israelischer Mathematiker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Israel Gohberg (hebräisch ישראל גוכברג; russisch Израиль Цудикович Гохберг; * 23. August 1928 in Tarutino, Bessarabien; † 12. Oktober 2009 in Kfar Saba) war ein sowjetisch-israelischer Mathematiker, der sich mit Funktionalanalysis und Matrizentheorie beschäftigte.
Gohberg ging in Frunse (heute: Bischkek) in Kirgisien zur Schule. Danach studierte er an der 1945 gegründeten Universität Kischinjow in der Moldawischen SSR und an der Leningrader Universität, wo er 1954 bei Mark Krein promovierte (Kandidatenarbeit).
Er habilitierte sich an der Lomonossow-Universität in Moskau (russisch: Doktor der Wissenschaften). Danach lehrte er an der Pädagogischen Hochschule in Belzy und in Soroki in Moldawien, bevor er Professor in Kischinjow wurde und Mitglied der moldawischen Akademie der Wissenschaften (1964).
1969 beschloss er, nach Israel auszuwandern, er und seine Familie erhielten aber erst 1974 Visa. In Israel war er Professor an der Universität Tel Aviv und am Weizmann-Institut in Rehovot. 1983 wurde er Professor an der Vrije Universiteit Amsterdam. Er war unter anderem Gastprofessor an der University of Calgary und der University of Maryland in College Park.
Gohberg beschäftigte sich mit Integralgleichungen und Operatortheorie. Er war Mitbegründer der Zeitschrift „Integral Equations and Operator Theory“. Er veröffentlichte über 500 Arbeiten und betreute über 40 Doktoranden.
1992 erhielt er den Humboldt-Forschungspreis, 2008 den Mark-Grigorjewitsch-Krein-Preis. Einen Ehrendoktor erhielt er 1997 von der TU Darmstadt, 2001 von der TU Wien, 2002 von der Universität des Westens Timișoara und 2008 vom Technion. Seit 1985 war er auswärtiges Mitglied der Königlich Niederländischen Akademie der Wissenschaften (KNAW).[1] 1993 erhielt er den Hans-Schneider-Preis.
Gohberg lebte mit seiner Frau Bella und ihren beiden Töchtern[2] in Ra’anana; er starb nach längerer Krankheit im Meir-Krankenhaus von Kafr Saba.[3]
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