Hörmannsdorf (Parsberg)
Pfarrdorf in der Oberpfalz, Gemeindeteil der Stadt Parsberg Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Hörmannsdorf (bairisch: Hirmersdorf) ist ein Gemeindeteil der Stadt Parsberg im Landkreis Neumarkt in Bayern.
Hörmannsdorf Stadt Parsberg | |
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Koordinaten: | 49° 13′ N, 11° 45′ O |
Höhe: | 512 m ü. NHN |
Einwohner: | 363 (31. Dez. 2016) |
Eingemeindung: | 1. Mai 1978 |
Postleitzahl: | 92331 |
Vorwahl: | 09492 |
Die katholische Pfarrkirche St Willibald in Hörmannsdorf |
Das Pfarrdorf Hörmannsdorf liegt rund 5,7 Kilometer nordöstlich von Parsberg.
Funde in der Umgebung von Hörmannsdorf belegen eine frühzeitliche Besiedelung bereits in der Bronzezeit.[1]
Der frühere Name Hermarsdorf wird als Dorf des Hermar oder Harimar gedeutet.[2] Hörmannsdorf wurde erstmals im Jahr 1218 urkundlich erwähnt.[3] Am 12. Dezember 1218 trat Pfarrer Hermann von Hermarsdorf als Zeuge in einem Streit zwischen Pfarrer Heinrich von Oberweiling und dem Kloster Kastl über das Besetzungsrecht für Geroldsee auf (StA Amberg, Kloster Kastl, Urkunden 12). Hörmannsdorf gehörte später in Teilen zum Herrschaftsgebiet der Herren von Parsberg. Im 15. Jahrhundert waren daneben auch die Herren von Stauf zu Ehrenfels dort begütert.
Folgt man den Regesten des Bistums Eichstätt (Heidingsfelder), so wurde die Kirche in Rudenshofen als Filiale von Hörmannsdorf zwischen 1057 und 1075 von Bischof Gundekar II. von Eichstätt geweiht (Regeste Nr. 251). Die erste Hörmannsdorfer Kirche dürfte danach älter sein und eventuell bereits aus dem 10. Jahrhundert stammen.
In einem Gerichtsbrief des Burglengenfelder Landrichters Stephan Pertoldshofer aus dem Jahre 1409 wurde ein Streit zwischen Werner von Parsberg und Altman Kemnather zu Lutzmannstein um das Patronat über die Kirche und um den Besitz des Widengutes in Hörmannsdorf entschieden. Da die Kirche zu Parsberg gehöre, sei der Parsberger rechter Vogt-, Gerichts- und Eigenherr. Von den Besitzern Lutzmannsteins wurde dieses Urteil jedoch nicht akzeptiert.[4]
Mit der Einführung der Reformation in Pfalz-Neuburg erhielt Hörmannsdorf im Jahr 1547 erstmals einen evangelischen Pfarrer, dies blieb so bis zum Jahr 1616. Am 10. April 1591 wurde Hörmannsdorf bei einer Feuersbrunst fast vollständig zerstört, lediglich der neu erbaute Kirchturm und zwei kleinere Anwesen konnten vor dem Feuer gerettet werden. 1628 verpflichtete Parsberg die Pfarrer von Hörmannsdorf, Darshofen und See, mit der Fronleichnamsprozession nach Parsberg zu ziehen und jährlich eine gemeinsame Wallfahrt nach Bettbrunn (Landkreis Riedenburg) zu unternehmen.[5]
Im Dreißigjährigen Krieg wurde der Hörmannsdorfer Pfarrhof teilweise zerstört und im Jahr 1697 auf Pfarrgemeindekosten wieder hergerichtet (1775 erneute Reparatur).[6] Das Patronatsrecht über die Pfarrei Hörmannsdorf blieb im Besitz der Herrschaft Parsberg, bis es 1792 mit dem Verkauf der Herrschaft Parsberg durch den Grafen von Schönborn an das Kurfürstentum Bayern gelangte. Zu dieser Zeit bestand das Pfarrdorf aus 17 Anwesen, nämlich aus 5 Höfen, 5 Gütl, 6 Häusl und dem gemeindlichen Hirtenhaus.[7]
Im Königreich Bayern (1806) wurden zunächst Steuerdistrikte aus jeweils mehreren Orten gebildet, darunter Hörmannsdorf im Landgericht Parsberg mit den Ortschaften Hörmannsdorf, Breitenthal, Holzheim, Kühnhausen, Raisch, Eichensee und Weiherstetten.[8] Im Zuge der Umsetzung des zweiten Gemeindeedikt von 1818 wurde die Ruralgemeinde Hörmannsdorf mit den Ortschaften Hörmannsdorf, Eichensee, Holzheim, Kühnhausen und Weiherstetten gebildet.[9] Die Gemeinde vergrößerte sich zum 1. Januar 1946 um Oedenthurn (vorher Gemeinde Großbissendorf), Raisch (vorher Gemeinde Ronsolden) und erneut um Breitenthal, das zwischenzeitlich Gemeindeteil der Gemeinde Rudenshofen war.[10] Diese Gemeinde wurde im Zuge der Gebietsreform in Bayern am 1. Mai 1978 in die Stadt Parsberg eingemeindet.[11]
Die Kinder der Gemeinde gingen spätestens seit dem 19. Jahrhundert in den Pfarrort Hörmannsdorf zur Schule, wo der Lehrer um 1835 gleichzeitig Mesner und Cantor war.[12]
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