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Lehre von gesungenen Hymnen und Kirchenliedern und Hymnendichtung Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Hymnologie (von altgriechisch ὕμνος hýmnos „Tongefüge, Hymne“ und -logie) ist die Lehre von gesungenen Hymnen und Hymnendichtung. Der Wissenschaftler, der die Hymnologie vertritt und erforscht, heißt Hymnologe.
Zentraler Forschungsgegenstand ist – nach Christoph Albrecht – das Kirchenlied mit seinen Textdichtern und Melodisten und in einem weiteren Sinn das Gesangbuch der verschiedenen Kirchen in der Kirchengeschichte und Gegenwart.[1] Albrecht definiert:
„Hymnologie ist die Lehre vom Kirchenlied. Weil sie es sowohl mit seiner textlichen als auch mit seiner melodischen Gestalt zu tun hat, ist sie einerseits ein Teilgebiet der theologischen Forschung, andererseits ein Stück Musikwissenschaft.“
Im theologischen Fächerkanon ist die Hymnologie eine Teildisziplin der Praktischen Theologie. Auch ökumenische Aspekte spielen hinein, weil Kirchenlieder oft die Konfessionsgrenzen überspringen und sprengen. Die Hymnologie ist ein wesentliches Fach bei jeder Kirchenmusikerausbildung und bei der Pastoren- bzw. Vikarsausbildung.
Neben liturgiewissenschaftlichen und kirchenhistorischen Elementen fließen in die Lehre und Forschung der Hymnologie auch Erkenntnisse der Ästhetik, der Poetik, der Germanistik und Philologie, der Musikwissenschaft und der Volkskunde ein. In letzter Zeit ist die lebensweltliche Ethnografie als neue Forschungsrichtung hinzugekommen. Dieser neue Zweig bedeutet, dass nicht nur historisch geforscht wird, sondern das aktive Singen einbezogen ist. Exemplarisch wird auf die „Erlebnisorientierte Liedanalyse“ von Jochen Kaiser verwiesen.
Hymnologie bedenkt somit auch die Rezeption von Kirchenliedern und Gesängen im Gottesdienst und ist letztlich eine Nachbardisziplin der Liturgik. Sie reflektiert dabei die Rolle der versammelten Gemeinde als einer Gemeinschaft von Singenden.
Eine bedeutende wissenschaftliche Fachorganisation ist die Internationale Arbeitsgemeinschaft für Hymnologie, mit deren Hilfe internationale Gesangbücher wie zum Beispiel Unisono (1997) und Colours of Grace (2006) entwickelt wurden.
Seit 1947 nimmt sich die Künstlervereinigung TAKT der Entwicklung des neuen Kirchenliedes an.
Ebenfalls 1947 entstand die katholische Werkgemeinschaft Lied und Musik mit dem gleichen Anliegen der Erneuerung des Kirchlichen Liedgutes und traf sich zu jährliche Tagungen.
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