Die Jägerhofstraße verläuft in ost-westlicher Richtung und verbindet in Verlängerung mit der Maximilian-Weyhe-Allee die Altstadt mit der nördlichen Innenstadt. Als Teil der L 392 (Meerbusch–Unterrath) ist die Jägerhofstraße stark befahren.
Die heutige Jägerhofstraße war ursprünglich Teil einer Verbindungs- und Handelsstraße, die Düsseldorf vom Ratinger Tor aus mit der Nachbarstadt Ratingen verband. Auf einem Stadtplan von 1809, der Düsseldorf nach der Schleifung der Festungswerke zeigt, ist die heutige Straße als weitgehend unbebauter, namenloser Weg eingezeichnet, mit Feldern und Gärten im Norden und dem südlich gelegenen Hofgarten. Erstmals erscheint die Jägerhofstraße namentlich auf einem Stadtplan von 1833, benannt nach dem 1766 fertiggestellten Schloss Jägerhof. Förmlich festgestellt wurde die Straße am 3. Juli 1854.[1] Zu dieser Zeit, Mitte des 19. Jahrhunderts, waren die Jägerhof- sowie die umliegenden Straßen eine der bevorzugten Adressen der bürgerlichen Führungsschicht Düsseldorfs[2] sowie zahlreicher Künstler. In den damals 35 Häusern lebten 1856 neben Bildhauern, Kupferstechern und Vergoldern 37 Maler, darunter W. Camphausen, E. Geselschap, H. Gude, C. Häberlin.[3]
Anfang des 20. Jahrhunderts befand sich eine Reitbahn-Gesellschaft auf der Jägerhofstraße 10. Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg wurde hier der Verein „Reitklub Hofgarten“ gegründet. Zu den 14 Gründungsmitgliedern gehörten unter anderen der Herzog und die Herzogin von Croy oder der Düsseldorfer Großindustrielle Gustav Zapp.[6]
Die Jägerhofstraße ist mit Ausnahme des Hofgärtnerhauses (Nr. 1) ausschließlich auf der nördlichen Straßenseite bebaut. Auf der südlichen Seite befindet sich der Hofgarten. Von der historischen Bebauung sind nur noch wenige Gebäude erhalten, darunter:
Haus Nr. 2: die Maler Wünnenberg, Volkhardt, Brenner und Schanke, um 1859; Georg Anton Rasmussen, norwegischer Maler, um 1865[9] (1887 wird das Grundstück mit der Nr. 2 als unbebaut aufgeführt.)
Haus Nr. 3: Ernst Schieß, Unternehmer, um 1900 Eigentümer, Hans Franzius (1874–1948), Architekt, um 1905; Selma Meyer, erste Professorin für Kinderheilkunde, mit dortiger Praxis ab 1929[10], um 1935 Umzug Jägerhofstr. 6, Mai 1939 Emigration[11]
Haus Nr. 4: Eberhard Stammel, deutscher Maler, um 1867, 1887 nachweislich Eigentümer[12]
Haus Nr. 5: Prinz von Croÿ, Generalleutnant, Eigentümer; später Divisionskommandogebäude
Haus Nr. 24 (war in 1859 noch nicht gebaut): Hermann Krüger, deutscher Maler, um 1875, nachweislich Eigentümer 1885; um 1935 Jahre Generalmusikdirektor Hugo Balzer
Haus Nr. 25 (war in 1859 noch nicht gebaut): Leonhard Rausch, deutscher Maler und Kupferstecher, um 1875, nachweislich Eigentümer 1885
Haus Nr. 26: Moritz Ulffers, deutscher Maler und Lithograf, um 1863;[31]August Jernberg, schwedischer Maler, hatte dort sein Atelier;[32]Olof Jernberg, deutscher Maler, von 1865 bis 1868 im Haus seines Vaters August Jernberg; Juliette Wagner, Malerin hatte hier um 1905 ihr Atelier
Haus Nr. 27: Moritz Ulffers, deutscher Maler und Lithograf, wohnte dort ab 1856, bevor er in Nr. 26 umzog;[33]Otto Rethel, deutscher Maler, wohnte dort um 1859; Wilhelm Porttmann, deutscher Maler, um 1865
Haus Nr. 28: August Leu, deutscher Maler, um 1859 Eigentümer;[34] Hugo Haniel (1854–1896), Miteigentümer der Maschinenfabrik Haniel & Lueg, wohnte dort um 1890[35]
Peter Hüttenberger: Die Entwicklung zur Großstadt. In: Hugo Weidenhaupt (Hrsg.): Düsseldorf, Geschichte von den Ursprüngen bis ins 20. Jahrhundert Band 2. Patmos, Düsseldorf 1988, ISBN 3-491-34221-X, S. 512.
Peter Hüttenberger: Düsseldorf in der Weimarer Republik. In: Hugo Weidenhaupt (Hrsg.): Düsseldorf, Geschichte von den Ursprüngen bis ins 20. Jahrhundert Band 3. Patmos, Düsseldorf 1988, ISBN 3-491-34221-X, S. 278.
„Dr. Gustav von Eckenbrecher, praktischer Arzt, in Düsseldorf, Jägerhofstrasse 23“. Patentliste vom 13. März 1879, Nr. 5031. In: Patentblatt Nr. 12, 20. März 1879, S. 111.