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deutscher Kindertheatermacher und Autor Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Jens Raschke (geboren 1970 in Darmstadt) ist ein deutscher Kindertheatermacher (Stückeschreiber, Dramaturg, Theaterregisseur, Festivalkurator) und Autor.
Raschke wuchs in und bei Heidelberg auf. Er studierte Skandinavistik und Geschichtswissenschaften in Frankfurt am Main und Kiel. Danach arbeitete er einige Jahre als Dramaturg, darunter am Theater Kiel, am Theater am Neumarkt in Zürich sowie der Folkwang Universität der Künste in Essen. Seit 1999 wurde er Veranstalter und DJ der Kieler Sitzdisco. Das Wissenswerteste aus seiner Plattensammlung von skurrilen Tonträgern der weltweiten Musikgeschichte veröffentlichte der Soundforscher Raschke in dem Sachbuch Disco Extravaganza. Eine Reise ins Wunderland der sonderbaren Töne, erschienen 2007 beim Ventil Verlag. Gemeinsam mit Gil Mehmert schrieb er eine Bühnenfassung zu Woody Allens Film „Broadway Danny Rose“, die 2000 herauskam.[1]
Ab 2003 übernahm er Leitungsfunktionen beim Internationalen Monodramafestival Thespis in Kiel und arbeitete u. a. als freier Kulturkritiker für die Kieler Nachrichten. Zwischen 2007 und 2013 arbeitete Raschke regelmäßig als Stückeautor, Öffentlichkeitsarbeiter und Hausregisseur des Theaters im Werftpark, dem Kinder- und Jugendtheater am Theater Kiel. Ab der Spielzeit 2007/2008 brachte er dort zahlreiche eigene Stücke und Inszenierungen anderer Stücke heraus.
Mit Einstein setzt Segel schuf er ein Dialogstück über eine ungewöhnliche Männerfreundschaft, basierend auf einer wahren biografischen Geschichte, die Albert Einstein mit Kiel verband.[2][3] Das Theaterstück lief mehrere Jahre lang sehr erfolgreich im Theater im Werftpark, wurde dann 2017 von der freien Theatergruppe DeichArt ebenfalls in Kiel neu aufgelegt.
Sein bislang größter Erfolg als Dramatiker – Schlafen Fische? – wurde in mehrere Sprachen übersetzt, siegte beim Mülheimer KinderStückePreis 2012 und wurde zusätzlich als Hörspiel umgesetzt und mit dem Kinderhörspielpreis des MDR 2014 preisgekrönt.
Sein Stück Was das Nashorn sah, als es auf die andere Seite des Zaunes schaute, das ihm 2014 den Deutschen Kindertheaterpreis und den Niederländisch-deutschen Kinder- und Jugenddramatikerpreis eintrug, wagt die Auseinandersetzung mit der Gewaltherrschaft der NS-Zeit in einer Kindern zugänglichen Form. Es gab einen Zoo in Buchenwald, direkt vor dem Zaun des KZs. Gemeinsam mit den Tieren blicken die kindlichen Zuschauer dort über den Zaun.
In seinem Kinderstück Wer nicht träumt, ist selbst ein Traum behandelte Raschke das Thema Kriegstraumata aus kindlicher Sicht[4]; das Klassenzimmerstück Petty Einweg setzt sich mit der Verschmutzung der Weltmeere durch Plastikmüll auseinander (erzählt aus der Sicht einer PET-Flasche)[5].
Für das Theater Kiel schrieb er als Auftragsarbeit das Stück Hamsterblut, das den Phänomenen der Empathie nachspürt und 2017 uraufgeführt wurde.[6] Seit 2009 schreibt und inszeniert Raschke Theatertexte für die freie Kieler Theatergruppe DeichArt.[7]
Jens Raschke lebt und arbeitet in Kiel.
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