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deutscher Architekt Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Hugo Eberhardt (* 2. Mai 1874 in Furtwangen im Schwarzwald; † 8. April 1959 in Miltenberg) war ein deutscher Architekt.
Seine gestalterische Tätigkeit begann er als Innenausstatter von Schiffen des Norddeutschen Lloyd. 1903 leitete er im Auftrag des Württembergischen Kultusministeriums Ausgrabungen am Asklepieion von Kos. 1904 wurde er Stadtbauinspektor in Frankfurt am Main. 1905 erhielt Eberhardt von Gustav Pielenz, dem Generaldirektor der Firma Knorr, den Auftrag, die Villa Pielenz in Heilbronn zu errichten, in der Folge erhielt er auch Aufträge für die Villen Plappert und Berberich in Heilbronn.[1] Die Villa Berberich an der Karlstraße 141 in Heilbronn wurde 1905/6 als Wohnhaus für den Kaufmann Carl Berberich erbaut.[2]
Er führte mit seinen Heilbronner Villen die englische Landhausarchitektur in der Region ein. 1907 wurde Eberhardt Leiter der Technischen Lehranstalten Offenbach am Main (heute Hochschule für Gestaltung). Aus der Lehrmittelsammlung gründete er 1917 das Deutsche Ledermuseum, das er bis zu seinem Tod leitete und das von seinem Assistenten, dem Architekturhistoriker Günter Gall, für die folgenden 30 Jahre übernommen wurde.[3][4] Er war auch als Berater für Goldpfeil tätig.
In Offenbach am Main baute Eberhardt größere Gebäude: Das Verwaltungsgebäude der Heyne-Fabrik, das Verwaltungsgebäude der Allgemeinen Ortskrankenkasse und das Gebäude der heutigen Hochschule für Gestaltung.
Eine lebenslange Freundschaft verband ihn mit dem Forscher Sven Hedin und dem Offenbacher Juristen und Kunstsammler Siegfried Guggenheim. Der spätere Bundespräsident Theodor Heuss, der wie Eberhardt Mitglied des Deutschen Werkbundes war, lobte seinen Reichtum an Gestaltung, Sachlichkeit und seinen Sinn für zweckmäßige Materialauswahl. Ein Schüler von Eberhardt war der Architekt Ernst Balser.
Eberhardt verweigerte sich nach 1933 nicht der Zusammenarbeit mit den nationalsozialistischen Machthabern. Trotzdem büßte die Schule in Offenbach an Bedeutung ein, verlor den Fachbereich Maschinenbau und wurde zur Meisterschule des Deutschen Handwerks abgestuft. Zum 1. April 1940 trat Eberhardt in die NSDAP ein (Mitgliedsnummer 8.007.681).[5]
Die letzte Ruhestätte des Architekten befindet sich im Deutschen Ledermuseum in Offenbach, wo dessen Urne hinter einer Grabwand verwahrt wird.[6]
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