Herbert Marshall
englischer Filmschauspieler Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Herbert Marshall (* 23. Mai 1890 in London; † 22. Januar 1966 in Beverly Hills, Los Angeles; eigentlich Herbert Brough Falcon Marshall) war ein britischer Film- und Theaterschauspieler. Vor allem im Rollenfach des charmanten Gentlemans verzeichnete er in Hollywood große Erfolge.
Herbert Marshall wuchs in einer Theaterfamilie auf, plante aber zunächst nicht, selbst die Bühnenlaufbahn einzuschlagen. Nach seinem Schulabschluss am St. Mary’s College in Harlow, Essex, arbeitete er zunächst als Buchhalter in einer Aktiengesellschaft in Brighton. Er wandte sich der Schauspielerei zu, als ihm diese Arbeit zu langweilig wurde.[1] Im Jahr 1911 war er das erste Mal auf einer Bühne zu sehen. Schon zwei Jahre später feierte er mit der Komödie Brewster's Millions seinen Durchbruch auf der Bühne.[2] Marshall diente im Ersten Weltkrieg, in dem er schwer verwundet wurde und ein Bein verlor. Trotz dieser Behinderung ging er weiterhin dem Schauspielerberuf nach und spielte mit einer Prothese ohne sichtbare Beeinträchtigungen. Den meisten Zuschauern war die Behinderung Marshalls unbekannt.[3]
Im Jahr 1927 machte Herbert Marshall sein Filmdebüt in Herbert Wilcox’ Stummfilm Mumsie. 1929 erhielt er einen Vertrag bei Paramount, sein erster Tonfilm The Letter entstand im selben Jahr. In dem Stück nach Somerset Maugham trat er danach erneut in der zweiten Verfilmung aus dem Jahr 1940 auf, jedoch in einer anderen Rolle: Hatte er 1929 noch den Liebhaber der Hauptfigur gespielt, verkörperte er 1940 den betrogenen Ehemann. Besonders häufig spielte der Brite Marshall in Hollywood elegante Gentlemans und romantische Liebhaber, so auch in einer seiner bekanntesten Rollen als charmanter Juwelendieb in Ernst Lubitschs Komödie Ärger im Paradies (1932). Er war häufig neben großen weiblichen Stars der Studios zu sehen, so an der Seite von Marlene Dietrich in Josef von Sternbergs Blonde Venus (1932) und Ernst Lubitschs Engel (1937), neben Greta Garbo in Der bunte Schleier (1934), mit Katharine Hepburn in Ein aufsässiges Mädchen (1936) sowie an der Seite von Bette Davis in Das Geheimnis von Malampur (1940) und Die kleinen Füchse (1941). Marshall spielte in zwei Filmen von Alfred Hitchcock, nämlich als Hauptdarsteller in Mord – Sir John greift ein! (1930) und als kultivierter Schurke in Der Auslandskorrespondent (1940).
Nach 1940 verlegte sich der inzwischen über 50-jährige Marshall zusehends auf Charakterrollen und blieb ein vielbeschäftigter Darsteller. Von 1944 bis 1952 sprach er die Titelrolle eines Geheimagenten in der populären US-Radiosendung The Man Called X. 1952 war er in einer Nebenrolle von Otto Premingers Film noir Engelsgesicht an der Seite von Robert Mitchum und Jean Simmons zu sehen. Späte Rollen hatte er in Kurt Neumanns Science-Fiction-Film Die Fliege (1958) sowie dem Thriller Mitternachtsspitzen (1960) mit Doris Day und Rex Harrison. In den 1950er und 1960er Jahren spielte er auch in Fernsehfilmen sowie Fernsehserien wie Alfred Hitchcock präsentiert und 77 Sunset Strip mit.
Herbert Marshall war fünfmal verheiratet und hatte zwei Töchter, die Schauspielerin Sarah Marshall sowie Annie Marshall, die über Jahrzehnte als persönliche Assistentin von Jack Nicholson arbeitete.[4] Seine ersten drei Ehen mit Mollie Maitland (von 1915 bis 1928), Edna Best (von 1928 bis 1940) und Elizabeth Roberta Russell (von 1940 bis 1947), einer Schwester von Rosalind Russell, wurden geschieden. In den 1930er-Jahren hatte er auch eine mehrjährige Affäre mit Gloria Swanson.[5] Von 1947 bis zu ihrem Tod im Jahr 1958 war er mit der Schauspielerin Boots Mallory verheiratet. Seine fünfte Ehe führte er von 1960 bis zu seinem Tod mit Dee-Anne Kahmann. Er starb im Januar 1966 mit 75 Jahren an einem Herzinfarkt. Für seine Filmarbeit erhielt Herbert Marshall einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame.[6]
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