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italienischer Dichter Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Giuseppe Ungaretti (* 10. Februar 1888 in Alexandria; † 2. Juni 1970 in Mailand) war ein italienischer Schriftsteller und Lyriker.
Giuseppe Ungaretti wurde in Alexandria (Ägypten) geboren, wo sein aus Lucca[1] stammender Vater am Bau des Suezkanals beteiligt war. Ungaretti studierte ab 1912 in Paris an der Sorbonne, und zwischenzeitlich auch in Italien. Während dieser Zeit lernte er verschiedene Künstler kennen (Apollinaire, Max Jacob, Derain, Picasso, Braque, Peguy, Bergson). Im Ersten Weltkrieg war Ungaretti seit 1914 als Soldat im 19. italienischen Infanterieregiment – zumeist an der österreichischen Front – eingesetzt.[1] Von 1921 bis 1936 arbeitete er in Rom im Außenministerium und als Korrespondent für verschiedene Zeitschriften.[2] Anschließend übernahm er ab 1937 an der brasilianischen Universität von São Paulo den Lehrstuhl für italienische Literatur. Der Tod seines neunjährigen Sohnes Antonio im Jahr 1942 war der Grund für Ungarettis Rückkehr nach Italien. An der römischen Universität wurde dann für ihn ein Lehrstuhl eingerichtet.[1]
Im Jahre 1916 entstanden seine ersten Texte Il porto sepolto (Allegria di naufragi, Sentimento del tempo). Darin war er von den französischen Futuristen beeinflusst. Ungaretti selbst nannte Giacomo Leopardi als einen lebenslänglichen Begleiter in seinem Schaffen.[3] Nach dem Tod des Sohnes schrieb Ungaretti Giorno per giorno.
Ungaretti war mit seiner dunklen Lyrik führender Vertreter des literarischen Ermetismo. Seine Gedichte wurden von Autoren wie Ingeborg Bachmann, Hilde Domin und Paul Celan ins Deutsche übersetzt. „M'illumino / d'immenso“ ist das kürzeste und berühmteste Gedicht, mit dem Giuseppe Ungaretti am 26. Januar 1917 in Santa Maria La Longa zunächst unter der Überschrift „Cielo e mare“, später „Mattina“ einen Höhepunkt an Minimalismus erreichte.[4] Ingeborg Bachmanns Übertragung dieser vier Wörter lautet: „Ich erleuchte mich / durch Unermeßliches“.[5] Christoph Wilhelm Aigner nahm das Gedicht in seine Ausgabe mit Übersetzungen von Gedichten Ungarettis nicht auf. Er begründete seine Entscheidung, dass „von einem derart komprimierten Gebilde, das stark von den Vokalen und dem Rhythmus seiner Sprache genährt wird, bei jeglicher Übertragung ins Deutsche nicht viel mehr als eine Behauptung übrigbleibt“.
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