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Schweizer Spezialarzt für Chirurgie Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Hermann H. G. Werder (* 4. Mai 1901 in St. Gallen; † 1984 in Muri bei Bern) war ein Schweizer Chirurg. Gemeinsam mit Heinrich Heusser führte er 1927 die erste kontinuierliche Peritonealdialyse am Menschen durch.[1][2]
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Werder wurde 1901 in St. Gallen als Sohn eines Hochschullehrers für Handelswissenschaften sowie spanische, portugiesische und holländische Sprache geboren und studierte in Basel Medizin. Nach dem Erhalt seiner Approbation 1925 erfuhr er bis 1926 weitere medizinische Ausbildung bei Karl Spiro auf dem Gebiet der Physiologischen Chemie und von 1926 bis 1927 an der Chirurgischen Universitätsklinik Basel. 1927 promovierte Werder an der Universität Basel zum Thema Zur Bestimmung der Harnkolloide[3]. Neben Tätigkeiten in weiteren Kliniken wirkte er auch fünf Jahre in Allgemeinpraxis in Speicher AR. Ab 1936 war er schließlich einundreißig Jahre als Spezialarzt für Chirurgie[4] und leitender Chefarzt am Spital Grabs tätig.
Medizingeschichtliche Bedeutung erlangte Werder bereits in jungen Jahren gemeinsam mit Heinrich Heusser, als sie 1927 drei Patienten mit akutem Nierenversagen erstmals mit einer kontinuierlichen Peritonealdialyse unter Verwendung von zwei Kathetern behandelten und eine Senkung des Harnstoffspiegels im Blut nachweisen konnten.[5] Dieser biochemische Erfolg gilt als einer der Grundsteine für die heute weit verbreitete therapeutisch induzierte Peritonealdialyse am Menschen.[6][7]
Werder war Mitglied der Verbindung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte. Zu seinen Fachgebieten gehörten neben der Haupttätigkeit in der Chirurgie auch die Urologie, Gynäkologie und Geburtshilfe.
Während des Zweiten Weltkriegs war er auf Einladung von Josef Hoop maßgeblich an der Errichtung von Sanitätsstationen zur Unfallbehandlung nach Bombenangriffen im Fürstentum Liechtenstein beteiligt. Ab Mai 1965 erschien ein vierteiliger Gastbeitrag Werders zur Geschichte des Roten Kreuzes im Liechtensteiner Volksblatt (Die Zeit muss für eine Idee reif sein). Im gleichen Jahr leitete er in Buchs einen Lehrgang zur Ausbildung von zwölf neuen Hilfslehrern des Samariterbundes, darunter zwei Liechtensteiner.[8] Die Samariter-Hilfslehrer leiteten in der Schweiz und in Liechtenstein die Kurse und Übungen der Sanitäter des Zivilschutzes und wurden 1966 durch halbprofessionelle Samariterlehrer ersetzt.[9] 1967 setze sich Werder aus Altersgründen zur Ruhe.
Seine letzten Lebensjahre verbrachte Werder in Muri bei Bern, wo er 1984 verstarb. Noch bis in die 1980er Jahre hinein gehörte er zum Ärztekollegium der Rotkreuzstiftung für Krankenpflege Lindenhof Bern.[10]
Wegen seiner Mitversorgung auch Liechtensteinischer Patienten in Grabs (Liechtenstein hatte zur Wirkungszeit Werders kein eigenes Spital) richtete die Regierung des Fürstentums zu seinem Ruhestand eine zusätzliche Feier in Liechtenstein aus. Regierungsrat Andreas Vogt betonte: „Tag und Nacht sich selbst nicht schonend, war er auch für die liechtensteinischen Patienten zur Hilfe bereit, und mehr als das: Wie viele Familien aus unserem Lande kannte er, war ihnen Berater in Zeiten der Not, gab ihnen Hoffnung und Zuspruch. So darf ich ihm nicht nur danken für unsere Regierung, sondern für ungezählte Liechtensteiner einen aufrichtigen und wohlverdienten Dank aussprechen.“ Gottfried Hoby bezeichnete Werder als „grossen Humanisten“.[11]
Curt Goetz widmete Werder 1958 drei Einakter für das Theater (Die Rache, Der Herbst und Die Kommode). Goetz betonte in seiner Widmung der auch unter dem Titel Miniaturen veröffentlichten Stücke, dass dieses Alterswerk ohne Werders „chirurgische Kunst (…) nicht mehr entstanden wäre“ und setzte hinzu: „Möge die Literatur ihm (Werder) verzeihen.“[12] Die Stücke wurden international aufgeführt, erschienen bearbeitet auf Tonträgern und im Radio und wurden für das Fernsehen verfilmt.
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