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französischer Ethnologe und Chefadministrator der Kolonien Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Henri Labouret (geb. 27. Mai 1878 in Laon, Dép. Aisne; gest. 1959 in Paris) war ein französischer Ethnologe und Administrateur en Chef des Colonies.[1] Er war seit 1927 Direktor des International African Institute (zusammen mit dem deutschen Afrikanisten und Ethnologen Diedrich Westermann), war Professor für sudanesische Sprachen an der École nationale des langues orientales vivantes (1926–1945) und Professor für afrikanische Zivilisation an der École coloniale (1926–1945).[2] Er begann seine berufliche Karriere als Soldat.
Gestützt auf verschiedene andere Autoren wurde Henri Labouret von dem Anthropologen Gary Wilder in dessen Buch Der französische imperiale Nationalstaat: Negritude und kolonialer Humanismus zwischen den beiden Weltkriegen (engl.) verortet als ein aktives Mitglied transimperialer wissenschaftlicher Vereinigungen (an active member of trans-imperial scholarly associations) wie des Internationalen Ethnographischen Instituts, des Internationalen Kolonialinstituts und des Internationalen Instituts für Afrikanische Sprachen und Kulturen. Labouret war Gründungsmitglied des Internationalen Afrikanischen Instituts, das die britische Kolonialanthropologie förderte, und verfasste häufig Beiträge für dessen Zeitschrift Africa.[3]
Dem Historiker Florian Wagner zufolge erreichte die internationale Zusammenarbeit von Kolonialexperten in der Gründung des Internationalen Kolonialinstituts (ICI) ihren Höhepunkt.[4]
Das in Brüssel ansässige Internationale Kolonialinstitut (Institut Colonial International)[5] war eine internationale Vereinigung, die sich mit Fragen des europäischen Kolonialismus befasste. Es wurde 1894 gegründet, es wurde dann das Internationale Institut für Politik- und Sozialwissenschaften, angewandt auf Länder mit unterschiedlichen Zivilisationen (Institut International des Sciences Politiques et Sociales Appliquées aux Pays de Civilisations Différentes; 1948–1951) und schließlich das Internationale Institut für verschiedene Zivilisationen (Institut International des Civilisations Différentes; Abk. INCIDI) (1954–1982).[6]
Henri Labouret ist unter anderem auch als Verfasser eines ethnographischen Fragebogens bekannt.
Dem Nachruf von Hubert Deschamps zufolge starb Henri Labouret „in dem Moment, als sich die Länder der Gemeinschaft in Richtung Unabhängigkeit bewegten.“[7]
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