Beim Namen יְהוֹשֻׁעַjəhōšuaʿ handelt es sich um die hebräische Urform des Namens, der im Deutschen als Josua wiedergegeben wird.[1]
Nach dem babylonischen Exil wurde meist die Kurzform יֵשׁוּעַjēšūaʿ verwendet. Diese ist biblisch fast ausnahmslos für Priester oder Leviten belegt, was darauf hindeutet, dass der Name nachexilisch exklusiv in Priesterfamilien genutzt wurde.[2]
Bei Jehoschua handelt es sich um den ersten JHWH-haltigen Namen im Alten Testament.[3]
In Israel ist der Langname יְהוֹשֻׁעַjəhōšuaʿ nach wie vor weit verbreitet[4]. Im Jahr 2020 nahm er den Platz 94 der Liste der beliebtesten Vornamen[5] ein.
Dagegen geriet die Kurzform יֵשׁוּעַjēšūaʿ kurz nach dem Jahr 70 in den Quellen abrupt außer Gebrauch und wird im Judentum bis heute praktisch nicht mehr verwendet, weil sie durch die kontroverse Gestalt des Jeschua ha-Nosri („Jesus von Nazaret“) mit der Verbreitung des Christentums für Juden unmöglich geworden war.[6]
Ludwig Köhler, Walter Baumgartner: Hebräisches und aramäisches Lexikon zum Alten Testament, 3. Aufl. (1967–1995); Leiden, Boston: Brill, 2004 (Nachdruck); ISBN 90-04-14037-9
Wilhelm Gesenius:Hebräisches und aramäisches Handwörterbuch über das Alte Testament. 18. Auflage. Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg 2013, ISBN 978-3-642-25680-6, S.449.
Ludwig Köhler, Walter Baumgartner:Hebräisches und aramäisches Lexikon zum Alten Testament. 3. Auflage. Band2. Koninklijke Brill NV, Leiden/Boston 2004, S.379f.
Martin Hengel, John Bowden (Übers.): Between Jesus and Paul. Studies in the Earliest History of Christianity. Fortress Press, Philadelphia 1983, ISBN 1-59244-189-0, S.187, Anm.79: “A. Schalit, Namenwörterbuch zu Flavius Josephus, 1968, 60f. counts 19 people with the name, Tcherikover-Fuks, CPJ III, 1964, 180, another10. […] It is all the more striking that soon after 70 the short form yešūªʾ disappears almost completely from Jewish sources as a proper name. Yešūªʾ han-nōṣrī had made it impossible for Jews.”