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belgisch-deutscher Althistoriker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Heinz Heinen (* 14. September 1941 in Sankt Vith, Belgien; † 21. Juni 2013 in Trier) war ein deutsch-belgischer Althistoriker. Er lehrte von 1971 bis 2006 als Professor für Alte Geschichte an der Universität Trier.
Heinz Heinen besuchte den altsprachlichen Zweig der Bischöflichen Schule Sankt Vith. Von 1959 bis 1964 studierte er Klassische Philologie und Alte Geschichte an der Katholischen Universität Löwen in Belgien. Anschließend war er 1964/65 Stipendiat des Deutschen Akademischen Austauschdienstes an der Universität Tübingen und 1965/66 Wissenschaftlicher Mitarbeiter von Karl Friedrich Stroheker am Althistorischen Seminar in Tübingen. Im Jahr 1966 wurde Heinen dort bei Hermann Bengtson mit der Arbeit über Rom und Ägypten von 51 bis 47 v. Chr. promoviert.[1] Danach leistete er den Militärdienst in Belgien und erlernte die russische Sprache. Er wurde 1968 Wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Hermann Bengtson am Althistorischen Seminar der Universität München, wo er sich 1970 habilitierte mit der Arbeit Untersuchungen zur hellenistischen Geschichte des 3. Jahrhunderts v. Chr. Zur Geschichte der Zeit des Ptolemaios Keraunos und zum Chremonideischen Krieg. Am 1. März 1970 wurde Heinen zum Wissenschaftlichen Rat und außerplanmäßigen Professor an der Universität des Saarlandes berufen.
Schon 1971 erfolgten zwei Rufe auf ordentliche Professuren für Alte Geschichte an den Universitäten Düsseldorf und Trier. Heinen nahm den Ruf nach Trier an, wo er vom 29. November 1971 bis zu seiner Emeritierung zum 1. Oktober 2006 35 Jahre lang ordentlicher Professor für Alte Geschichte und 1974/75 Dekan des Fachbereiches III war. Einen Ruf an die Universität Freiburg lehnte er 1980 ab. Seit 2002 war er Vorsitzender der Kommission für Geschichte des Altertums an der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur. Seit 2000 leitete er – bis zu dessen Tod 2002 zusammen mit Heinz Bellen, ab 2010 gemeinsam mit Winfried Schmitz – das Akademieprojekt Forschungen zur antiken Sklaverei. Im Sonderforschungsbereich Fremdheit und Armut. Wandel von Inklusions- und Exklusionsformen von der Antike bis zur Gegenwart leitete Heinen das Teilprojekt Roms auswärtige „Freunde“.[2] Seine Abschiedsvorlesung hielt er im November 2006 zum Thema Der Sieg des Kreuzes. Von der Kreuzesvision Constantins zur Entdeckung des Kreuzes.
Hauptforschungsbereiche Heinens waren das griechisch-römische Ägypten, Trier und das Trevererland in römischer Zeit, der nördliche Schwarzmeerraum in der Antike, die russische Historiographie sowie die antike Sklaverei. Zum Thema Trier und Trierer Land in römischer und frühchristlicher Zeit (Augusta Treverorum) hat er mehrere Bücher verfasst. Er veröffentlichte 2003 eine knappe Darstellung über die Geschichte des Hellenismus auf 128 Seiten.[3] Mit mehreren Kollegen hat er den ersten Band der Trierer Bistumsgeschichte herausgegeben. Heinen war seit 1975 Mitglied der katholischen Studentenverbindung KDStV Churtrier zu Trier im CV, seit 1983 Korrespondierendes Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts, seit 1991 Ausländisches Mitglied der Koninklijke Vlaamse Academie van België voor Wetenschappen en Kunsten in Brüssel, seit 1997 Membre honoraire de l'Institut Grand-Ducal de Luxembourg, Section des Sciences Historiques, seit 1998 Ordentliches Mitglied der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur und seit 2009 korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen. Für seine Verdienste für den Austausch zwischen westeuropäischer und russischer Forschung wurde er 2000 Ehrenmitglied der Russischen Vereinigung für Altertumsforscher in Moskau. Mit deren Präsidenten, dem Indologen Grigory Bongard-Levin, hatte sich über viele Jahre eine gute Zusammenarbeit entwickelt.
Heinen leitete verschiedene Projekte: 1995–1998 Greek States and Native Peoples of the Northern Black Sea Coast in the Period of the Greek Colonization bei der International Association for the Promotion of Cooperation with Scientists from the Independent States of the Former Soviet Union (INTAS), 2001–2006 Der Kult des Achilleus im nördlichen Schwarzmeerraum im Rahmen des Schwerpunktprogramms Formen und Wege der Akkulturation im östlichen Mittelmeerraum und Schwarzmeergebiet in der Antike der Deutschen Forschungsgemeinschaft, 2002–2008 Entstehung und Entwicklung einer multikulturellen Gesellschaft im griechisch-römischen Ägypten.
Aufsatzsammlungen
Monographien
Herausgeberschaften
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