Helmut Gernsheim
deutscher Fotograf, Fotografiehistoriker und Sammler Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
deutscher Fotograf, Fotografiehistoriker und Sammler Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Helmut Erich Robert Kuno Gernsheim (* 1. März 1913 in München; † 20. Juli 1995 in Lugano, Schweiz) war ein Fotograf, Fotografiehistoriker und Sammler. Er trug in seinem Leben Tausende von Bildern sowie fotografische Geräte zusammen. 1952 entdeckte er die älteste erhaltene Fotografie der Welt, Blick aus dem Arbeitszimmer, die Joseph Nicéphore Nièpce im Jahre 1826 angefertigt hatte. Er war mit Alison Gernsheim verheiratet, mit der er eng zusammenarbeitete. Der ebenfalls emigrierte Kunsthistoriker Walter Gernsheim war ein Bruder.
Helmut Gernsheim begann 1933 zunächst Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München zu studieren. Aber da er durch die Nationalsozialisten an der Universität verfolgt wurde – man warf ihm vor, er stamme aus einer „jüdischen“ Familie –, musste er die Universität noch 1933 verlassen. Von 1934 bis 1936 absolvierte er eine Photographenausbildung an der Bayerischen Staatslehranstalt für Lichtbildwesen. 1937 wurden Fotografien von Gernsheim im Rahmen der Internationalen Fotoausstellung in Paris gezeigt. Ihm war verboten, diese Ausstellung zu besuchen. Als sein Arbeitgeber ihn zu Fotografien in der Tate-Gallery nach London schickte, nutzte er die Gelegenheit und blieb dort, wo er dann etwa die Hälfte des Lebens verbrachte. Bald konnte er seine Werke der Öffentlichkeit im Stadtteil Mayfair präsentieren.
Im Jahr 1942 heiratete er Alison Eames. Während des Zweiten Weltkriegs fotografierte er für das Warburg Institute sowie im Auftrag des National Buildings Record bedeutende Gebäude. Es folgten Ausstellungen im Courtauld Institute of Art und im Churchill Club. 1946 erhielt er die britische Staatsangehörigkeit.
Nach Kriegsende begann er auf Anraten von Beaumont Newhall (* 22. Juni 1908 in Lynn, Massachusetts; † 26. Februar 1993 in Santa Fe, New Mexico, US-amerikanischer Autor, Fotograf, Kunst- und Fotohistoriker und Kurator) mit dem Sammeln von Fotografien. Es gelang ihm, die weltgrößte Sammlung zur Geschichte der Fotografie, Bilder und technische Geräte zusammenzutragen. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher und Artikel und stellte seine Fotos mehrfach aus.
1963 veräußerte er seine Sammlung an das Harry Ransom Center der University of Texas at Austin.[1] Der zeitgenössische Teil des Fotoarchivs wird seit 2002 vom Forum Internationale Photographie der Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim verwaltet.[2] Gernsheim ließ sich 1964 in Castagnola/Lugano nieder. Seine Frau Alison verstarb 1969. Mit seiner zweiten Frau Irène, geb. Guénin, arbeitete und lebte er bis zu seinem Tod an diesem Ort. Dort widmete er sich seiner zweiten Sammlung Contemporary Collection of Photography.
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.