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genetisch verwandte Sprachen, die vor allem in Südchina, aber auch in Nordvietnam, Laos und Thailand gesprochen werden Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Hmong-Mien- oder Miao-Yao-Sprachen bilden eine kleine Gruppe genetisch verwandter Sprachen, die vor allem in Südchina, aber auch in Nordvietnam, Laos und Thailand gesprochen werden. Dazu gehören etwa 20 Sprachen mit rund 14–15 Millionen Sprechern.[1] Hmong (Miao) und Mien (Yao) bilden die beiden Hauptzweige dieser Sprachfamilie. Eine weitere Sprache – das She oder Ho Nte – könnte einen dritten Zweig darstellen.
Miao ist die chinesische Bezeichnung dieser Volksgruppe(n); Selbstbezeichnungen sind Hmôngz/Môngz, Hmoob, Moob, Hmub, Hmongb, Hmaob, Xongb etc.
Yao bzw. Yaao ist die chinesische bzw. thailändische Bezeichnung der anderen großen Gruppe; Selbstbezeichnungen sind Mien (in Thailand), Buod nuox [po43 no13] und Dungb nuox [tuŋ33 no13] etc. (in China).
Zu den ethnischen Gruppen siehe die Artikel Miao und Yao. Allerdings stimmen ethnische und linguistische Zuordnung nicht überein. So gibt es ethnische Yao, die Miao-Sprachen sprechen (z. B. Bunu und Baheng), oder ethnische Miao, die zu Tai-Kadai- oder chinesischen Sprachen übergegangen sind. In China zählt bei Zuordnungen zu bestimmten Minderheiten in der Regel das Ethnos, nicht die Sprache, so dass entsprechende Minoritätenzahlen selten Aufschluss über Sprecherzahlen geben.
Früher wurden die Hmong-Mien-Sprachen von manchen – vor allem chinesischen – Forschern wegen ihres Tonsprachencharakters und der großen Anzahl von chinesischen Lehnwörtern zu den sinotibetischen Sprachen gerechnet. Diese Meinung wird heute nicht mehr vertreten.
Dagegen werden die Hmong-Mien-Sprachen von einigen Forschern (z. B. Paul K. Benedict) mit den austroasiatischen, austronesischen, sinotibetischen, japanischen und den Tai-Kadai-Sprachen zu den Makrofamilien „Austrisch“ oder „Ostasiatisch“ zusammengefasst.
Stanley Starosta erstellte durch seine Analysen ein Diagramm, welches die Sprachzweige und den ungefähren Verwandtschaftsgrad der Ostasiatischen Sprachfamilie zeigt[2]:
Ostasiatisch (Yangtzean languages) |
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Diese Klassifikation ist allerdings höchst umstritten.
Hmong-Mien-Sprachen (Miao-Yao) (21 Sprachen, 6,3 Mio. Sprecher)
Die Sprachnamen in Klammern (…) sind alternative Namen. Die dialektale Gliederung der größeren Sprachen findet man mit dem angegebenen Link.
Eine etwas ausführlichere Klassifikation findet sich bei Lewis (2009)[3]: In runden Klammern ist die Anzahl der zugehörigen Sprachen, in eckigen der Sprachcode angegeben.
Hmong-Mien (38)
Die Hmong-Mien-Sprachen besitzen wie das Chinesische hauptsächlich monosyllabische Lexeme (einsilbige Wortstämme), daraus transparent gebildete Komposita (zusammengesetzte Wörter) und nur sehr wenige morphologische Affixe (Präfixe oder Suffixe zur Bildung nominaler und verbaler Formen). Grammatische Funktionen werden vor allem durch freie Partikeln ausgedrückt. Das große Phoneminventar besteht aus bis zu 50 Konsonanten (darunter Retroflexe und Uvulare, pränasalisierte, glottalisierte und aspirierte Verschlusslaute) sowie sechs Vokalen. Alle Hmong-Mien-Sprachen sind tonal, sie haben zwischen sieben und zwölf phonemisch relevante Töne. In großem Umfang wurden Wörter aus dem Chinesischen entlehnt.
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