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Isobutanal

organische Verbindung, Aldehyd, Zwischenprodukt Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Isobutanal
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Isobutanal (nach IUPAC-Nomenklatur: 2-Methylpropanal, auch als Isobutyraldehyd bekannt) ist eine organisch-chemische Verbindung aus der Stoffgruppe der Aldehyde. Neben dem verzweigten Isobutanal existiert noch die isomere Verbindung Butanal (Butyraldehyd). Isobutanal ist ein Zwischenprodukt der chemischen Industrie.

Schnelle Fakten Strukturformel, Allgemeines ...
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Vorkommen

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Bananen enthalten natürlicherweise Isobutanal

Isobutanal ist u. a. ein natürlicher Bestandteil in Bananen,[5] Spanischem Pfeffer,[6] Lavendel (Lavandula x intermedia),[6] und Pelargonien (Pelargonium graveolens)[6]. Daneben kommt Isobutanal als Aromastoff in Honig vor.

Gewinnung und Darstellung

Großtechnisch wird Isobutyraldehyd durch Hydroformylierung von Propen mithilfe metallorganischer Cobalt- oder Rhodiumverbindungen als Katalysator bei Temperaturen von 130 – 160 °C und Drücken von 100 – 200 bar hergestellt.[7][8]

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Synthese von Isobutanal

Darüber hinaus kann es durch Oxidation von Isobutanol (2-Methylpropan-1-ol) synthetisiert werden. Diese Methode findet jedoch keine Anwendung, da Isobutanol technisch erst durch Reduktion (Hydrierung) von Isobutanal hergestellt wird. Isobutanal entsteht außerdem bei der thermischen Zersetzung von Isobutylidendiharnstoff.

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Eigenschaften

Physikalische Eigenschaften

Isobutanal ist eine leicht flüchtige, lichtempfindliche, luftempfindliche, leichtentzündliche, farblose Flüssigkeit mit stechendem Geruch, welche mäßig löslich in Wasser ist. Sie siedet bei Normaldruck bei 64 °C.[2] Die molare Verdampfungsenthalpie beträgt am Siedepunkt 33,4 kJ·mol−1.[9] Die Dampfdruckfunktion ergibt sich nach Antoine entsprechend log10(P) = A−(B/(T+C)) (P in bar, T in K) mit A = 3,87395, B = 1060,141 und C = −63,196 im Temperaturbereich von 286 bis 336 K.[10] Sie besitzt eine dynamische Viskosität von 0,5 mPa·s.[2]

Sicherheitstechnische Kenngrößen

Isobutanal bildet leicht entzündliche Dampf-Luft-Gemische. Die Verbindung hat einen Flammpunkt bei −24 °C.[2][11] Der Explosionsbereich liegt zwischen 1,6 Vol.‑% (47 g/m3) als untere Explosionsgrenze (UEG) und 11 Vol.‑% (330 g/m3) als obere Explosionsgrenze (OEG).)[2] Die Grenzspaltweite wurde mit 0,92 mm bestimmt.[2][11] Es resultiert damit eine Zuordnung in die Explosionsgruppe IIA.[2] Die Zündtemperatur beträgt 165 °C.[2][11] Der Stoff fällt somit in die Temperaturklasse T4.

Verwendung

Zusammenfassung
Kontext

Isobutanal ist ein Ausgangsmaterial zur Herstellung von Valin durch die Strecker-Synthese:

Isobutanal reagiert mit Ammoniak und Cyanwasserstoff zu Valin und Wasser.

sowie von Neopentylglycol über eine Cannizzaro-Reaktion. Außerdem kann es bei der Knoevenagel-Reaktion eingesetzt werden.

Weiterhin ist es ein Zwischenprodukt für Arzneistoffe (z. B. D-Penicillamin[12]) und von Schädlingsbekämpfungsmitteln.

Ein großer Teil wird auch durch katalytische Hydrierung zu Isobutanol weiterverarbeitet.[7]

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Einzelnachweise

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