Loading AI tools
deutsche Literaturwissenschaftlerin und Hochschullehrerin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Hedwig Therese Dorothea Henriette Voegt (* 28. Juli 1903 in Hamburg; † 14. März 1988 in Leipzig) war eine deutsche Literaturwissenschaftlerin und Hochschullehrerin.
Hedwig Voegt wurde im Hamburger Stadtteil St. Pauli geboren. Nach dem Schulbesuch absolvierte sie eine Ausbildung zur Kontoristin. Ab 1920 arbeitete sie bei der Deutschen Reichspost. 1925 schloss sie sich der KPD an, war Arbeiterkorrespondentin der Hamburger Volkszeitung und gab die illegale Betriebszeitung des Fernsprechamts in Hamburg heraus.
Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde sie politisch verfolgt und 1931 zum ersten Mal verhaftet. Am 12. September 1933 wurde sie nach dem Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums aus dem Postdienst entlassen. Sie arbeitete illegal für die KPD und wurde 1934 wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu einer zweijährigen Zuchthausstrafe verurteilt, die sie in der Frauenhaftanstalt Lübeck-Lauerhof verbüßte. Die Gestapo verhaftete sie 1938, Hedwig Voegt war danach bis Ende März 1939 im KZ Fuhlsbüttel inhaftiert. Sie wurde in Geiselhaft genommen, als Deutschland im Juni 1941 die Sowjetunion angriff.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs nahm Hedwig Voegt ihre politische Arbeit für die KPD wieder auf und war Mitglied der Bezirksleitung Wasserkante; sie arbeitete beim Landesarbeitsamt in Hamburg.
Die KPD delegierte Hedwig Voegt 1948 zum Studium in der Sowjetischen Besatzungszone. Sie war wissenschaftliche Hilfskraft am Goethe- und Schiller-Archiv in Weimar und studierte ab 1949 Publizistik in Leipzig. Im selben Jahr wurde sie Mitglied der SED. An der Friedrich-Schiller-Universität Jena wurde sie 1952 mit der Dissertation Der demokratische Patriotismus in der deutschen jakobinischen Literatur 1790–1800 zur Dr. phil mit cum laude promoviert. Ihr Doktorvater war Gerhard Scholz.[1]
1953 erhielt sie einen Lehrauftrag für Geschichte der deutschen Literatur an der Universität Leipzig. 1955 wechselte sie von der Philosophischen Fakultät an die Fakultät für Journalistik, wurde 1959 Professorin und lehrte literarische Publizistik und Stilistik. Gleichzeitig leitete sie das Institut für literarische Publizistik und Stilistik und war ab 1961 Prodekanin für den wissenschaftlichen Nachwuchs. 1963 wurde sie vom Dienst entpflichtet. Im Sommersemester 1986 hielt sie auf Einladung von Inge Stephan vom literaturwissenschaftlichen Seminar der Universität Hamburg eine Vorlesung zur jakobinischen Reiseliteratur. Im März 1988 wurde ihre Urne auf dem Leipziger Südfriedhof beigesetzt. Nach Auflassung des dortigen Ehrenhains wurde die Urne nach Hamburg überführt und am 5. März 2011 im Ehrenfeld der Geschwister-Scholl-Stiftung auf dem Friedhof Ohlsdorf beigesetzt.
Hedwig Voegt gab unter anderem Werke und Briefe von Georg Friedrich Rebmann heraus, Rebmanns Hans Kiekindiewelts Reisen in alle vier Weltteile und andere Schriften, Johann Heinrich Voß’ Werke in einem Band sowie Knigges Der Traum des Herrn Brick.
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.