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deutsche Autorin von Kinderbüchern und Lyrikerin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Hanna Schachenmeier (geboren als Johanna Sibylle Friederike Beyer, Pseudonym Hanna Kißner; * 20. April 1894 in Frankfurt am Main; † 30. August 1985 in Karlsruhe) war eine deutsche Autorin von Kinderbüchern. Ihre von verschiedenen Künstlern illustrierten Bilderbücher erschienen zwischen 1938 und 1977 und sind noch heute beliebte Sammlerobjekte.
Hanna Schachenmeier wurde am 20. April 1894 als Tochter des Kaufmanns Heinrich Beyer und seiner Ehefrau Sophie (geb. Kißner) in Frankfurt am Main geboren.[1][2] Dort heiratete sie am 17. März 1923 den Regierungsbaurat Emil Schachenmeier (* 31. Oktober 1877 in Emmendingen; † 11. Oktober 1962 in Karlsruhe),[3] der 1935 an der TH Karlsruhe eine Stelle als Dozent erhielt.[4] Das Ehepaar zog in der Folge nach Karlsruhe und war dort in der Jahnstraße 12 wohnhaft.[5] Emil Schachenmeier, der sich mit Betriebswissenschaft, genauer dem Betrieb von Bahnen, beschäftigte, wurde 1950 Honorarprofessor.[4]
1938 erschien Hanna Schachenmeiers erstes Kinderbuch. Alle ihre Bücher und Liedtexte erschienen unter dem Namen Schachenmeier; das in den Quellen genannte[2] Pseudonym Hanna Kißner (Kißner war der Geburtsname ihrer Mutter) ist durch keinerlei Veröffentlichungen belegt. Hanna verfasste in vierzig Jahren zehn meist gereimte Kinder- und Jugendbücher, mindestens 28 Hörspiele sowie Lyrik, die teilweise zu Kantaten und Chormusik vertont wurde, von Komponisten wie Friedrich Zipp, Robert Edler und Richard Rudolf Klein. Seit 1950 war sie Mitglied des deutschen Künstlerinnenverbandes GEDOK.[5]
Die Kinderbücher erschienen in Kinderbuchverlagen wie Atlantis, Herbert Stuffer, Gerhard Stalling, Scholz und Pestalozzi. Die Illustrationen stammten von verschiedenen Künstlerinnen, u. a. von Emma Hübner, Marianne Scheel, Irene Schreiber und Liane Müller.
Ein frühes Meisterwerk Hanna Schachenmeiers ist das „Spielbilderbuch“ Kommt mit zum Handwerksmann!, illustriert von Marianne Scheel, das 1942 im Herbert Stuffer Verlag erschien. Es zeigt auf den ersten Blick ein nur kurzes Straßenstück; nach wiederholtem Auf- und Umklappen des einfallsreich gefalteten Bilderstreifens erstreckt sich schließlich auf 1,80 Metern ein Marktplatz voll emsigem Treiben. „Das hämmert, schneidet, sägt, klopft, knirscht, dampft, duftet nach Kuchen und Brot, nach Eisen, Leder, Wolle, Lack und Farben und will die Augen der Kinder nicht wieder loslassen.“[6]
Hanna Schachenmeier beschrieb ihre Gegenwart, in der schon Automobile geläufig sind, aber Spielzeug noch aus Holz erzeugt wird, in diesem „erfrischende[n] Bilderbuch, das sich als unpolitisches Werk deutlich von den manipulativen Produkten jener Jahre abhob“,[7] mit geschickten Reimen:
Der Autoschlosser – poch poch poch –
hämmert`s Blech und flickt das Loch,
belegt die Bremse, wechselt`s Rad –
und weiter geht`s auf frohe Fahrt!
Er sägt, er raspelt, er schnitzt mit dem Messer
die Zebras, Giraffen, die feurigen Rösser
und malt mit dem Pinsel sie lustig an.
Kommt mit, kommt mit zum Spielzeugmann!
1977, als über 80-Jährige, wandte sich Hanna Schachenmeier mit ihrem letzten Buch Katti und der Aussenseiter an die reifere Jugend. Im selben Jahr erschienen noch Fünf Jahreslieder für dreistimmigen Frauenchor. Spätere Werke sind nicht nachweisbar.
Hanna Schachenmeier starb am 30. August 1985 im Alter von 91 Jahren in Karlsruhe.[1] (In Kürschners Literaturkalender für das Jahr 1989 wurde – in Unkenntnis ihres Sterbedatums – noch ihres 95. Geburtstags gedacht.)[8]
[Quellen[9][2]] (soweit nicht anders vermerkt).
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