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deutscher Psychiater, Neurologe und Autor Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Horst Geyer (* 30. März 1907 in Jena; † 4. Juli 1958 in Oldenburg (Oldb)) war ein deutscher Psychiater, Neurologe, Hirnforscher und Rassenhygieniker.
Horst Geyer war der Sohn des Arztes Fritz Geyer (1878–1940).[1] Er verbrachte seine Kindheit und Jugend in Oldenburg. Nach dem Abitur begann er an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Medizin zu studieren. 1927 wurde er im Corps Hasso-Borussia Freiburg recipiert.[2] Als Inaktiver wechselte er an die heimatliche Friedrich-Schiller-Universität Jena, die Ludwig-Maximilians-Universität München, die Universität Wien, die (noch nicht umbenannte) Friedrichs-Universität Halle und die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.[3] In Kiel wurde er 1932 zum Dr. med. promoviert.[4] Nach der Facharztausbildung zum Psychiater und Neurologen war er bis 1933/34 Assistent an der Universitätsnervenklinik Kiel. Er nahm vom 1. November 1934 bis zum 1. Juli 1935 am ersten rassehygienischen Lehrgang im Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik (KWI-A) teil. Danach war er an diesem Institut der einzige Assistent des Rassenhygienikers Fritz Lenz. Zum 1. Mai 1937 trat er der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 5.386.306).[5] Er war auch Mitglied der SS, soll jedoch nach Peter Emil Becker (Vortrag aus dem Jahr 1999) angeblich aus dieser NS-Organisation wegen seines jüdischen Großvaters ausgeschlossen worden sein.[6] Er habilitierte sich 1939 für Psychiatrie und Neurologie an der Universität Berlin. Sein Forschungsinteresse galt zunächst von 1937 bis 1940 im Rahmen der Zwillingspathologie den neurodegenerativen Erkrankungen, dem Down-Syndrom, der Epilepsie sowie „Schwachsinnszuständen“ bei Kindern.[7] Er wechselte noch 1939 als Oberarzt an die Nervenklinik in Düsseldorf-Grafenberg. Während des Zweiten Weltkrieges war Geyer als Sanitätsoffizier in Frankreich und der Sowjetunion und zuletzt in leitender Funktion in der Neurologischen Abteilung am Luftwaffenlazarett Halle-Dölau eingesetzt.[3] Von 1943 bis 1945 leitete Geyer die Abteilung für Psychologie, Neurologie und Psychiatrie am Institut für Rassenbiologie und Rassenhygiene der Medizinischen Fakultät der Universität Wien unter dem Ordinarius für Erb- und Rassenbiologie Lothar Loeffler.[8] Noch 1945 wurde er an der Universität Wien zum außerordentlichen Professor ernannt.[9] Nach Kriegsende war Geyer ab 1946 als niedergelassener Nervenarzt in Oldenburg tätig. Daneben war er ab 1948 Chefarzt an der nachmaligen Karl-Jaspers-Klinik Wehnen in Bad Zwischenahn.[3] Einer breiteren Öffentlichkeit wurde er durch sein Buch Über die Dummheit: Ursachen u. Wirkungen d. intellektuellen Minderleistung des Menschen bekannt.
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