Der Überlieferung nach soll der Tempel im Jahr 728 auf Wunsch des Kaisers Shōmu errichtet worden sein. Ursprünglich soll der Tempel Anyō-ji (安養寺) geheißen haben und hatte dann ab 813 den heutigen Namen Ishite-ji.
Man betritt den Tempel durch einen überdeckten Gang. An dessen Ende befindet sich das
Tempeltor Niō-mon (仁王門; 1 auf dem Plan), das als Nationalschatz registriert ist. Es stammt aus dem Jahr 1318, hat ein Sattelwalmdach, das mit Ziegeln gedeckt ist und zeigt einen altjapanischen Stil. Zwischen den horizontalen Balken im mittlere Durchgang dient ein „Krötenbauch“ (蟇股Kaerumata) als Zwischenstütze. Die beiden Tempelwächter (金剛力士Kongō rikishi) sind als Kulturgut der Präfektur registriert.
Die Haupthalle (本堂, Hondō; Wichtiges Kulturgut Japans, im Folgenden mit ◎ gekennzeichnet; 2) voraus stammt aus der mittleren Kamakura-Zeit. Sie ist im sogenannten japanischen Stil ausgeführt, hat ein vereinfachtes Sattelwalmdach, das mit Ziegeln gedeckt ist.
Die Daishidō (大師堂; 3), die Halle, die dem Tempelgründer gewidmet ist, steht rechts von der Haupthalle und ist mit dieser mit einem Gang verbunden.
Die „dreistöckige Pagode“ (三重塔Sanjū-no-tō; 4) steht rechts von der Haupthalle. Sie ist 24,1m hoch und ist mit Ziegeln gedeckt. Die Grundstruktur folgt ebenfalls dem japanischen Stil, aber ihre Tragebalken zeigen zum Teil Merkmale des Daibutsu-Stils.
Der Glockenturm (鐘楼Shōrō; 5) stammt aus dem Jahr 1333. Er besitzt ein ausladendes Sattelwalmdach, das mit Schindeln gedeckt ist. Die Tempelglocke (梵鐘Bonshō; ◎) wurde 1251 gegossen.
Die „Goma-Halle“ (護摩堂-dō; ◎; 6) hat einen quadratischen Grundriss und ist mit Kupferblech gedeckt. Sie stammt aus der Muromachi-Zeit.
Die „Kariteimo-Gebetsstätte“ (訶梨帝母天堂Kariteimo-tendō; ◎; 7), in der die Heilige Kariteimo, eine Art Maria mit Kind, verehrt wird, befindet sich an der Nordostecke des Tempelgeländes. Im Volksmund wird sie, die Schwangeren zur glücklichen Geburt verhilft, „Heilige Kishimojin“ (鬼子母神) genannt. Die kleine, nur ein Ken, also etwa 0,6 × 1,50m breite Gebetsstätte ist mit Zedernschindeln gedeckt und im sogenannten „Misedana-Stil“ (見世棚造-zukuri) errichtet.[1]
Auf der westlichen Seite steht die „Amida-Halle“ (阿弥陀堂-dō; 8) und unten an der Straße eine Steinstupa (五輪塔Gorintō; ◎; 9). Im Südosten schließt sich der Untertempel Jizō-in (地蔵院) an, im Nordosten der Friedhof (F).
Im Osten des Geländes befindet sich das Schatzhaus, das Objekte und Bilder aufbewahrt, die teilweise als wichtiges Kulturgut der Präfektur registriert sind.
Eingangstunnel
Tempeltor
Blick von innen zum Tempeltor
Dreistöckige Pagode
Goma-Halle
Kariteimo-Gebetsstätte
Ehime-ken kotogakko kyoiku kenkyukai rekishi bukai (Hrsg.): Ishite-ji. In: Ehime-ken no rekishi sampo. Yamakawa Shuppan, 2006, ISBN 978-4-634-24638-6, S. 18–20.
Oguri, Doei: Kukai. Shikoku hachijuhachi kosho no arukikata. Chukei no Bunko, 2011. ISBN 978-4-8061-4067-2.
Diese kleinen Gebetsstätte steht in der Regel in der Nähe des Haupttempels. Charakteristisch ist, dass sie keine Stufen besitzt. Misedana-zukuri.JAANUS – Japanese Architecture and Art Net User System,abgerufen am 10.März 2017(englisch).