Loading AI tools
deutscher Historiker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Horst Carl (* 17. Februar 1959[1] in Aachen) ist ein deutscher Historiker. Er lehrt als Professor für die Geschichte der Frühen Neuzeit an der Justus-Liebig-Universität Gießen.
Horst Carl legte 1977 das Abitur am humanistischen Kaiser-Karls-Gymnasium in Aachen ab. Von 1978 bis 1984 studierte er Geschichte, Philosophie und Neuere deutsche Literaturwissenschaft an den Universitäten Bonn und Tübingen. Dort promovierte er 1989 bei Volker Press mit einer Arbeit zur Okkupation der preußischen Westprovinzen im Siebenjährigen Krieg. Von 1990 bis 1997 war er an der Universität Tübingen als wissenschaftlicher Assistent tätig. 1998 erfolgte die Habilitation für Mittlere und Neuere Geschichte mit einer Studie zur Geschichte des Schwäbischen Bundes. Nach einer Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Tübinger Sonderforschungsbereich (SFB) „Kriegserfahrungen“ (1998–2001) und einer Gastdozentur an der Université Aix-Marseilles III wurde er 2001 auf den Lehrstuhl für Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Gießen berufen. Dort beteiligte er sich, teilweise in leitenden Funktionen, an Forschungsverbünden wie dem SFB „Erinnerungskulturen“, dem Graduiertenkolleg „Transnationale Medienereignisse“, der Forschergruppe „Gewaltgemeinschaften“ und dem Graduiertenzentrum Kulturwissenschaften (GCSC – International Graduate Centre for the Study of Culture). Seit 2018 ist er Sprecher des von den Universitäten Gießen und Marburg getragenen SFB 138 „Dynamiken der Sicherheit“.
Die wissenschaftlichen Schwerpunkte der Forschungen von Horst Carl liegen im Bereich der Sozial- und Verfassungsgeschichte des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, das er vor allem als föderales System kollektiver Sicherheit in der Tradition spätmittelalterlicher Landfriedensorganisationen interpretiert, sowie im Bereich einer sozial- und kulturgeschichtlich erweiterten Militärgeschichte. Besondere Bedeutung kommt dabei neuzeitlichen Okkupationssituationen sowie der Rolle von Adel, Söldnern und Kriegergruppen als Gewaltakteuren in frühneuzeitlichen Kriegen zu.
2003 erhielt Carl für seine Habilitationsschrift Der Schwäbische Bund 1488–1534 den Schillerpreis der Stadt Marbach am Neckar. Er ist seit 2003 Mitglied der Historischen Kommission für Hessen, der Hessischen Historischen Kommission und Mitglied der Vereinigung für Verfassungsgeschichte. Er ist Mitherausgeber einschlägiger wissenschaftlicher Reihen („Krieg in der Geschichte“ bei Brill Schöningh/Paderborn; „Politiken der Sicherheit/Politics of Security“ bei NOMOS/Baden-Baden).
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.