Harde (Adelsgeschlecht)

norddeutsches Adelsgeschlecht Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Harde (Adelsgeschlecht)

Harde (auch: Hart) ist der Name eines aus Bayern stammenden, später in Westfalen ansässigen, inzwischen erloschenen Adelsgeschlechts.

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Wappen derer von Harde bei Spießen[1]

Geschichte

Zusammenfassung
Kontext
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Haus Hülshoff in Tecklenburg

Das Geschlecht ist benannt nach seinem Herkunftsort, dem Pfarrdorf Hart. Auf dem Höhenzug nördlich des Ortes stand die Burg der Herren von Harde.[2]

Der Ort Hart, ursprünglich Harde, erscheint urkundlich erst im 12. Jahrhundert, aber schon damals als Sitz eines Edelgeschlechts. "In einer Urkunde des Klosters Oberalteich aus der Zeit 1112 – 1115 ... ist belegt, dass der Ritter Gozpertus de Harde (=Unterharthof) an einem Kreuzzug teilnahm."[3] Ein Wernherus und sein Bruder Friedericus von Harde bezeugten um 1130 eine Schenkung des Oudilscalch von Törring. Werner, Ministeriale des Markgrafen Engelbert von Craiburc und Herrn auf Marquartstein, hatte Brüder- und Schwestersöhne und -töchter, und seine Nachkommen waren am Stammsitz der Familie bis in das 14. Jahrhundert ansässig.[4] 1190 wird urkundlich ein Cuno von Harde als Ritter in einer Schenkungsurkunde für das Stift Chiemsee erwähnt.[5] Ein Henricus de Harde wird als Schultheiß der Nassauischen Grafen in Wiesbaden um 1304 urkundlich genannt.[6] Später blühte das Geschlecht auch in Westfalen[7] und im 16. Jahrhundert gehörten die de Harde den Landständen der Grafschaft Tecklenburg an.[8] So wird im Jahr 1458 ein Sweder de Harde als Drost von Lingen erwähnt.[9] Das Rittergut Haus Hülshoff, südwestlich der Stadt Tecklenburg am Fuße des Berges gelegen, war im 15. und 16. Jahrhundert im Besitz der Herren von Harde.[10]

Die Familie erlosch im Mannesstamm mit dem Tod von Johann Wilhelm Christian Josef von Harde am 10. September 1742.[11]

Wappen

Blasonierung: In Blau drei (2:1) goldene Ringe. Auf dem Helm ein offener, blauer Flug, die Flügel wie der Schild. Die Helmdecken sind blau-golden.[7][12]

Literatur

  • Alexis von Schoenermarck: Helden-Gedenkmappe des deutschen Adels, 1921.
  • Anton Fahne: Geschichte der westphälischen Geschlechter, 1858, S. 193.
  • Johann Ferdinand "von" Huschberg: Geschichte des herzoglichen und gräflichen Gesammt-Hauses Ortenburg, 1828.
  • Johann Siebmacher: Der Adel der freien Städte Hamburg, Bremen und Lübeck, 1871.
  • Max von Spießen: Wappenbuch des Westfälischen Adels, Band 1, Görlitz 1901–1903, S. 65; Band 2, Görlitz 1903, Tafel 157.

Einzelnachweise

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