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französischer Ornithologe, Vogelschützer und Verlagsunternehmer Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Jacques Auguste Henry Delamain meist Jacques Delamain (* 20. Dezember 1874 in Jarnac; † 5. Februar 1953 in Saint-Brice) war ein französischer Ornithologe, Vogelschützer und Verlagsunternehmer.
Sein Vater, ein Händler, hieß Philippe Henry Albert Delamain, seine Mutter Elisabeth Adrienne geb. Hine. Schon im frühen Alter von sieben Jahren interessierte er sich für Vögel. Auf Betreiben von Jérôme Tharaud (1874–1953), der im Ersten Weltkrieg von 1914 bis 1917 ein Kamerad in Flandern war, publizierte er 1928 sein erstes Buch Pourquoi les oiseaux chantent. Das Buch, das von der Académie des sciences ausgezeichnet wurde, wurde ins Englische und Deutsche übersetzt, so dass es internationale Reputation erfuhr. Später erschienen Les Jours et les Nuits des Oiseaux, Les oiseaux s'installent et s'en vont und zwei Bände unter dem Namen Portraits d'oiseaux. Ein dritter Band sollte folgen, blieb aber unvollendet. Die Tafeln zu diesen Werk lieferten die Künstler Roger Reboussin (1881–1965) und Jean de Bosschère (1878–1953).[1]
Sicher setzte seine biologischen Forschung an veralteten Traditionen des Engländers Gilbert White (1720–1793) und des Franzosen Alphonse Toussenel (1803–1885) an. Trotzdem erweiterte er das ornithologische Wissen, in dem er mit unendlicher Geduld die Vögel des Département Charente studierte. So hat er beispielsweise neue Details zum Balzverhalten der Wiesenweihen beschrieben. Seine minutiösen Beobachtungen, auch der gängigsten Arten, brachten viele neue Details über deren Verhalten an den Tag.[1]
Als ausgezeichneter Experte für bedrohte Arten schütze er diese vor Jägern und Sammlern und baute sein Haus zu einem regelrechten Vogelasyl aus. Er war immer bereit, sein Wissen weiterzugeben, und so kam z. B. James Jonas Walling (1924-) im Mai 1952 in den Genuss, bei ihm zu Hause in die Ornithologie eingeführt zu werden.[1] Seine zahlreichen Vogelhäuschen zogen Wiedehopfe, Wendehälse und Hausrotschwänze an, während in der Nachbarschaft Berglaubsänger, Seidensänger und Ortolan nisteten.[2]
Zusammen mit seinem Schwager Jacques Boutelleau, auch unter dem Namen Jacques Chardonne bekannt, und seinem Bruder Maurice Delamain (1883–1972) kauft er 1921 den Verlag Éditions Stock. Hier ermöglicht er seiner Frau Germaine (1876–1956) geb. Boutelleau, gemeinsam mit ihm Terres de silence (The Silent Places) und Une poursuite dans les terres de silence (The Silent Places) von Stewart Edward White (1873–1946), Les Enfants du zodiaque (Children of the zodiac) von Rudyard Kipling (1865–1936), Voisins mystérieux (Neighbours Unknown) von Charles George Douglas Roberts (1860–1943) sowie Portrait dans un miroir (Portrait in a Mirror) von Charles Morgan (1894–1958) einige Übersetzungen ins Französische zu publizieren. Gleichzeitig baut er eine naturwissenschaftliche Bibliothek auf, die sich heute in der 155 rue Saint Honoré in Paris befindet.[3]
Als Paul Paris (1875–1938) im Jahr 1929 Alauda, eine ornithologische Fachzeitschrift, gründete, waren es Jacques de Chavigny (1880–1963), Paul Poty (1889–1962), Adrien Joseph Louis Lavauden (1881–1935), Noël Mayaud (1899–1989), Henri Heim de Balsac (1899–1979), Henri Louis Ernest Jouard (1896–1938), Delamain und Paris, die in der Redaktion saßen. Bei der Gründung der Sociéte d'études ornithologique am 25. März 1933 war Delamain eines der Gründungsmitglieder. Damals lebte er in der Jarnac in der La Branderaie de Gardépée.[4]
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