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österreichischer Schriftsteller Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Janko Messner (* 13. Dezember 1921 in Aich/Dob, jetzt Ortsteil der Stadt Bleiburg/Pliberk; † 26. Oktober 2011 in Klagenfurt am Wörthersee[1]) war ein österreichischer Schriftsteller und Kärntner Slowene.
Messner stammt aus einer katholischen slowenischen Bauernfamilie in Aich/Dob. Trotz der bescheidenen materiellen Situation der Familie durfte Messner das bischöfliche Gymnasium in Klagenfurt besuchen. Aufgrund der sich zuspitzenden nationalsozialistisch und slowenenfeindlich geprägten Atmosphäre am Gymnasium wechselte Messner im letzten Schuljahr ins Gymnasium St. Paul, wird aber im Herbst 1941 in die Wehrmacht eingezogen. Nach einer Ausbildung in Frankreich wird Messner nach Sizilien verlegt, wo er 1943 nach eigenen Aussagen einen Nervenzusammenbruch erlitt. Nach Lazarettaufenthalten kommt Messner 1945 an die Ostfront bei Königsberg, wo er den Eindruck gewinnt, in ein Strafbataillon versetzt worden zu sein. Tatsächlich finden sich in Messners Wehrmachtsakten keinerlei Angaben über eine solche Versetzung; er selbst gibt an, russische Soldaten hätten ihm zugerufen, zu wissen, dass sie es mit einem Strafbataillon zu tun hätten. Ein Versuch, zur Roten Armee überzulaufen, scheitert und Messner wird verwundet und erneut ins Lazarett überstellt.[2] Nachdem er von amerikanischen Streitkräften aufgegriffen wird, kann er nach Klagenfurt zurückkehren, wo er abermals in Konflikt mit der Obrigkeit kommt: Die britische Militärregierung verurteilt ihn aufgrund der illegalen Verteilung slowenischer Flugblätter zu acht Monaten Haft, Messner gelingt jedoch die Flucht nach Jugoslawien. Dort studiert er in Ljubljana Germanistik, Slawistik und Romanistik und unterrichtet am Gymnasium in Ravne.[3]
Messner kehrt 1955 nach Kärnten zurück. Anlässlich seines Todes 2011 tauchte seitens der Österreichischen Presseagentur APA die Angabe auf, Messner sei mit dem jugoslawischen Staatssicherheitsdienst Udba in Konflikt geraten,[4] dies ist jedoch nicht durch Quellen belegt. Messner selbst bestritt, mit der Udba zusammengearbeitet zu haben, wird jedoch in zwei voneinander unabhängigen Quellen als Mitarbeiter angeführt.[5] Von 1963 bis 1980 unterrichtet er am Slowenischen Gymnasium in Klagenfurt. 1984 besuchte er Ernesto Cardenal in Nicaragua und kandidierte 1999 zusammen mit dem Bildhauer Alfred Hrdlicka auf der Kärntner Liste der KPÖ.[6] Messner verstarb am 26. Oktober 2011 in Klagenfurt.
Sein Sohn Mirko Messner war Bundessprecher der KPÖ. Seine Enkelin Elena Messner beschäftigt sich mit seinem Nachlass und konzipierte davon ausgehend die Ausstellung Solidarität an der Grenze / Solidarnost ob meji mit, die von Oktober bis Dezember 2021 im Klagenfurter Musil-Institut zu sehen war.[7]
In seinen Büchern thematisierte er den Widerstand slowenischer Kärntner gegen den Nationalsozialismus und die Behandlung der Minderheiten in Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg, insbesondere die Nichterfüllung der im Österreichischen Staatsvertrag verbrieften Minderheitenrechte wie der zweisprachigen topographischen Aufschriften, die trotz Erkenntnissen des Verfassungsgerichtshofs nicht vollständig vorhanden waren (vgl. Ortstafelstreit).
Ausgewählte Werke, 4 Bände,
Dokumentationen
Prosa
Lyrik
Filme
Tonträger
Übersetzungen
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