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Orientalist, orthodoxer Theologe, Auslandkorrespondent und Sachbuchautor Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Heinz Gstrein (* 6. Dezember 1941 in Innsbruck; † 1. Dezember 2023) war ein österreichisch-schweizerischer Orientalist, orthodoxer Theologe, Auslandskorrespondent und Sachbuchautor.
Gstrein studierte Orientalistik, Slawistik und Theologie in Innsbruck, Istanbul, Wien und Paris. Er promovierte zum Doktor phil. Er war viele Jahre Auslandskorrespondent in Nahost, im Balkan und in Osteuropa, wo er für die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) und das Schweizer Radio DRS berichtete. Danach folgten wissenschaftliche Tätigkeiten in Zürich und Wien. Er war auch stellvertretender Direktor des Instituts G2W Glaube in der 2. Welt in Zürich. Am Universitären Lehrgang (ULG) Balkanstudien der Universität Wien war er Lehrbeauftragter für Osmanische Geschichte, Kultur, Religion sowie islamisches Recht. Er war Präsident der Arbeitsgemeinschaft Orthodoxer Kirchen in der Schweiz (AGOK) und setzte sich für die Christen, die in islamischen Staaten leben, unterdrückt und verfolgt werden, ein. Auch beschrieb er die Situation syrischer Christen im Bürgerkrieg.[1]
Im Vorfeld der Volksabstimmung zur Minarettinitiative im Jahr 2009 in der Schweiz engagierte er sich im Lager der Befürworter eines Bauverbots. Er wollte auf die seiner Meinung nach zunehmende Islamisierung seit den Siebzigerjahren des 20. Jahrhunderts aufmerksam machen, die in Ägypten, Algerien und im Iran ihren Anfang genommen habe. Die öffentlichen Auswirkungen des Herrschaftsanspruchs des Islams hätten nun auch die Schweiz erreicht, weshalb er die Minarettinitiative befürwortete und unterstützte, um ein Zeichen gegen die „politische Islamisierung“ zu setzen. Das Minarett sei meistens ein Sieges- und Visibilitätszeichen für den Islam. Zudem hielten viele islamische Staaten nicht oder nicht mehr Gegenrecht beim Bau und Wiederherstellung christlicher Kirchen.[2][3][4][5]
2010 verfasste er ein Gutachten zur Verfassungswidrigkeit und besonderen Gefährlichkeit der Organisation Islamischer Zentralrat Schweiz (IZRS). Darin forderte er deren Verbot, weil sie nicht mit den schweizerischen Rechtsnormen vereinbar sei.
Gegner der Initiative und Tageszeitungen wie die Basler Zeitung versuchten ihn fachlich zu disqualifizieren und ihn somit zu diskreditieren. Gstrein konnte sich mehrheitlich rehabilitieren und auch seine Lehrtätigkeit als Lehrbeauftragter für Balkanstudien an der Universität Wien weiterführen.[6][7]
Gstrein starb am 1. Dezember 2023, wenige Tage vor Vollendung seines 82. Lebensjahres.[8] Er wurde am 28. Dezember in der griechisch-orthodoxen Abteilung des Wiener Zentralfriedhofs bestattet.[9][10]
Gstrein war verheiratet und wohnte in Erlenbach am Zürichsee.
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