Loading AI tools
Kirchengebäude in Berg (Oberfranken) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die St.-Jakobus-Kirche Berg ist eine evangelisch-lutherische Pfarrkirche im oberfränkischen Berg. Die Kirche dient der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Berg als Gemeindekirche. Die Gemeinde gehört zum Dekanat Hof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern.
An zentraler Stelle im Ort gelegen bildet die Kirche zusammen mit Gemeindehaus, Pfarrhaus, Kindertagesstätte etc. sowie mit Rathaus, Torturm und weiteren baulichen Bestandteilen ein umfangreiches Bauensemble, wie ein Dorf im Dorf.
Die Kirche selbst bietet von außen ein heterogenes Bild. Man sieht deutlich, dass das Bauwerk durch Erweiterungen, Anbauten und Veränderungen über die Jahrhunderte sukzessive gewachsen ist. Von Norden (Dorfmitte) wirkt das Gebäude eher burghaft-trutzig, von Süden (Friedhofseite) eher wie eine typische Markgrafenkirche.
Es ist urkundlich nachgewiesen, dass die im Jahr 1007 vom Bischof von Bamberg gegründete Wallfahrtskirche Arals, zwischen Blankenberg und Lobenstein gelegen, zusammen mit sechs weiteren Filialkapellen zum Ministraliensitz Berg gehörte. In dieser über 100 Quadratkilometer umfassenden Pfarrei taten sieben Kapläne ihren Dienst, weit über die Saale hinaus. 1166 wurde die Sparnberger Jakobuskirche gegründet und 1320 erstmals erwähnt. Sie ist die Mutterpfarrei des Umlandes. Teile der Kirchhofummauerung sind erhalten geblieben.
Eine erste Kapelle befand sich im Bereich der heutigen Sakristei. Südlich davon wurde im 14. Jahrhundert der Chorraum errichtet. Das Langhaus entstand noch vor der Einführung der Reformation 1528. Bis 1694 wurde der Turm fertiggestellt. Die Kirche wurde mehrmals vergrößert, so 1707 das Kirchenschiff nach Süden und 1908/1909 nach Norden.[1]
Der Hofer Bildhauer Johann Nikolaus Knoll fertigte 1694 das Vortragskreuz und 1714/1715 den Altar, der Sohn Wolfgang Adam Knoll 1736 das Orgelgehäuse, 1742 die Kanzel und 1743 den Taufengel.
An der Außenseite der Kirche befinden sich Epitaphien derer von Reitzenstein. Die Ritter sind teilweise figürlich dargestellt, die Wappen beziehen sich auf die von Dobeneck, Zedtwitz und Feilitzsch.
Von der barocken Orgel, die Johann Jacob Graichen und Johann Nikolaus Ritter 1744 bauten, ist nur noch das Gehäuse erhalten. Das Innenwerk wurde 1910 durch die Firma G. F. Steinmeyer & Co. ersetzt. 1954 erfolgte ein Umbau durch Eusebius Dietmann, der eine Umdisponierung vornahm.[2] Die Orgel hat pneumatische Kegelladen und verfügt über 17 Registern auf zwei Manualen und Pedal. Die Disposition lautet wie folgt:[3]
|
|
|
Koppeln: II/I, II/I Super, II/I Sub, I/P, II/P
Seit 1988 läuten in St. Jakobus vier Glocken:[4]
Name | Gussjahr | Gießer | Durchmesser (mm) | Masse (kg) | Schlagton | Inschrift (ggf. übersetzt) |
---|---|---|---|---|---|---|
Marienglocke | 1515 | Marcus Rosenberger, Schleiz | 1.181 | ca. 1.120 | g′ –7 | Maria heiße ich, Festtage feiere ich, schädliche Luft vertreibe ich und beklage die Verstorbenen. Von Marcus Rosenberger bin ich gegossen. Im Jahre des Herrn 1515. |
Christusglocke | 1988 | Karlsruher Glocken- und Kunstgießerei | 1.144 | ca. 850 | f′ –6 | Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit. Hebr.
EVANG.-LUTH. KIRCHENGEMEINDE BERG, OBERFR. 1988. |
Friedensglocke | 1536 | Marcus Rosenberger, Schleiz | 884 | ca. 425 | b′ –2 | O Jesu, König der Herrlichkeit, komm mit Frieden. Das Wort Gottes bleibt in Ewigkeit. Im Jahre des Herrn 1536. |
Betglocke | 1515 | Marcus Rosenberger, Schleiz | 670 | ca. 150 | d″ –5 | O heiliger Patron Sankt Jakob, bitt Gott für mein Volk, wenn man mich läuten lässt. Im Jahre des Herrn 1515. |
Einige Daten der letzten hundert Jahre:
Einige Daten aus dem Gemeindeleben der letzten hundert Jahre:
1. Pfarrstelle | 2. Pfarrstelle |
1796–1827: Scherber | bis 1810: Johann C. G. Gebhard |
???–1837: Johann H. Scherber | 1810–1841: ??? |
1837–1842: Karl L. Schlemmer | 1841–1865: Luther |
1845–1859: Ernst W. Friedlein | 1867–1872: unbesetzt |
1859–1863: ??? | 1872 übernahm Johann H. Brandner auch die 2. Pfarrstelle |
1863: Johann H. Brandner | 1897–1903: Johannes Thüroff |
1883–1888: Johann L. Schuster | 1904–1913: Heinrich Diez |
1888–1912: Martin M. Haeffner | 1914–1931: Johannes Hacker |
1912–1915: Heinrich C. Scherzer | 1932–1935: Rudolf K. F. Markert |
1916–1934: Friedrich E. W. Rohn | 1935–1940: Hans Schmidt |
1935–1948: Rudolf K. F. Markert | 1940–1943: unbesetzt |
1948–1952: Gerhard Walter | 1943–1944: Leonhard Flierl |
1952–1956: Helmut Wenz | 1945–1946: Hoffmann |
1957–1966: Willi Schmidt | 1947–1950: Werner Sondermann |
1967–1974: Wilhelm Grillenberger | 1950–1952: Helmut Wenz |
1974–1980: Joachim Cochlovius | 1952–1968: Leonhard Stark |
1980–1991: Wilhelm Merk | 1968–1973: Georg Witzke |
1991–2001: Wilhelm Bammessel | Die 2. Pfarrstelle wurde mit der Kirchengemeinde Joditz kombiniert (50 % Berg und 50 % Joditz) |
2002–2015: Gerald Zimmermann | 1973–2000: Manfred Siegling |
2017: Harald W. Losch | 2001–2003: Carsten Fürstenberg und Alexandra Fürstenberg |
Die 2. Pfarrstelle wurde für Berg gestrichen. |
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.