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deutscher Historiker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Horst Schneider (* 25. Oktober 1927 in Penzig, Kreis Görlitz; † 23. Mai 2018)[1] war ein deutscher Historiker, Autor und SED-Funktionär. Schneider war Stadtverordneter der PDS in Dresden.
Schneider wurde als Sohn eines Glasmachers in Penzig, unweit von Görlitz geboren. Kindheit und Jugend verbrachte er in Görlitz. Im Zweiten Weltkrieg war er ab September 1943 als Luftwaffenhelfer eingesetzt, von Dezember 1944 bis April 1945 war er Soldat. Im Dezember 1945 kehrte er nach Hause zurück.
Schneider trat im März 1946 in die KPD ein und wurde nach deren Zwangsvereinigung mit der SPD im Folgemonat SED-Mitglied. Außerdem gehörte er der FDJ an. Er besuchte 1946 einen Neulehrerausbildungskurs und wurde bis 1953 Neulehrer, Lehrer und schließlich Direktor einer Schule in Niesky. 1954 nahm er an einem Einjahreslehrgang an der Zentralschule des SED-Zentralkomitees in Erfurt teil.
Von 1955 bis 1990 arbeitete Schneider mit Unterbrechungen an der Pädagogischen Hochschule „Karl Friedrich Wilhelm Wander“ Dresden (PH), die bis 1967 ein Pädagogisches Institut war. Dabei wirkte er von 1955 bis 1957 und von 1963 bis 1967 jeweils als hauptamtlicher SED-Parteisekretär. Von 1957 bis 1961 hatte er eine planmäßige wissenschaftliche Aspirantur am Institut für Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED in Ost-Berlin inne. Von 1961 bis 1963 unterrichtete er als Lehrer am Pädagogischen Institut Dresden. 1963 promovierte er bei Horst Lehfeld und Gerhard Liebig über Die Aktionen der britischen Friedensbewegung im Kampf für die allgemeine Abrüstung und einen Friedensvertrag mit Deutschland, gegen die Atomstrategie der NATO und die ausländischen Militärstützpunkte.
Schneider war von 1964 bis 1990 Mitglied des Präsidiums der Liga für die Vereinten Nationen der DDR.[2]
Ab September 1967 war Schneider Dozent für die „Geschichte des sozialistischen Weltsystems“ an der PH Dresden. 1970 übernahm er als Konsul die Leitung der Auslandsvertretung der DDR in Tansania-Sansibar. 1973 kehrte er als Dozent an die PH Dresden zurück. 1977 erfolgte dort seine Promotion B zum Thema Der imperialistische Charakter und die aggressive Zielstellung der Politik der BRD gegenüber der ČSSR Ende der sechziger Jahre, unter besonderer Berücksichtigung des Inhalts und der Methoden der ideologischen Diversion.
Von September 1980 bis 1984 war Schneider zunächst außerordentlicher, ab September 1984 dann ordentlicher Professor für „Allgemeine Geschichte der neuesten Zeit“. Von 1978 bis 1985 war er außerdem Direktor der Sektion Freundschaftspionierleiter/Geschichte bzw. Germanistik/Geschichte/Kunsterziehung. Von 1986 bis 1989 leitete er als Direktor die Sektion Marxismus-Leninismus an der PH Dresden. 1984 erhielt er den Vaterländischen Verdienstorden in Gold. 1990 wurde er entlassen.
Schneider war von 1990 bis 1994 für die PDS Mitglied der Dresdner Stadtverordnetenversammlung und dort Alterspräsident. Ab 1997 gehörte er dem „Ältestenrat“ beim Vorsitzenden der PDS an und ab 1999 dem Vorstand des Marxistischen Forums Sachsen bei der PDS.
Sein Buch Das Gruselkabinett des Dr. Knabe(lari) – gemeint war der Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen Hubertus Knabe – wurde von Karl Wilhelm Fricke als „denunziatorische Schmähschrift“ bezeichnet, die „den Stasi-Geschichtsrevisionismus mit bemerkenswerter Offenheit einfordert“.[3]
Durch von Schneider gelieferte Informationen wurde der Historiker Michael Richter als Stasi-IM enttarnt.[4] Darüber hinaus setzte sich Schneider kritisch mit dem Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung in Dresden auseinander.[5]
Schneider gehörte zu den ständigen Autoren der kommunistisch-sozialistischen Monatsschrift „RotFuchs“.
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