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Helke Misselwitz

deutsche Regisseurin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Helke Misselwitz
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Helke Misselwitz (* 18. Juli 1947 in Planitz bei Zwickau als Helke Hoffmann) ist eine deutsche Filmregisseurin. Sie war Professorin an der Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf in Potsdam-Babelsberg und ist eine der wichtigsten ostdeutschen Dokumentarfilmer. Am bekanntesten wurde ihr Dokumentarfilm Winter adé (1988) über Frauen in der DDR und der Spielfilm Engelchen (1997).

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Helke Misselwitz (2009)
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Leben und Werk

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Helke Hoffmann war die Tochter eines Ingenieurs für Ökonomie und einer Handelskauffrau.[1] Sie besuchte die Grundschule und die EOS in Zwickau und beendete 1965 die Berufsausbildung mit Abitur zur Möbeltischlerin. Seit 1966 absolvierte sie eine Ausbildung zur Physiotherapeutin an der Fachschule der Medizinischen Akademie in Erfurt.

Seit 1969 war Helke Hoffmann zunächst als Rezitatorin und Moderatorin beim Deutschen Fernsehfunk (später Fernsehen der DDR) tätig, seit 1972 als freischaffende Regieassistentin. 1973 erhielt sie eine Festanstellung und moderierte seit 1976 eine neue Jugendbildungssendung Dreieck.[2] 1978 wurde sie zum Regiestudium an der Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam-Babelsberg delegiert. Zu ihren Jahrgangsmitstudenten gehörten Thomas Heise und Petra Tschörtner, die später auch bekanntere Dokumentarfilmer wurden. Während dieser Zeit heiratete sie. 1982 erhielt sie ihr Diplom.

Danach war Helke Misselwitz seit 1983 als freie Regisseurin in Berlin tätig. Ihren Lebensunterhalt verdiente sie sich dabei auch als Abräumerin in einer Bahnhofsgaststätte und als Aufsichtskraft in der Galerie Sophienstraße 8. In dieser Zeit gehörte sie zum Freundeskreis der bekannten Dokumentarfilmer Jürgen Böttcher und Volker Koepp. Von 1985 bis 1988 war Helke Misselwitz Meisterschülerin bei dem anerkannten Heiner Carow (Legende von Paul und Paula) an der Akademie der Künste. In dieser Zeit drehte sie ihren wichtigsten Dokumentarfilm Winter adé über Frauen in der DDR. Seit 1989 war sie festangestellt beim DEFA-Studio für Dokumentarfilme.

1990 gründete sie mit Thomas Wilkening eine der ersten privaten ostdeutschen Filmgesellschaften. Seit 1991 war sie auch Mitglied der Akademie der Künste Berlin (West), seit 1995 in der vereinigten Akademie der Künste Berlin. Von 1997 bis 2014 war Helke Misselwitz Professorin für Regie an der Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf in Potsdam Babelsberg.

Anlässlich des 75. Geburtstags der Regisseurin erschien 2022 ein Großteil ihrer DEFA-Dokumentarfilme in der Edition Winter adé und andere Klassiker von Helke Misselwitz bei Absolut Medien auf DVD.

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Filmografie

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Regie

Weitere Informationen Jahr, Titel ...

Weitere Tätigkeiten

Helke Misselwitz wirkte in einigen weiteren Filmen mit, darunter einigen ihrer Studierenden

Darstellerin
  • 1990 Biologie!
  • 2003/2005 KussKuss
  • 2018/2023 Die Tagebücher von Adam und Eva
Sprecherin
  • 1992 Am Öwknick
  • 1994 Segeln nach Uist
Dramaturgiementorin
  • 2005 Der Bootgott vom Seesportclub – Die 100 ME
  • 2005/2006 Pingpong
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Weitere Werke

Publikation
  • Das Frauenbild im faschistischen deutschen Film. Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam-Babelsberg, 1982, Diplomarbeit
Hörspielsprecherin
  • 1984: Thomas Heise: Schweigendes Dorf, Rundfunk der DDR, als Bürgermeisterin

Ehrungen

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Stern auf dem Boulevard der Stars auf dem Potsdamer Platz in Berlin

Helke Misselwitz erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen.[4]

Auszeichnungen von Filmen

  • 1997 Lebuser Sommerfilm, Łagów, Bronzene Traube, für Engelchen[5]

Persönliche Ehrungen

Werkschauen (Auswahl)

  • 2012 Film Festival Cottbus, Retrospektive "Helke Misselwitz – Werk und Wirkung", mit 15 Filmen[9]
  • 2017 Filmmuseum Potsdam, umfangreiche Werkschau
  • 2021 Mar del Plata Film Festival, Argentinien, Retrospektive[10]
  • 2021 Film Anthology Archives, New York, erste Retrospektive in den USA[11]
  • 2023 Play Doc Festival, Tui, erste Retrospektive in Spanien[12][13]
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Würdigungen

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Helke Misselwitz gilt als die bedeutendste ostdeutsche Dokumentarfilmerin der Wende- und Nachwendezeit neben Volker Koepp, sie wurde auch öfter als eine der wichtigsten Filmemacher der letzten DEFA-Generation bezeichnet.[14]

Zu ihrem 65. Geburtstag würdigten sie die Potsdamer Neuesten Nachrichten

„Offen geht sie auf Menschen und Themen zu, tolerant und mit ehrlichem Interesse. Sie sucht keine Problemfelder, sondern entdeckt das Außergewöhnliche im Alltäglichen und findet so ihre Geschichten. Dabei gilt ihr besonderes Augenmerk dem „Nicht-Beachteten“: Menschen am Rande der Gesellschaft, verborgene Sehnsüchte und Befindlichkeiten, Authentizität und Wahrhaftigkeit jenseits des Offensichtlichen, der einfachen Zusammenhänge und fern offiziöser Lesart oder Schubladendenken. Viele eindrucksvolle Filme sind auf diese Weise entstanden, bewegende fiktionale und dokumentarische Porträts von Menschen, aber auch von Orten, die das Spektrum des Lebens sensibel und doch unsentimental, differenziert und ungefiltert offenbaren.“[15]

Und das Filmmuseum Potsdam lobte sie anlässlich einer Werkschau zum 70. Geburtstag

„Neugierig wendet sich die Regisseurin (...) den Menschen zu, nimmt gerne Frauen in den Fokus und entlockt all ihren Protagonist/-innen aufschlussreiche Lebensdetails. Oft kreisen die Gespräche um Geschichte und Heimat.“[16]

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Literatur

  • Manfred Mayer, Ulrike Bresch: Ansprüche haben und erfüllen. Porträt der Regiestudentin Helke Hoffmann, Hochschule für Film und Fernsehen, Potsdam-Babelsberg. In: Forum. 1981, Nr. 2, S. 15.
  • Leonore Brandt: Ich hab dein Herz gesehen, wie es nackt im Glas erzitterte. Die Regisseurin Helke Misselwitz. In: Sonntag. 1986, Nr. 25, S. 5.
  • Ralf Schenk: Toleranz und Zärtlichkeit. Die Regisseurin Helke Misselwitz. In: Filmdienst. 1996 (Text), mit Angaben zu den meisten Filmen
  • Daniele Sannwald, Christina Tilmann (Hrsg.): Die Frauen von Babelsberg. Edition Ebersbach, 2019, Kapitel Helke Misselwitz. Die Neugierige (hhprinzler.de, Text)
  • Claus Löser: Helke Misselwitz – fortgeschrittene biografische Spur ... In: Cornelia Klauß, Ralf Schenk (Hrsg.): Sie. Regisseurinnen der DEFA. Bertz + Fischer, Berlin 2019, S. 227–233.
  • Ralf Forster: Auf den Sputen individueller Geschichte. Drei Studentenfilme von Helke Misselwitz. In: Filmblatt. Band 69, Nr. 1, 2019, S. 30–39 (PDF)
  • Reinhild Steingröver: Last Features. East German Cinema's Lost Generation. New York 2014, S. 139–171. Flight into Reality. The Cinema of Helke Misselwitz books.google.de
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Einzelnachweise

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