte Wissenschaftler verfassten historische Einleitungen, die Zusammenstellung der Bände erfolgte unter Mitarbeit von Mitgliedern des Zentrums für Renaissance-Studien, von denen insbesondere René Davignon, Ela Stanek und Marcella Richter größeren Anteil hatten.
Zehn Bände der Sammlung entstanden zwischen 1984 und 1996, diese wurden 2002 durch ein Gesamtregister (Band 11) abgeschlossen.[9] Die Titel erschienen in der Librairie Droz in Genf, der Band 11 auch bei Médiaspaul in Montréal. Das 2016 bei Biblioteca de Autores Cristianos erschienene Inquisición española (1551–1819) wird mitunter als Band 12 der Sammlung angesehen.
Weitere Schriften:
Jesús Martínez de Bujanda veröffentlichte über 30 Arbeiten in Fachzeitschriften. Er gab 22 Bände einer Reihe des Zentrums für Renaissance-Studien der Université de Sherbrooke heraus und Titel einer Reihe, die bei Librairie Droz von 1967 bis 1997 als Études de Philologie et d’Histoire (ZDB-ID 420505-4) erschien und danach als Cahiers d’Humanisme et Renaissance (ZDB-ID 1440230-0) fortgesetzt wurde.
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