Iván Eröd erhielt im Alter von 4 Jahren den ersten Klavierunterricht durch seine Mutter. Später wurden György Kálmán, Magda Káldi und Kadosa Pál seine Lehrer.[3] Von 1951 bis 1956 studierte er an der Budapester Musikhochschule „Ferenc Liszt“ Klavier bei Pál Kadosa und Komposition bei Ferenc Szabó. Außerdem besuchte er die Vorlesung „Ungarische Volksmusik“ von Zoltán Kodály. Nach dem Scheitern des ungarischen Volksaufstandes 1956 emigrierte er im Dezember nach Österreich, wo er in Oberösterreich in ein Flüchtlingslager kam. Nach einer Woche ging er nach Linz und dann weiter nach Wien, wo er dann bis 1975 lebte.[4]
Von 1962 bis 1968 war er als Solokorrepetitor und Studienleiter an der Wiener Staatsoper und bei den Wiener Festwochen tätig. Während fünf Jahrzehnten hatte Eröd weltweit rund 500 Auftritte (Solorezitalkonzerte, Liedbegleitung von Rudolf Schock und anderen sowie als Ensemblemitglied).
Nach einer kurzzeitigen Gastprofessur an der Wiener Musikhochschule wurde Eröd ab 1989 ordentlicher Professor für Tonsatz (Harmonielehre und Kontrapunkt) an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Nachdem er 2004 eine Gastprofessur an der Budapester Franz-Liszt-Musikakademie innegehabt hatte, wurde er 2009 zum Mitglied der Széchenyi Akademie der Künste (Széchenyi Irodalmi és Művészeti Akadémia) ernannt.
Iván Eröd starb im Juni 2019 im Alter von 83 Jahren in einem Wiener Krankenhaus an den Folgen eines Schlaganfalls vor einer geplanten Operation.[1][2][6] Er wurde auf dem Neustifter Friedhof bestattet.[7]
Seit 1969 war Eröd mit Marie-Luce Guy verheiratet. Aus der Ehe stammten drei Söhne und zwei Töchter: der Opernsänger Adrian Eröd, die Schauspielerin Juliette Eröd,[8] der Fagottisten Leonard Eröd, der Dirigent Raphael Schlüsselberg und die Lehrerin Natalie Dluhos.[9][10]
Mehrere Familienmitglieder von Iván Eröd wurden 1944 von den Nazis in ein Konzentrationslager deportiert. Sein Bruder und die Großeltern wurden in den Konzentrationslagern Buchenwald und Auschwitz ermordet.[5]
Österreichische Musik der Gegenwart Nr. 50 - Gesellschaft zur Förderung österreichischer Musik, 830 004-2 (CD, 1995): Vox Lucis op.56, Schnappschüsse op.52, Minnesota Sinfonietta op. 51, 2. Trio für Violine, Violoncello und Klavier op. 42 (John Shirley-Quirk-Bariton; Ensemble Kontrapunkte/Peter Keuschnig, ORF-Symphonieorchester; Pinchas Steinberg/Haydn-Trio Wien)
Classic amadeo, 419 71-1 (LP, 1985): Krokodilslieder für Bariton und Kammerorchester op. 28, Violakonzert op. 30, Drei Stücke für Violine solo op. 27 (Heinz Karl Gruber, Bariton; Pro Arte Kammerorchester; Thomas Riebl, Viola; NÖ Tonkünstlerorchester/Milan Horvat, Ernst Kovacic, Vl.)
Casablanca Edition Moderne (CD CASA 001): Vier Stücke für Klavier op.8, Studien für Streichorchester op. 33 (Janna Polyzoides-Pn, Wiener Kammerphilharmonie/Claudius Traunfellner u.a.)
Österreichische Komponisten der Gegenwart: Iván Eröd: Hommage à Beethoven Op. 24, Ricardo Bru-Violoncello (KKM CD 3099-2)
Iván Eröd: 1. Violinsonate Op. 14, Ernst Kovacic-Vl; Iván Eröd-Pn (LP Dokureihe des ÖKB, Preiser SPR 10043)
Iván Eröd: Sonata Milanese op. 47 für Fagott und Klavier, Frank Morelli-Fag., Gilbert Kalish-Pn ("From the Heart - 20th Century Music for Bassoon and Piano": CD MSR Classics/MS 1458)
Iván Eröd: Alterslaunen op. 86 - Mitglieder des Staatsorchesters Stuttgart ("Revue de Cuisine" - Staatsoper Stuttgart, CD, 2011)
Iván Eröd: Sonata Milanese op. 47 für Fagott und Klavier: David Seidel-Fag., Herbert Rüdisser-Pn ("David Seidel - Bassoon and Piano": Classic Concert Records CD, 2008)
Iván Eröd: Divertimento für Blechbläser und Schlagzeug op. 20: Großes Bläserensemble der Hochschule für Musik Graz; Hans Meister (F. Schulz, Freiburg-Tiengen, LP Nr. 48129/30)
Joseph Haydn: Sonaten für Klavier Hob XVI/46,32,23,41,48,49,50,51,52 (2 CDs Gramola 98862/63)
Arnold Schönberg: Pierrot lunaire op. 21 - Marie-Thérèse Escribano, Sopran, Ensemble die reihe, Dirigent: Friedrich Cerha (Vox turnabout TV 34315)
Rudolf Schock-Ten: Acht Lieder von Robert Schumann, Johannes Brahms: Meine Liebe ist grün, O liebliche Wangen, Minnelied, Alte Liebe, Dein blaues Auge, Wie bist du, meine Königin, Botschaft, Unbewegte laue Luft - Antonin Dvorak: Acht Liebeslieder op. 83 - Richard Strauss: Heimliche Aufforderung, Ich trage meine Minne, Freundliche Vision, Ständchen, Allerseelen, Heimkehr, Ach weh mir unglückhaftem Mann, Traum durch die Dämmerung (2 LPs Eurodisc 27 839 XCK)
Franz Schubert: Die Winterreise, Rudolf Schock-Ten, Iván Eröd-Pn (2 LPs Eurodisc 80 914 XK)
Lieder und Balladen von Carl Loewe: Die Uhr, Der Nöck, Heinrich der Vogler, Meeresleuchten, Prinz Eugen, der edle Ritter, Odins Meeresritt, Spirito santo, Tom der Reimer, Der Sänger, Mein Herz, Herr Olaf - Rudolf Schock-Ten, Iván Eröd-Pn (Ariola 202 595-366)
Robert Schumann: Dichterliebe, Der arme Peter, Belsazar, Die beiden Grenadiere - Rudolf Schock-Ten, Iván Eröd-Pn (Eurodisc 88 117 KK)
Johannes Brahms: Wiegenlied, Sandmännchen, Franz Schubert: Wiegenlied, Carl Maria von Weber: Wiegenlied - Rudolf Schock-Ten, Iván Eröd-Pn (Eurodisc 41 533 CK - Single)
Christian Heindl: Iván Eröd – Biographie. (Mementodes Originals vom 4. Oktober 2011 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.doblinger-musikverlag.at (PDF; 1,2 MB) doblinger-musikverlag.at; abgerufen am 8. April 2021.