Heiligkreuz (Gemeinde Hall in Tirol)
Stadtteil von Hall in Tirol, Bezirk Innsbruck-Land, Tirol, Österreich Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Stadtteil von Hall in Tirol, Bezirk Innsbruck-Land, Tirol, Österreich Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Heiligkreuz ist ein Stadtteil und Ortschaft von Hall in Tirol im Bezirk Innsbruck-Land, der bis heute den Dorfcharakter bewahrt hat.
Heiligkreuz (Dorf) Ortschaft Katastralgemeinde Heiligkreuz I | ||
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Basisdaten | ||
Pol. Bezirk, Bundesland | Innsbruck-Land (IL), Tirol | |
Gerichtsbezirk | Hall in Tirol | |
Pol. Gemeinde | Hall in Tirol | |
Koordinaten | 47° 17′ 13″ N, 11° 29′ 38″ O | |
Höhe | 580 m ü. A. | |
Einwohner der Ortschaft | 620 (1. Jän. 2024) | |
Gebäudestand | 143 (2001) | |
Fläche d. KG | 50,3 ha | |
Postleitzahl | 6060 Hall in Tirol | |
Statistische Kennzeichnung | ||
Ortschaftskennziffer | 16548 | |
Katastralgemeinde-Nummer | 81008 | |
Zählsprengel/ -bezirk | Hall-Heiligkreuz (70354 015) | |
Heiligkreuz von Nordwesten | ||
Ehemalige Gemeinde bis 1938; Ortschaft mit KG Heiligkreuz II (Zollfreizone), Ort ohne diese 449 EW, 119 Geb. (2001) Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; TIRIS |
Heiligkreuz liegt zwischen Innsbruck und Hall, nordwestlich der Haller Altstadt, gegen Thaur hin, etwas entfernt vom Inn, aber noch im Talboden des Inntals auf rund 580 m ü. A. Höhe.
Das Dorf selbst umfasst etwa 120 Gebäude mit um die 450 Einwohnern.[1] Das ist die Katastralgemeinde Heiligkreuz I.
Zum Ortschaftsgebiet gehört auch das ehemalige Tiroler Zollfreigebiet (dann Freilager, diese wurden nach dem EU-Beitritt Österreichs 1995 aufgelassen),[2] das sich westlich des Haller Bahnhofs am Inn erstreckte (Katastralgemeinde Heiligkreuz II),[1] heute das Gewerbegebiet Industriezone Hall-Thaur.
Thaur (O., KG. Thaur I, Gem. Thaur) | Absam (O., KG., Gem.) | |
Schönegg (O. Hall i.T.) | ||
Industriezone Hall-Thaur (O. Heiligkreuz u. Gem. Thaur) | Hall in Tirol (O., KG.) |
Die jungsteinzeitliche Besiedlung des Raums ist mit einer steinernen Pfeilspitze nachgewiesen. Die Ortslage erscheint im 13. Jahrhundert als Gampas erwähnt, was auf rätoromanisch campu ‚Feld‘ zurückzuführen ist. Die Heiligkreuzkirche wurde 1440 erbaut. Man hatte in der Haller Au ein angeschwemmtes Kruzifix geborgen und hier aufgestellt, das schon bald zum Ort der Verehrung wurde, was dem Ort seinen heutigen Namen gab. 1342 ist auch eine Heilquelle genannt. Hier entstand das heutige Hotel Heiligkreuz, eines der ältesten Häuser am Ort, als Badhaus. Zur Zeit des Halltaler Salzbergbaues war es beliebter Einkehrpunkt. Das Haus ist heute ein Vier-Sterne-Hotel (Austria Classic Hotel Heiligkreuz). Daran erinnert auch die Badgasse.
In der frühen Neuzeit lag Heiligkreuz direkt vor den Mauern und Schanzen der als Sitz des Salz- und Münzamtes stark befestigten Stadt Hall,[3] wo die Straße nach Thaur hinauf gegen Innsbruck hin führt (heutige Thauerer Straße). Nördlich der Mauern vorbei verlief der Saumweg, heute Samerweg, mit dem Rumer Steig als Abzweig (heute nur mehr als Sackgasse). Am 24. Juni 1655 verlieh Georg Christof Graf von Arzt, Obristjägermeister von Erzherzog Ferdinand Karl, der Stadt Hall und dem Dorf Heiligkreuz das Recht, zur Abgrenzung gegen Rum, Thaur und Arzl und „zum besseren Schutz ihrer Wuh und Weide in der Haller Au einen Erddamm errichten zu dürfen, der drei Werkschuh[4] hoch, dessen Sohle drei Werkschuh breit und dessen Krone zwei Werkschuh breit sein darf.“
Ab 1914 war hier der im Defereggen geborene Pfarrer Sebastian Rieger tätig, der als „Reimmichl“ weitum bekannt wurde, und 1953 am Ort verstarb. Nach ihm ist die Reimmichlstraße benannt.
1938, als nach dem Anschluss allerorten in Österreich Großgemeinden gebildet wurden, wurden Heiligkreuz und Absam nach Hall eingemeindet. Absam wurde nach dem Krieg durch eine Volksabstimmung wieder selbstständig, Heiligkreuz verblieb aber bei der Stadtgemeinde.[5]
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